| Re:It's Weird Being The Same Age As Old People |  |
Ich werd dieses Jahr im September 50.
Geistig fühl ich mich irgendwie noch immer "verspielt", dennoch aber versantwortungsbewusst und arbeitsfokussiert.
Früher war ich auf der Arbeit mit den Gedanken zu Hause (und kriegte auf der Arbeit wenig geschissen).
Heute bin ich zu Hause mit den Gedanken oft (aber nicht nur) auf der Arbeit, wo ich mittlerweile ne sehr gute Stellung habe.
Ich würde das als "erwachsen" bezeichnen, weil mir klar ist, dass ich nur durch gute Arbeit gutes Geld verdienen kann, um meine (letztlich immer noch kindlichen) Hobbies und Interessen finanzieren zu können, die mich ausgleichen, um für die Arbeit wieder leistungsfähig zu sein.
Ich würde das als "reflektierte und reife Work-Life-Balance" bezeichnen.
Auch wenn ich permanent glaube, auf der Arbeit noch immer nicht genug zu leisten und mein Geld nicht wert zu sein ("Imposter-Syndrom" - kann mir aber bewusst machen, dass es nicht so ist).
Körperlich merke ich in Rücken und Nacken zunehmend schmerzhafte Verspannungen, weshalb ich seit Januar 5x die Woche täglich 1/2 Stunde Frühsport am Heimtrainer mache, was mir gut tut (war sonst nie Sportfan und die meiste Zeit meines Lebens übergewichtig - und bin es immer noch).
Außerdem hab ich mir immer gewünscht, "nicht so früh Falten" im Gesicht zu bekommen - die habe ich bis heute kaum, dafür aber seit fast 20 Jahren schon graue, mittlerweile fast weiße Haare.
Fühle ich mich "älter"?
Auf jeden Fall.
Fühle ich mich "alt"?
Auf keinen Fall.
Größtenteils aber auch deshalb, weil ich mir geistig die kindliche Neugier bewahrt habe und nie glaube, "schon alles zu wissen".
Was ich allerdings merke:
Dass mit zunehmendem Alter die Begeisterungsfähigkeit bei fast allem deutlich nachlässt.
Umso wichtiger ist es IMO, sich immer wieder bewusst zu machen, dass das, was man hat, nicht selbstverständlich ist und über 90% der Weltbevölkerung froh wäre, wenn sie das hätte.