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| Autor: | Atlan | ||
| Datum: | 14.04.25 14:40 | ||
| Antwort auf: | Re:Du hast das nicht verstanden von K!M | ||
>>>Da habe ich jetzt schon erhebliche Zweifel, ob diese Menschen wirklich 60% der Leistung erbringen, die ein durchschnittlicher Empfänger der Medianlohn erbringt. >> >>Ich befürchte, eine derartige Bewertung der Höhe von Einkommen steht auf sehr wackeligen Beinen. ;) > >Weil sich der Median verschiebt, wenn man den Mindestlohn anhebt? Weil die Höhe von Löhnen auf dem ArbeitsMARKT nicht auf "Leistung" basiert, die sich irgendwie objektiv und am besten auch noch branchenübergreifend vereinheitlichen und vergleichen ließe. Sondern auf Angebot und Nachfrage sowie Wertschöpfung. Wenn jemand, der 60% des Medianlohns erhält, nach _bla_s Argumentation auch 60% der "Leistung" erbringen muss, die ein durchschnittlicher Empfänger des Medianlohns erbringt (wer auch immer das sein soll und wie und womit auch immer man das objektiv messen will), leistet dann jemand, der 200% des Medianlohns erhält, auch doppelt so viel? Leistet ein Banker fünfmal so viel wie eine Krankenschwester, weil er fünfmal so viel verdient? Oder ein Rechtsanwalt dreimal so viel wie eine Lehrerin, weil er dreimal so viel verdient? Natürlich nicht. Weil es bei Löhnen nicht um Leistung geht, da sich diese gar nicht objektiv quantifizieren lässt. Wäre dem so, stünde die Einkommenspyramide wahrscheinlich Kopf... Den wie willst du die Leistung (Gemessen woran? Finanzielle Wertschöpfung? Oder gesellschaftliche Relevanz? Etc. pp) einer Ärztin, eines Verwaltungsbeamten, einer Kassiererin und eines Grafikdesigners denn objektiv messen und in Relation zueinander setzen und allen dann einen objektiven Lohn zuteilen? Können wir ja gerne versuchen, aber das wäre dann halt Kommunismus. ;) _bla_s Argument ist also vollkommen absurd und ohne Realitätsbezug. Es gibt ne Menge gute Gründe gegen Mindestlöhne (in gewisser Höhe). "Leistung" ist jedoch ein Aspekt, der in der Debatte überhaupt nichts verloren hat und die Grundlagen und Verhältnisse nur vernebelt. Löhne im Kapitalismus sind nicht fair und basieren auch nicht auf Leistung! Und das meine ich jetzt gar nicht wertend. So eine angebliche Fairness (und Vergleichbarkeit) suggeriert das Leistungs-Argument jedoch. |
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