Thema:
Re:ePA: Welcher Arzt sieht was? flat
Autor: Sven Mittag
Datum:29.04.25 10:50
Antwort auf:Re:ePA: Welcher Arzt sieht was? von token

Schön, dass du da ein gutes Gefühl hast.

Aber einfach mal ganz gefühlfrei gefragt:

Was sprach gegen das Opt-In-Verfahren? Wieso müssen wir die Patienten indirekt in die ePA zwingen. Im Betrieb eingeführt wurde Sie doch schon? Und auch hier hätte man Sie optimieren können ohne Opt-Out. Aus technischer Seite gibt es durch die Verfahrensänderung nicht wirklich einen Vorteil.

Wieso so nicht einfach durch Nutzen und Qualität die Bürger (und Ärzte) vom System überzeugen? Gibt ja genug Beispiele - auch im Gesundheitswesen - wo dies funktioniert hat. Digitales Röntgen hat sich in Rekordzeit und ohne Zwang durchgesetzt. Wieso? Weil es Sinn macht.

Wieso lügt man zudem vom BMG gerne, dass sich die Balken biegen, um den Patienten (und damit auch Leuten wie dir) die ePA schmackhaft zu machen? Momentan ist das Ding eine besser Dropbox für PDFs, welche NUR Arztbriefe und Laborbefunde beinhaltet.

Mehr nicht. Keine Akteneinträge, keine Befunde die direkt beim Arzt erhoben wurden.  Mehrwert ist ziemlich gleich Null. Natürlich soll da IRGENDWANN mal ein echter Nutzen kommen. Aber dafür gibt es nicht mal ansatzweise eine Roadmap. Röntgen? Vielleicht 2030? Also 2035 realistisch.

Ahja, das liebste Argument von Lauterbach ist ja, dass nun die Medikamentenliste digital vorliegt und somit Leben retten kann. Stimmt. Blöde nur, dass die elektronische Medikamentenliste schon seit 2006 (oder wars sogar 2004) vorhanden ist, aber halt nicht genutzt wurde, da nicht verpflichtend. Dies sogar ganz toll dezentral über die Versichertenkarte. Man hätte ja die Liste, wie jetzt bei der ePA, einfach verpflichtend machen können. Schon wäre der Kittel geflickt. Fast kein Datenrisiko. Bestehende Infrastruktur hätte genutzt werden können.


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