Thema:
Re:Interessanter Thread flat
Autor: token
Datum:29.04.25 19:07
Antwort auf:Re:Interessanter Thread von Jassi

>Keine Sorge, diese Gedanken sind mir nicht nur bekannt, sondern sind mir auch selber gekommen.

Keine Sorge, ich traue dir da mehr zu als Fritz uns beiden zusammen ;) ;)

>Aber es sind dann doch wieder so "Sci-Fi-Gedanken" ala Heisenberg-Kompensator.

Deswegen ja auch „Wenn wir in diese Gefilde gehen…“, du hast halt den „Pass gespielt“ :)

>Beim Pantheismus könnte man argumentieren: Gott will nicht nur bei dem Schauspiel zuschauen, er ist das Game selber.

Also ich sehe in der Vorstellung eines Gottes der sein eigenes Buch lesen muss und da auch nicht vorblättern kann durchaus klaren Dualismus. Er bleibt ja Schöpfer und ist nicht integral in der Welt auch wenn sie durch ihn entsteht. Er wäre für mich in dieser Vorstellung Leser/Beobachter, nicht Gamer. Nichtsdestotrotz wäre es für mich in dieser persönlichen intuitiven Vorstellung so dass es nicht reicht den prozeduralen Rahmen zu entwerfen und dann läuft es, es wäre in dieser Vorstellung zwingend notwendig dass er liest.
Diese Spielregeln haben für mich auch klare Motive, aber die zu benennen würde eskalieren :D

Pantheismus begreife ich persönlich, aufreizend ausgedrückt, als Buddhismus mit einem Mangel an notwendiger Konsequenz ;)

Aber mal so grundsätzlich hab ich keine präferierte Vorstellung. Ich versuche wie ein Schwamm aufzusaugen und lass dann einfach die Gedanken schweifen was das bedeuten könnte. Hierbei lass ich mich gefühlt von meiner Intuition treiben und schaue wo mich das hinträgt.

Rein rational wünsche ich mir eher dass es keinen Gott gibt. Ich selbst brauch ihn nicht. Und da Aspekte der Risikoanalyse mich auch beruflich streifen komm ich nicht aus meiner Haut. Schon das allerkleinste Risiko dass man gekoppelt mit einer Ewigkeitsvorstellung auf der USS Callister landen könnte wäre mir zu heikel ;)

Aber das ist ja kein Wunschkonzert. Ich selbst komm da auch aus einer sehr langen Phase die ich als militanten Atheismus bezeichnen würde. Was meinen Unglauben stresst ist hierbei keinesfalls das was man nicht weiß, sondern das was man halbwegs herausgefunden hat.
Speziell Gödel war ein Punkt wo ich gemerkt hab wie falsch meine Annahmen waren, wobei ich von diesen auch felsenfest überzeugt war. Gerade weil es da rein um formale Systeme geht, hat das in meinen Augen auch eine enorme Tragweite.

Was man nicht weiß sehe ich erstmal als Festmahl für menschliche Neugier. Aber je älter ich wurde und je mehr mich Wissenschaftsthemen zu interessieren begannen umso komischer wurde alles. Ich hab mich anfangs gewundert, ey Leude, warum sprechen wir eigentlich nicht über sowas, bspw. den Konflikt einer Vorstellung des freien Willens mit dem wissenschaftlichen Kenntnisstand. Fand dann heraus, doch, genau darüber wird in akademischen Kreisen durchaus gesprochen, und bekam mehr und mehr den Verdacht, es ist nicht so dass es aus Desinteresse ignoriert wird, es wirkt eher wie aktive Verdrängung.

Was mich aktuell in erster Linie aus unzähligen Gründen kirre macht, ist das Phänomen der Intuition. Ich erhoffe mir dass wir hier vielleicht bei der Weiterentwicklung von AI irgendeine Erkenntnis darüber gewinnen können. Die Modelle können schon jetzt intuitiv agieren, aber sie haben keine Intuition. Ich würde gerne ein Modell sehen was eine Intuition hat und mit diesem genau darüber sprechen. Ich bin mir aber nicht sicher ob das überhaupt möglich ist so ein Modell zu entwickeln. Wäre es das nicht wäre das aber auch nur ein weiterer Stressfaktor für meinen Unglauben :)


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