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Autor: | Pfombo | ||
Datum: | 23.04.25 08:37 | ||
Antwort auf: | Re:Ich glaube, von FS | ||
>>Logik. Eine absolute Gewissheit darüber, dass es einen Schöpfer gibt, der alles geschaffen hat und alles weiß und sieht und kann, würde uns instant ausradieren. > >Ich sehe keinerlei Anhaltspunkt dafür. Diverse Völker waren (und manche sind es immer noch) 100% sicher, dass es Gott gibt, sehen das als bewiesenen Fakt. Also nicht als diffuser Glaube, sie sehen Gott als reale Entität, der ihren Alltag überwacht und bestimmt. Ich sehe nicht, wieso das irgendwen ausradiert. Warum auch? Hm, wie antworte ich jetzt darauf? Also auch wenn das stimmt, was du sagst, dann würde ich entgegnen "Die glauben doch nur". Es ist ihre Überzeugung, dass es Gott gibt. Aber kein Beweis. Hätten die nen Beweis, dann wüsste es ja die ganze Welt. Dann müssten wir beiden es ja auch wissen. Wir wissen aber nich, und wir glauben auch nich (afaik). > >>So sind wir nicht gebaut. Wir haben deswegen Gefühle wie Angst, Freude, Lust, Trauer, Sorge, Wut, Hass etcpp, weil die Welt ungewiss bzw unsicher ist. > >Nö, die hat man, auch wenn Du weißt, dass Gott das alles gebaut hat, weil Du einen Gottesbeweis hattest. Viele Menschen sind davon ja auch zutiefst überzeugt und haben die oben genannten Gefühle trotzdem. Klar haben sie die, man kann die ja nich löschen. Gefühle sind biologische Grundausstattung des Menschen. Einzelne Menschen haben mehr oder weniger davon, aber in der Gesamtheit haben Menschen das, und zwar nicht just 4 fun, sondern for a reason. Ich würd sagen, aus evolutionären Gründen, aber wenn wir nun von nem Schöpfer ausgingen, dann hat er uns die auch aus einem Grund gegeben. Und da ist meine These: Ungewissheit. Wäre alles gewiss und sicher, bräuchten wir das nicht, und noch weiter, dann wäre das Leben wirklich sinnlos. Nur ne These, aber imo logisch. > >>Wär alles sicher und gewiss, bräuchten wir das alles nich. > >Der Islam basiert darauf. In schāallāh. Wenn es Gott gefällt. >Die Christen haben es auch, wenn auch nicht so stark ausgeprägt. >Sub conditione Jacobaea beschreibt den Vorbehalt, dass alles nach einem klaren Plan von Gott verläuft und man überhaupt nichts dagegen tun kann. Man ist quasi ein Zahnrad in einer unsichtbaren Uhr und tut genau das, was Gott schon längst durchgeplant hat. Stört Milliarden von Menschen kein bisschen, gibt sogar Trost, wenn was Schlimmes passiert. Naja, das is ne Sichtweise. Wenn es einen Plan gibt, den ich nicht kenne, dann ändert sich ja nix an meiner Ungewissheit :) > >>Wenn Gott uns also geschaffen und diese Tools gegeben hat, dann deswegen, um in der beabsichtigten Ungewissheit unseren Weg zu finden. > >Die nimmt er uns nicht weg, wenn er sich offenbaren würde. Nee, das sag ich ja auch nich. Unsere Gefühle wären dann eher unser Untergang, wenn er sich offenbaren würde. Andersrum wirdn Schuh draus: Er müsste sie uns eigentlich nehmen, wenn er sich offenbaren würde. Sämtliche Ängste, Wünsche u Bedürfnisse müssten irrelevant werden. > Man wüsste nur, wer das Universum erschaffen hat und dass die Bibel wirklich stimmt. Ha, logischer Fehlschluss. Die Bibel muss dann nicht zwangsläufig stimmen. Du siehst glaube ich nur den christlichen Gott. Du definierst ihn, oder nich? Also ich seh die Bibel weiterhin als Fiction. >Das würde aber trotzdem nicht alles erklären, es gäbe weiterhin die göttliche Schöpfung zu erforschen. Hm... auch dann, wenn wir wüssten, dass er uns einfach alles sagen und zeigen kann? Ich mein, er ist der Schöpfer. Wir müssten keine Marsmission mehr anschieben, weil: Er könnte uns einfach dorthin porten und uns das zeigen. Allein das Wissen, dass er das könnte, würde uns die Motivation nehmen, es überhaupt zu tun. Wozu forschen, wenn wir