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| Autor: | Pezking | ||
| Datum: | 10.04.25 16:48 | ||
| Antwort auf: | Re:Läuft von Pfombo | ||
>Es ist fast immer die selbe Story. Jeder, der Hilfe sucht, hat ähnliches zu erzählen. > >Ich hab mittlerweile nen anderen Blickwinkel zu all dem Thema. In der Klinik meinte ich ma zu meiner Therapeutin, als es mir schon länger dauerhaft gut ging und ich ihr sagte, dass ich jetzt fast schon süchtig nach denken bin: "Psychologie oft nur Feuerwehr, Symptombekämpfung. Psychologie sollte mehr Brandschutz machen. Ursachenvermeidung." Ich sollte hier vielleicht mal präziser werden: Ich mache eine Kognitive Verhaltenstherapie. Da spielt Ursachenvermeidung schon eine gewichtige Rolle. >Ok, das is jetzt leichter gesagt als getan. Schwierigkeiten entstehen aus Traumata, aber auch aus falschem Denken. Jedoch ist es so unsinnig, dass wir Monate Wartezeit und evtl sogar Kosten in Kauf nehmen, um mit jemandem zu reden. Was zur Hölle? In welcher Zeit leben wir eigentlich! Ja, wie gesagt: Ein Unding. >Ich will jetzt nicht sagen, dass ein 0815-Otto genauso gut reden kann wie ein ausgebildeter Therapeut. Aber der Fakt ist, dass richtiges Reden und Zuhören viel mehr Menschen KÖNNEN SOLLTEN! Denn es ist was ganz normales! Will sagen: Über Generationen hat die Gesellschaft verlernt, wie man wertschätzend miteinander spricht, dadurch gehen wir kaputt, brauchen ausgebildete, seltene Experten zum Reden und haben dann noch das Gefühl, wir wären Schuld, obwohl es die Gesellschaft ist, die das überhaupt erst verursacht hat! So weit würde ich nicht gehen. Ich habe über viele Dinge, die dann auch Inhalt meiner Therapie wurden, auch vorher schon gesprochen. Aber zwei Punkte machen IMO im Ernstfall eine waschechte Therapeutin unersetzlich: 1.) Ratschläge und Hilfestellungen von einem waschechten Experten haben einfach ein anderes Gewicht. Viele gute Ideen zu meiner mentalen Gesundheit hatte ich schon von ganz alleine - aber erst die Bestätigung meiner Therapeutin, dass ich damit absolut nicht auf dem Holzweg bin, hat diese Maßnahmen auch wirklich zielführend für mich erscheinen lassen. 2.) Einen externen Ansprechpartner will man nicht schonen oder managen, wie man es vielleicht bei Freunden und Verwandten automatisch tun würde. Die klare Rollenverteilung in Therapeut und Patient erleichtert vieles. Private Beziehungen sind viel komplizierter und vielschichtiger. Deshalb ist ein Therapeut IMO eine unersetzliche Ergänzung, selbst wenn man ein gesundes und vertrauensvolles soziales Netz um sich herum hat. |
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