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| Autor: | token | ||
| Datum: | 28.04.25 10:59 | ||
| Antwort auf: | Mähroboter - Der Thread von token | ||
Die Kiste ist am WE früher als erwartet eingetrudelt. Es handelt sich um den Luba 2 in der großen Version 3000 in der 2025er-Ausführung. Es gibt diverse Varianten des Modells, zum einen die Vorjahresversion von 2024. Dabei weist die reine Hardware in ihren Kernfunktionen keine wirklich signifikanten Unterschiede zur Vorjahresversion auf. Das interessanteste und nützlichste Feature der aktuellen Version im Vergleich zum Vorjahr ist der iNavi-Service. Ein Mähroboter muss sich ja irgendwie orientieren. Und arbeitet man nicht wie früher mit Begrenzungsdrähten ist die hauptsächliche Herausforderung dass er recht präzise verstehen muss wo er ist. Hierbei reicht GPS alleine nicht aus, schon allein aufgrund des Umstands dass GPS unter Bäumen schon zu rappeln anfängt. In der 24er-Version war entsprechend die Installation einer RTK-Antenne die freie Sicht zum Himmel und eine eigene Stromversorung benötigt zwingend. In der 25er-Version ist diese Installation optional. Im Gerät ist eine Mobilfunkkarte, und gesetzt dem Fall dass man bei sich einen vernünftigen 4G-Empfang hat, kann diese Technik die RTK-Antenne obsolet machen. Und auch wenn ich nicht verstehe wie genau das alles funktioniert kann ich schon mal bestätigen dass es funktioniert. Das erste Jahr für den Service ist kostenfrei und im Kauf inbegriffen, danach werden Gebühren fällig. Als extrem faules Schwein wäre ich aber durchaus eher bereit diese Gebühren abzudrücken als auf's Dach zu klettern und da rumzuschrauben um die Antenne anzubringen. Nichtsdestotrotz kann es dennoch darauf hinaus laufen dass ich das aufgrund eines Detail-Problems tun werde, sofern es mein Problem lösen kann. Dazu später mehr. Der iNavi-Service ist also durchaus ein sehr gutes Argument für das 25er-Modell, dass du einfach nur die Landestation irgendwo hinsemmeln kannst, den Robo reinstellst, und schon kann es losgehen, statt erstmal diesem zusätzlichen Installationsgedöns eines Drittgeräts das ebenfalls Strom benötigt, ist in meinen Augen keine Kleinigkeit, sondern schon ziemlich cool, auch wenn es irgendwann zu Abokosten führt. Das andere zumindest auf dem Papier interessante Feature ist dass das Gerät auch eine automatische Kartierungsfunktion mitbringt. In der Theorie kannst du beim erstellen der Map auch sagen, lieber Roboter, mach mal, finde heraus wo die Begrenzungslinien meines Gartens sind. Dieses Feature klingt cool, sollte aber kein Motiv sein. In der Praxis kann es sicher unter, ich sag mal Laborbedingungen, für ein gutes Ergebnis sorgen. Nur, hat man solche Bedingungen ist die manuelle Kartierung von Umrandungen aber eh super easy und für Manchilds wahrscheinlich auch recht unterhaltsam. In meinem Fall gibt es alles andere als solche Laborbedingungen und ich hab den Prozess schon nach zwei Minuten lachend abgebrochen :) Kurzum, wenn die Wahl auf Mammotion fallen sollte, dann ist der Punkt iNavi-Service ein durchaus starkes Argument, die Autokartierung aber Schmuck am Nachthemd. Ich sag mal so, zum Zeitpunkt meiner Bestellung hätte ich die 2024-Version für mehr als 500€ günstiger haben können. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt schon gewusst was ich jetzt weiß, ich hätte vielleicht dennoch die 2025er-Version bestellt, aber ich hätte mir diese Entscheidung auch DEUTLICH schwerer gemacht als ich es getan hab. Wenn es um Sparpotenziale geht indem man auf eine Mini-Version des Luba setzt, welcher nur einen Mähteller statt zweien hat und auch mit einem deutlich kleineren Akku auskommen muss, komm ich für mich persönlich zum Schluss dass sich das mehr an Performance und damit auch eine höhere Langlebigkeit im Hinblick auf den Akku weil er einfach sehr viel mehr mit sehr viel weniger an Zeit und notwendigen Ladezyklen schafft für mich persönlich wirklich lohnt. Aber wenn man einen Luba möchte und einen kleineren Garten hat, sind die Minis sicher auch eine gute Alternative über die man nachdenken kann. Schauen wir nun mal auf die reine