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| Autor: | Atlan | ||
| Datum: | 29.04.25 14:19 | ||
| Antwort auf: | Pünktlichkeit ist mMn Charaktersache von Purple Motion | ||
Nein. Habe letztlich in nem Wissensformat sogar ne psychologische Erklärung für Unpünktlichkeit gehört: Unpünktliche Menschen sind nicht respektlos oder unzuverlässig, sondern einfach die optimistischeren Menschen. Weil sie immer davon ausgehen, dass zeitlich alles perfekt hinhaut. Ich kenne das von mir selbst, der ich Zeit meines Lebens immer ne Viertelstunde zu spät bin und das mit inzwischen bald 44 sicher auch nicht mehr abstellen können werde, auch wenn ich mir jedes Mal fürs Zuspätkommen schäme und mir sogar schon einiges dadurch verbaut habe: Ich plane nämlich immer so, dass sich alles zeitlich perfekt ineinander fügt, um ja keine Minute zu verschwenden. Wenn ich um 13 Uhr einen Termin habe und bei perfekter Verkehrslage genau 12 Minuten bis dorthin benötige, plane ich meinen vorherigen Termin haargenau so, dass dieser Termin haargenau 12 Minuten vorher endet. Und keine einzige Minute früher. Aber dann dauert der Termin doch fünf Minuten länger, beim anschließenden Rausgehen verwickelt mich noch mein Chef in ein fünfminütiges nicht abwimmelbares Gespräch und abschließend stehe ich fünf Minuten länger im Verkehr. Wie es halt eigentlich ganz normal ist. Zack: Wieder 15 Minuten zu spät. Und ich hasse mich jedes Mal dafür. Aber ich bin einfach weiterhin zu optimistisch und gehe immer davon aus, dass alles perfekt klappt. Kein Sicherheitsfenster eingerechnet, niemals, denn das wäre ja Zeitverschwendung (sofern alles perfekt klappt, und ich dann zu früh da bin; bei dem Gedanken des unnötig zu früh Seins und dann sinnlos wartend Rumsitzen kräuseln sich mir autistisch veranlagtem Control Freak, bei dem alles immer perfekt geplant sein muss, die Fußnägel). Und ich kann dieses Denken leider einfach nicht abschalten. :/ Aber es ist natürlich einfacher, Menschen, die nicht so ticken, wie man selbst, gleich ein charakterliches Defizit und böse Absicht zu unterstellen. Dabei hat man es dann höchstens selbst: Nämlich einen Mangel an Empathie sowie ein negatives Menschenbild. |
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