Thema:
Re:ePA: Welcher Arzt sieht was? flat
Autor: token
Datum:29.04.25 15:48
Antwort auf:Re:ePA: Welcher Arzt sieht was? von Sven Mittag

>Stimmt. Wobei du da wirklich tolle Sachen verpasst mit deiner Einstellung. Ich empfehle dir zum Beispiel mal das Internet. Ist ne ganz tolle Plattform, wo man Informationen relativ leicht herbekommt und miteinander kommunizieren kann. Setzt halt schon etwas Vorarbeit von dir voraus. Musst dir einen Internetanschluss zulegen und passende Geräte anschaffen, aber es lohnt sich.
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>Wie: Hast du ganz ohne Opt-Out von selbst gemacht? Wie ein sehr großer Teil der Bevölkerung? Weil es in deinen Augen Sinn macht und einen Mehrwert bietet. Man glaubt es nicht.
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>Ich glaube, du merkst worauf ich hinaus will.
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Keine Ahnung, vielleicht dass es in ePA kostenlose Pornos geben sollte und dann läuft das?

Ansonsten hast du das Beispiel wo es nicht lief selbst gebracht, und das war im selben Sektor. Aber das blendest du natürlich aus.
Oder sowas wie Organspende. Hat laut Umfragen eigentlich viel Bereitschaft, aber dank Opt-In bildet diese theoretische Bereitschaft nicht die praktische Realität ab.

Was ist denn dein Störgefühl mit Opt-Out? Warum ist die Opt-Out-Quote so gering bei der ePA? Würdest du davon ausgehen dass wir eine 95%-Quote für Opt-In hätten, wenn es umgekehrt gemacht worden wäre? Das glaubst du doch selbst nicht. Also worum geht's?

>>Nehmen wir dein Beispiel Röntgen. Die Bilder sind euch Ärzten wichtig, die bestehende Lösung ist schlecht.
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>Äh...wo schreibe ich dies. Wer sagt dies? Ich habe doch gerade Röntgen als Beispiel für eine schnelle und vor allem konsequente Form der Digitalisierung im Gesundheitswesen aufgeführt. Wir sind in kürzester Zeit in Deutschland nahezu 100 % digital geworden, WEIL Röntgen digital sinnvoll und besser ist. Ganz ohne staatlichen Zwang und Einmischung. Dein Argument ist komplett falsch...
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Du hast wenn ich dich richtig verstanden habe, die Datenhaltung in der ePA kritisiert. Was da für Container genutzt werden. Dass es Dinge gibt die man nicht hochladen kann, etwa MRT. Ist ja nicht der erste Diskurs zum Thema.

Ansonsten weiß ich nicht was du meinst wenn du die Digitalisierung von Röntgen feierst. Bei mir ist es erst paar Monate her das ich an der gleichen Stelle innerhalb kurzer Zeit zwei mal geröngt werden musste, weil der eine Arzt keinen Zugriff auf die Bilder des anderen Arztes hatte und dieser nicht erreichbar war.
Wie kann denn sowas passieren wenn das alles so super ist?

>Naja, das System jetzt setzt einen Zwang eines nicht funktionierenden, teuren System voraus, was Mehraufwand von Behandlerseite nach sich zieht, keinen bis minimalen Benefit und massive datenschutzrechtliche Gefahren für den Patienten. Die Software wird dabei nicht verbessert, da sie quasi ein Monopol von drei Herstellern ist und ich habe nicht mal ne Chance Einfluss auf die Entwicklung zu nehmen, da zumindest das BMG unter Lauterbach sichtlich auf die Meinung der Ärzt...äh...Lobbyisten scheißt und uns einfach vor Fakten stellt und ggf. bestraft, wenn wir nicht mitmachen. Jo, cooles System!

>Hierfür brauchst du halt keine dezentrale ePA. Hier wären dies bisherigen Systeme mit elektronischer Medikamentenliste und Risikofaktoren völlig ausreichend. Hierdurch hätte ich alle Informationen, die ich brauchen, schnell, rechtssicher dezentral gespeichert gehabt und damit datenschutzrechlich unbedenklich. Hätte man halt nur verpflichtet machen müssen. Wäre nicht mal ein Opt-Out oder Opt-In nötig gewesen.

Ja, für den reinen Fragebogen den man ausfüllt wäre das vielleicht tauglich gewesen. Aber das sind reine Core-Informationen. Dass du darüberhinaus keine hilfreichen Informationen erkennen kannst ist etwas was mich eher irritiert. Ich hatte einmal im Leben eine wirklich schwere Erkrankung mit viel Ärztehopping und Fließbandabfertigungen. War komplett am Ende. Geholfen hat dann eine Ärztin aus dem erweiterten Bekanntenkreis der ich dann zuglotst wurde und die sich dann meines Falles angenommen hat. Und initial hat diese dann ein sehr langes Interview geführt und sich verdammt viele Infos eingeholt um zu verstehen was in meinem Körper los ist, auch andere mich behandelnde Ärzte angerufen um irgendwelche Dinge von denen einzufordern. Ich habe irgendwie dezente Zweifel dass das was diese gebraucht hat und was dann mühsam und äußerst zeitaufwendig zusammengekehrt wurde, und allein dieser Zeitaufwand lässt mich zweifeln dass ein normaler Arzt im Linienbetrieb sowas tun würde weil er es sich meines Erachtens gar nicht hätte leisten können so viel Arbeitszeit in einen Einzelfall zu stecken der gesetzlich versichert ist, als Bestandteil einer Medikamentenliste und Risikofaktoren abbildbar gewesen wäre.


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