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| Autor: | harukathor | ||
| Datum: | 02.05.25 12:33 | ||
| Antwort auf: | Re:Badaboom von Headhunter | ||
>Genau die beiden Punkte hast du doch erwaehnt. Einerseits koennte Russland die Atombombe werfen. Um was es denen geht, sollte jedem klar sein. Die wollen an die wertvollen Rohstoffe der Ukraine. Wenn Russland jetzt z.B. taktische Nukes auf die grossen Staedte einsetzt, glaub mir, damit wuerdest du die Ukraine sehr schnell brechen. Da kann auch Zelensky nichts mehr gegen setzen. > Solange keine andere Atommacht zuerst eine Kernwaffe einsetzt und damit das nukleare Tabu bricht, wäre der Einsatz einer Atomwaffe durch Russland schlicht ein politisches und ökonomisches Todesurteil – selbst dann, wenn er militärisch gegen die Ukraine wirksam wäre. China und Indien hätten in diesem Fall allein aus eigenem Interesse kaum eine andere Wahl, als sich wirtschaftlich und diplomatisch von Russland abzuwenden. Die Folge wäre ein jahrzehntelanger Zusammenbruch der russischen Wirtschaft. Und da haben wir noch nicht einmal die Reaktion aus dem Westen mit eingepreist. Und wenn der Einsatz einer Atomwaffe die Ukraine tatsächlich zum Einlenken bewegen könnte, hätte sie schon längst aufgegeben. Was wir dann sehen würden, wäre schlicht eine massive Fluchtbewegung nach Europa – aber keine Kapitulation. Im Gegenteil: Die Ukraine würde vermutlich (wie bereits angedroht) einfach jede Zurückhaltung gegenüber russischen Zivilzielen aufgeben. Die Folge wären wahrscheinlich Hunderttausende tote russische Zivilisten und enorme Umweltschäden. >Der andere Punkt, den ich als realistischer betrachte. Die Generalmobilisierung. Das koennte die Front wieder in Bewegung bringen. Da bin ich mir ziemlich sicher. Natuerlich mit immensen Verlusten auf beiden Seiten. Eine Generalmobilmachung wäre vielleicht 2022 noch wirksam gewesen, heute kann Russland sie sich schlicht nicht mehr leisten. Neben der zivilen Wirtschaft würde auch die für den Krieg teils extrem relevante Infrastruktur kollabieren, weil sie personell ohnehin bereits unter Druck steht. Und selbst an der Front wären schlecht ausgebildete Rekruten kaum von Nutzen, wenn es wie bereits jetzt an Ausrüstung mangelt und sie auf gut befestigte ukrainische Stellungen treffen, die mit reinen Massenangriffen nicht zu überwinden sind. Wie unpopulär solche Maßnahmen wären, konnte man zudem beim „Testlauf“ 2022 deutlich beobachten: Innerhalb kürzester Zeit verließen Hunderttausende Russen fluchtartig das Land. Wer wirklich gegen die Ukraine kämpfen wollte, ist außerdem längst an der Front, zumal zuletzt hohe finanzielle Prämien winkten. Eine Generalmobilmachung könnte deshalb sehr schnell in eine Generalmobilmachung gegen das Regime umschlagen. Und genau das will Putin mit allen Mitteln verhindern. Sein eigener Machterhalt ist in Russland immer Priorität Nummer 1. Russland geht es auch nicht vorrangig um den Zugriff auf die Bodenschätze der Ukraine, sondern darum, deren wirtschaftliche Eigenständigkeit und damit ihre geopolitische Handlungsfähigkeit zu verhindern, um das eigentliche Hauptziel „Vernichtung des ukrainischen Staates“ zu erreichen. Deshalb reicht es dem Kreml auch völlig aus, den Zugriff der Ukraine auf deren eigene Ressourcen zu blockieren. Dass Russland inzwischen ausgerechnet Nordkorea mit umgerechnet vielen Milliarden Euro (laut südkoreanischen Quellen) und technischen Gefälligkeiten umgarnen muss, sagt viel aus: Das eigene Blatt ist nahezu komplett ausgespielt. |
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