Hardware und was diese so kann. Hier bin ich ziemlich entzückt, hatte durchaus hohe Erwartungen, und diese wurden punktuell gar übertroffen. Erstes Wow war einfach nur das Gerät als solches. Es ist deutlich kompakter als ich intuitiv erwartet habe, was ich sehr gut finde. Die build quality des Mähers macht auch insgesamt einen absolut hervorragenden Eindruck. Natürlich viel Plastik, aber kein Plastikbomber, alles am Robo wirkt unheimlich wertig. Auch toll, dass einfach alles mitgeliefert, man muss am Robo etwa Stoßstange und Cam selber anschrauben, aber es ist auch alles dabei, das System ist im Grunde selbsterklärend, es gibt Ersatzschrauben die dabei sind, der Schraubendreher ist auch dabei und wertig und kein Bums, es liegen gar Ersatzklingen für den Mäher bei. Auch der Look ist Knaller, kleines cooles Auto statt diesen Kästen die ausschauen wie Staubsaugergehäuse aus den 90ern. Dabei ist das kein style over substance, denn seine größten Stärken hat der Mäher in seiner Geländefähigkeit. 4-Rad-Antrieb, erstaunliche Kletter- und Manövrierfähigkeiten, Stoßdämpfer die tatsächlich keine Spielerei sind sondern bei Unwegsamkeiten einiges abfangen. Das ist super. Das größte Wow war für mich das Betriebsgeräusch. Okay, mir war schon klar dass das jetzt nicht so eine Lärmbelästigung ist wie bei einem Benzinmäher, dennoch hätte ich gedacht dass es halt schon hörbar und störend ist. Am Arsch, selbst direkt daneben stehend ist das eher eine Art nices Schnurren als Rattern, schon in wenigen Metern Abstand hört man gleich fucking gar nix mehr. Ich glaube das ist nicht etwas was Mammotion besser macht als die Konkurrenz, kann ich auch nicht bewerten, ich hab einfach nur gestaunt _wie_ leise das ist, hätte ich so nie erwartet. Super! Weiter, ich hab ja den Mammotion gewählt weil ich recht schwieriges Gelände habe, ich hab also schon erwartet dass er sehr gut mit diversen Herausforderungen und Unwegsamkeiten gut klar kommt. Ich hab die Kiste aber auch auf noch in diesem Jahr nicht groß gepflegtem Rasen gestartet, heißt, Gras steht auch schon recht hoch. Ich hätte beim Start der Mäharbeit jedenfalls nicht gemeckert wenn der Robo gesagt hätte, Alter, was ist hier los, bereite den Rasen doch bitte zumindest ein wenig vor, so kann ich nicht arbeiten! Aber nix da, der Mäher hat sich tapfer und ehrgeizig seine Schneisen gemäht und schon im ersten Mähprozess noch kein perfektes, aber ziemlich überzeugendes Ergebnis geliefert. Tatsächlich schien er auch zu merken was um ihn herum los ist, so war er bei hohem Gras deutlich langsamer unterwegs, ist er irgendwo drüber wo quasi nur die Haarspitzen geschnitten werden mussten, hat er sich spürbar flotter fortbewegt. Ich war echt positiv überrascht über dieses rein auf die Hardware bezogene Gesamtpaket. Wie sexy der Mäher ist, wie unabgefuckt der Hersteller beim Thema Zubehör unterwegs ist, und vor allem, was der Mäher in seinen Kernfunktionen an Leistungsfähigkeiten mitbringt. Abzüge in der B-Note gibt es lediglich für die Ladestation. Diese ist ein Plastikbomber und hätte in Sachen Produktqualität/Wertigkeit auch einiges an Luft nach Oben. Ich schließ hier schon mal ab und schreibe noch einen eigenen Post zum Thema Software, Benutzerführung, App, Kartierungslösungen, autonome AI-Hindernis-Erkennung, QoL usw. Kleiner Teaser. Ich werde darüber sehr viel ranten, meckern, mit dem Kopf schütteln, Praxisprobleme skizzieren. Dazu sei aber auch gesagt, ich halte das nicht für ein Thema was dauerhaft nervt. Sondern vor allem für etwas was dazu führt dass die erstmalige Einrichtung durchaus nervig ist und viel mehr Aufwand/Orga/Arbeit erzeugt als man es intuitiv erwarten würde. Dass man da wo man Tools in der Software erwartet out of the box denken muss um das was man will abzubilden. Sprich, einen einmaligen Aufwand erzeugt mit sehr vielen kleinen unnötigen Mühsamkeiten erzeugt, danach aber auch in den meisten Punkten wieder egal wird wenn das Gartensetup endlich mal vollständig steht. Nichtsdestotrotz, dumm bleibt dumm. Mammotion-Software-Abteilung, wir müssen reden ;) |
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