Thema:
Re:Badaboom flat
Autor: harukathor
Datum:03.05.25 20:04
Antwort auf:Re:Badaboom von Pascal Parvex

>>Zum Schluss: Moderne Atomwaffen machen Gebiete nicht für Jahrhunderte unbewohnbar. Diese Vorstellung stammt aus den Anfängen des Kalten Kriegs. In Bezug auf lokale Langzeitschäden sind chemische Waffen in vielerlei Hinsicht sogar gefährlicher und können den Abbau für Jahrzehnte erschweren.
>
>Interessant. Wenn eine taktische Atombombe jedoch von Russland nicht in der Luft, sondern in den Boden gefeuert würde, dann entstünde doch massenhaft Fallout, also verseuchte Masse. Und die wäre auch nach wenigen Jahren nicht mehr strahlend?


Moderne Atombomben sind nahezu durchweg für Luftdetonationen ausgelegt, da sie nur so ihre volle Zerstörungskraft entfalten können. Eine Bodendetonation wäre zwar technisch möglich und würde deutlich mehr Fallout erzeugen, ergibt militärisch jedoch kaum Sinn. Auch die meisten russischen Trägersysteme sind deshalb nicht darauf vorbereitet. Sie müssten speziell angepasst oder umprogrammiert werden, was die Gefahr von Fehlfunktionen oder ungewollten Effekten deutlich erhöht - und Russland dürfte keinerlei Interesse daran haben, eine nukleare Explosion versehentlich auf eigenem Staatsgebiet auszulösen. Selbst wenn der Einsatz gelingt, wäre es für Russland hochriskant: Je nach Windlage könnte der radioaktive Fallout bis tief ins russische Staatsgebiet getragen werden, im Extremfall sogar bis nach Moskau.

Was die theoretischen Folgen betrifft: Rund um den Einschlagort müsste mit einer Tschernobyl-ähnlichen Sperrzone gerechnet werden – allerdings vermutlich nur im Radius von mehreren Hundert Metern. Im Fallout-Korridor kann die Strahlenbelastung je nach Wetterlage und Bodenbeschaffenheit über Jahre bis Jahrzehnte ein Problem darstellen. Außerhalb dieser Zonen ist eine großflächige Verseuchung eher unwahrscheinlich. Punktuell kann Regen zu Hotspots führen, die jedoch lokal begrenzt bleiben.


< antworten >