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Autor: | Hanfling | ||
Datum: | 22.04.25 12:16 | ||
Antwort auf: | Re:Seid ihr eigentlich gläubig? von Karotte | ||
>>Meine Denke ist eher wissenschaftlich. Ich kann einfach nicht an irgendeinen Gott glauben. Ein Hirngespinst der Menschheit, weil man nicht erklären kann, was vor dem Urknall war. "Nichts" kann sich der Mensch halt nicht vorstellen. > >Ist jedem natürlich selbst überlassen, aber meine Gegenposition zu dem, was du schreibst, wäre in etwa die: Wenn es so simpel wäre, wären nicht einige der brillantesten Köpfe gläubig. Auch Wissenschaftler. Gerade dieser Rückgriff auf „Wissenschaftlichkeit“ als Gegenpol zu Religion legt imho nahe, dass du dich mit der Thematik nicht groß auseinandergesetzt hast. Das ist so ein Klischee, das in den letzten Jahrzehnten v.a. von den New Atheists gerne bedient wurde. Eine Truppe, die ihre ärgsten Feinde im Übrigen in den Reihen der Atheisten selbst findet, die deren Argumente als lächerlich und als Belege für mangelndes Studium der Thematik abgetan haben. Wie sehr muss man sich denn mit dem Thema beschäftigen um sich irgendwo wiederzufinden? Ich bin kein Wissenschaftler, aber die Wissenschaft macht das Thema für mich zumindest greifbarer als es die Religion tut. Nach allem was wir über das Universum / den Kosmos wissen, kann ich einfach nicht mehr an ein übermächtiges Wesen glauben. Das erscheint mir absurd. Im Prinzip kitschig aus heutiger Sicht. Ich bin inzwischen sehr selten in der Kirche, aber wenn ich dort bin muss ich mir manchmal ein schmunzeln verkneifen, wenn ich da alte Männer sehe, wie sie einen Gott anbeten und ihn mit krummen und schiefen Gesang huldigen. Das ist für mich völlig aus der Zeit gefallen. Aber ich spreche niemandem seinem Glauben ab. Das sehe ich wie Mugen. >Ich selbst habe bislang nicht die Zeit gehabt, mich mit dem Thema angemessen zu befassen, weshalb ich mich eher als Agnostiker einstufen würde — ich habe aber kein grundsätzliches Problem mit der Vorstellung, dass es den christlichen Gott geben könnte. Nur den christlichen Gott? Da geht das ja schon los. Dünnes Eis würden sicher manche sagen. :-) >Ich finde hier z.B. die Argumentationslinie interessant, dass man um das Jahr 0 ein vollkommen anderes Verständnis von Religion hatte, als heute. Religiöse Dogmen waren in den Köpfen der Menschen so verankert wie bis heute die Erwartungshaltung, dass ein Gegenstand, den ich loslasse, auf den Boden fällt und nicht an die Decke. In dem Moment, in dem Jesus am Kreuz gestorben ist, hätte das Thema also gegessen sein müssen: Er hat die Prophezeihung nicht erfüllt = Nicht der Messias. Fertig. Man hat halt gutes Marketing gemacht. Um seine Weltanschauung zu verbreiten, hat man ihn halt hochstilisiert. >Dass die Menschen damals anschließend doch umgestimmt wurden — und das auch noch von Erscheinungen des Wiederauferstandenen, die nicht mit dem übereinstimmten, was in den religiösen Schriften zu dem Thema stand, ist zumindest bemerkenswert. Ebenso die wichtige Rolle, die die so unwichtigen Frauen in der ganzen Kiste spielen oder der Umstand, dass Jesus ein völlig neues Verständnis von dem Wert eines Menschenlebens gepredigt hat, auf das selbst die brillantesten Philosophen der Antike nicht gekommen waren. > >Das sind natürlich alles keine Beweise und ich will auch nicht behaupten, dass ein Beweis der Existenz Gottes je möglich sein wird. Die Suche nach dem Gottesteilchen? Könnte passieren. Warum auch nicht? Ich meine hey...anscheinend haben wir gerade ausserirdisches Leben entdeckt. Ist noch nicht ganz safe, aber sehr wahrscheinlich. Wer weiß was in den nächsten Jahrzehnten noch so entdeckt wird. :) >Ich bin, wie gesagt, auch nicht der beste Gesprächspartner für das Thema, weil ich bisher nur an der Oberfläche gekratzt habe. Ich denke jedoch, dass diese ganze Kiste enorm spannend und vielschichtiger ist, als sie einem Laien auf den ersten Blick erscheinen mag. Gibt auch einige jüngere Semester, die sich damit auf ihren Youtube-Kanälen auseinandersetzen, etwa Alex O‘Connor (Atheist) und Trent Horn (katholischer Apologet). Lohnt sich imho. Man muss nur die Zeit finden… und das ist das Problem. XD Das Thema ist definitiv super spannend. Leider sehr zeitintensiv und häufig emotional. Im Freundeskreis haben wir daher das Thema Religion so ziemlich verbannt. Politik und Religion kommt beim Grillabend nicht gut. Da kann die Stimmung schonmal übel kippen.... |
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