wissen? Singularität all over. > >>>Der Gott in den abrahamitischen Religionen beweist seine Existenz ständig in Wundern vor Publikum. Er hat seltsamerweise seit 700 Jahren damit aufgehört... >>Wieder vermeintliches Wissen aus alten Zeiten, das nicht als Beweis taugt... > >Entweder ist die Bibel korrekt, dann gibt es einen Gott oder nicht, dann gibt es keinen Gott. Der Gottesglaube (im Westen, es gibt ja auch Vielgötterglauben und andere Varianten) basiert auf dem Buch. Entweder glaubt man es oder nicht. A la card sich das herauspicken, was einem passt, ist ja schon eine Form der Blasphemie. Für mich aber ist es halt keine Blasphemie. Warum brauche ich die Texte von Menschen, um mich mit dem Thema eines eventuellen Schöpfers auseinanderzusetzen? Bzw warum soll ich sie als Wahrheiten oder Fakten annehmen, wenn sie nicht bewiesen sind? Uns geht's ja hier nur darum, ob Gott bewiesen ist bzw bewiesen werden kann, und da er es nicht ist, kann ich diesen Texten und Lehren auch keinen faktischen Wert beimessen. Sie beweisen ihn einfach nicht. Es sind nur Storys, maximal aufgebaut auf vereinzelten Wahrheiten (who knows?). Alles nur Glauben, aber nicht Wissen. > >>Ok, nehmen wir mal an, diese ganzen religiösen Lehren wären unbestreitbare Wahrheiten, und jetz is Gott ma kurz weg. Wenn das so is, dann will er das so. > >Dann wäre er in der Zeit für die Menschen nutzlos bzw. nicht existent weil nicht verfügbar (für Gebete etc.) > >>Man muss auch Gegenteile zur Argumentation nutzen: Seit dem Urknall (falls es ihn gibt) ist alles in Bewegung. Dynamik, erzeugt durch Unterschiede. Das Gegenteil von Dynamik ist Statik. Absolute Einheitlichkeit. Bewegung null, Temperatur 0 Kelvin. Nix passiert. Horror! > >Der Hitzetod des Universums. Genau darauf entwickelt sich das Universum zu. Entropie stoppt nicht. Danach könnte aus dem Nichts wieder was entstehen. Die Quantenphysik gibt es her. Sehr gutes Buch dazu: > >[https://www.amazon.de/dp/3328103090?tag=maniacforum-21&ref_=ppx_hzsearch_conn_dt_b_fed_asin_title_11] Ja deswegen führe ich dieses Argument ins Feld. Wenn es also stimmt, dass Entropie nie stoppt und demnach alles nur existiert, weil es Niveauunterschiede gibt, dann ist der logische Schluss, dass Gott als Schöpfer diesem Gesetz nicht unterworfen sein kann. Er ist in jeder Hinsicht singular, alles und nichts zugleich. Sein Beweis, bzw die absolute Gewissheit (100%) über seine Allmacht (100%) würde uns als Produkt der Entropie zerstören. Anders herum argumentiert: Jede Entität, die wir empirisch beweisen könnten, wäre nicht Gott, sondern Teil seiner Schöpfung und damit eben NICHT Gott. Seine Unbeweisbarkeit wohnt ihm inne. > >>Gewissheit ist Statik. Glaube ist Dynamik. > >Nein, Gewissheit ist Klarheit, Begreifen und ein Fundament. >Glaube ist Sand und Seifenblasen. Du meinst also, das Ziel ist das Ziel und nicht der Weg? Wenn du am Ziel wärst, was kommt danach? Nur Stillstand. Statik. Nichts und alles. Nix wird, alles ist. 0. Absolute Gewissheit ist 0. > >>Weiß ich? Nein! Und das ist gut so! Wenn ich alles wüsste, könnt ich abhauen hier. Und wenn alle Menschen alles wüssten, würds denen auch so gehen. Nix zu lernen, nix zu entdecken, nix zu hoffen, nix zu befürchten, nix zu diskutieren... nur Stille. Boah, mich fröstelts. > >Nichts davon passiert wenn man wüsste, dass es Gott gibt. Aber wenn er es uns beweisen würde, dann schon glaube ich. Wir würden ihn ja nur als Beweis akzeptieren, wenn er seine Allmacht und sein Allwissen demonstrieren würde, und dann haben wir Gewissheit, sind am Ziel, alles ist 1 und damit auch 0. Entropie, Dynamik, Reibung, Niveauunterschiede, alles weg. So seh ich das in meinem beschränktem, logischen Menschengehirn. Wäre er beweisbar, wärs nicht Gott. |
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