| 9 Tage Rumänien |  |
Waren die letzten 9 Tage in Rumänien unterwegs - meine Frau ist dort geboren, war seit über 30 Jahren nicht mehr dort und wollte schon lange ihre alte Heimat besuchen, aus der ihre Eltern mit ihr ausgewandert sind, als sie 8 Jahre alt war.
Wir sind von Baden-Baden nach Timisoara geflogen und dort mit dem Mietwagen weiter. Das war schon mal ein erster "Aha-Effekt". Als Kind aus dem Rhein-Main-Gebiet bin ich bisher nur vom Flughafen Frankfurt geflogen. Meist stressige Anfahrt mit dem ÖPNV, bei dem man nie weiß, welche Überraschungen der RMV für einen parat hat. Dann lange Wege und Wartezeiten beim Check-In, Sicherheitskontrolle, Laufwege, Gepäckabholung, Starterlaubnis etc. Und das war sowohl in Baden-Baden als auch in Timisoara ein absoluter Segen. Alles lief pünktlich ab, keine Schlangen, Gepäck bereits da, als wir aus dem Flieger kamen und alles schön übersichtlich.
Von Rumänien selbst war ich sehr positiv überrascht. Wir waren in Timisoara, Sibiu, Sighișoara, Turda (Geburtsort meiner Frau) und Cluj (dort lebte sie ein paar Jahre und hatte Verwandte dort).
Sighișoara war noch das schlechteste Zielt - zum Glück waren wir hier nur eine Nacht. So ein bisschen Rüdesheim - zwar ein schönes historisches Zentrum, aber halt doch sehr touristisch und alles auf "Dracula" gemacht.
Die Timisoara war 2023 Kuklturhauptstadt und entsprechend herausgeputzt ist die Stadt. Viele tolle alte Häuser, jede Menge Gastronomie, viele schöne Kirchen, Shopping und Dinge zum erleben.
Sibiu hat uns im wahrsten Sinne kalt erwischt. Liegt etwas höher und bei der Ankuft waren es dort in den drei Tagen, die wir dort waren max. 4 Grad und es hat ein wenig geschneit. Da mussten wir uns erstmal Mützen kaufen - die hatten wir nicht dabei, da die Wetterprognose nicht so schlecht war. Der gerde eröffnete Ostermarkt auf dem größten Platz hatte daher auch eher den Charm eines Weihnachtsmarkts und in der Stadt war dementsprechend weniger los. Trotzdem eine schöne Stadt, die ich gerne noch mal bei besserem Wetter sehen würde.
Der Stop in Turda war dann für meine Tochter und mich erstmal etwas unspektakulär. Die kleine Stadt an sich hat jetzt nicht so viel zu bieten, abgesehen von einem Erlebnispark in der alten Salzmine (den wir uns nicht angesehen haben). Aber nach so langer Zeit wieder in ihre alte Heimat zu kommen, war für meine Frau schon emotional. Insbesondere als wir in ihren alten Stadtteil gefahren sind und ihr alter Wohnblock, die Schule etc. alle noch standen. Beeindruckend, dass sie dann versucht hat, den Weg von dort zum Haus ihrer Oma zu finden, wo sie damals lebte. Und obwohl sie diesen Weg seit mehr als 40 Jahren nicht mehr gelaufen ist, hat sie ihn relativ zielsicher gefunden.
Die restlichen Tage haben wir dann im Cluj verbracht - eine Stadt, die keiner anderen europäischen Stadt nachstehen muss. Auch hier viel zu sehen, Gastro, viel Trubel in der Innenstadt, ein toller botanischer Garten, super Busverbindungen etc.
Preislich nicht super günstig, aber doch noch eine Ecke billiger als hier. Gewohnt haben wir in tollen Ferienwohnungen - immer nahe am Zentrum mit eigenem Parkplatz für maximal 50 Euro die Nacht. Essengehen war mit 50-60 Euro für drei Personen auch eine Ecke günstiger. Nur bei Klamotten etc. bestand nicht viel unterschied zu hier.
Überall war es zudem sehr sauber und überhaupt nicht so, wie ich mir Rumänien so vorgestellt habe. Das bekamen wir eigentlich nur auf dem Weg zwischen den Städten zu sehen - da gibt es doch kleine Städte und Dörfer, die schon sehr heruntergekommen und voll mit Roma sind - dort trifft man auch gerne noch mal auf den guten alten Pferdewagen als Transport- und Fortbewegungsmittel :-).
Unter dem Strich ein toller Urlaub, mit vielen tollen Eindrücken. Nur das Wetter hat teilweise nicht ganz so mitgespielt. Zum Glück im wesentlichen trocken - aber von 4 bis 27 Grad alles dabei.