Thema:
Re:Arghl, nein, ich kann jetz nich aufhören flat
Autor: Karotte
Datum:01.05.25 13:49
Antwort auf:Re:Arghl, nein, ich kann jetz nich aufhören von FS

>>>>Es hat halt nicht wirklich etwas mit Meinung zu tun, wenn man sagt, dass Religion einen massiven Impact in der Welt gehabt hat. Das ist empirisch belegbar.
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>>>Es geht um die Meinung der Gläubigen.
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>>>>Ebenso fehlt jedem zum Zwecke dieser Analogie erfundenen, bewusst bedeutungslos oder „unsichtbar“ gewählten Gegenstand genau dieser Impact, der auf seine mögliche Existenz hindeuten könnte.
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>>>Erneut, es ist scheißegal ob einer oder Milliarden etwas glauben. Das ändert nichts daran ob es wahr ist oder nicht. Vor Einstein hat auch keine an e=mc^2 "geglaubt" oder lange davor daran, dass die Erde nicht das Zentrum des Universums ist etc.
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>>>Nur weil die Masse etwas glaubt und dieser Glaube bedeutsam in der Gesellschaft war (siehe griechische und römische Götter), macht es das nicht zur Wahrheit oder hat das irgendeine Beweiskraft.
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>>>Es geht auch um ein Prinzip und nicht um einen konkreten Gegenstand. Die Unbeweisbarkeit einer nicht-Existenz.
>>
>>Es geht darum, dass ein Vergleich nicht hinken sollte.
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>Jeder Vergleich hinkt, sonst wäre es kein Vergleich, sondern das identische Ding.
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>>Ein Gegenstand, auf dessen Existenz nichts hindeutet, ist nicht dasselbe, wie e
>etwas, das mehrere Jahrtausende Menschheitsgeschichte geprägt hat.
>
>Und für beides gibt es keinen Gegenbeweis. Das ist das Prinzip. Die Popularität ist dabei völlig irrelevant.
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>>Die Frage, ob dieses Etwas tatsächlich existiert, hat damit erstmal nichts zu tun.
>
>Es geht doch genau darum.



Das sollte aber nicht so weit gehen, dass man Äpfel mit Birnen vergleicht.

Beispiel: Jesus ist nach allem, was für die Juden im 1. Jahrhundert wahr und heilig war nicht der Messias. Ganz einfach deshalb, weil er am Kreuz gestorben ist. Außerdem ist er „falsch“ auferstanden: Nämlich körperlich und das vor Anbruch des Gottesreiches. Es gibt für einen Juden im 1. Jahrhundert daher absolut keinen Grund, irgend etwas von der messianischen Jesus-Story zu glauben. Gerade wenn man sich in das starre, religiös geprägte Denken der damaligen Zeit hineinversetzt.

Und doch haben Juden daran geglaubt. Und sogar Römer, denen die Penner aus der Wüste eigentlich komplett bumms sein konnten. Und diese frühen Christen sind so weit gegangen, dass sie sich dafür gegen ihre jeweilige (jüdische oder römische) Kultur gestellt und sogar Folter und Hinrichtung auf sich genommen haben.

Man kann natürlich darüber debattieren, ob das jetzt auf eine „echte göttliche Vision“ zurückgeht oder die Typen damals einfach nur alle zugekokst waren. Aber man kann diesen ganzen Themenkomplex, der ein elementarer Bestandteil der Debatte um Gottes Existenz ist, nicht einfach ausblenden und so tun, als gäbe es keinen Unterschied zwischen Gott und einem willkürlich erfundenen Gegenstand, der in keiner Weise Auswirkungen auf der Erde gehabt hat. Das sind einfach zwei Paar Schuhe. Und das völlig losgelöst von der Frage, ob Gott tatsächlich existiert.


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