| Re:Ich verstehe die Freude hier nicht |  |
>Ich kann deinen Punkt nachvollziehen. Meinst du aber nicht, dass bei jeder beschissenen Ansprache der AFD genau auf diesem Thema rumgeritten und es eben nicht vergessen wird?
Sie werden es definitiv versuchen, aber ob ein solches Narrativ tatsächlich fruchtet, hängt davon ab, wie die tatsächliche Politik und das tatsächliche Tagesgeschäft der neuen Regierung abläuft. Ich denke, dass ein Herumeiern auf den zweiten Wahlgang selbst AfD-Sympathisanten auf Dauer ziemlich albern fänden, wenn die Merz-Regierung nach nem anfänglichen Ruckeln stabil läuft.
>Und meinst du nicht, dass es ein ganz schlechtes Zeichen nach außen ist, wenn bereits bei der Wahl des Kanzlers Uneinigkeit demonstriert wird? Nach der letzten Regierung sind es vermutlich alle satt, wenn ständig irgendwelche Grabenkämpfe innerhalb einer Regierung ausgefochten werden. Wäre es nicht mal an der Zeit gewesen, dass eine Regierung, trotz inhaltlicher Differenzen, jetzt mal geschlossen auftritt und zumindest zu Beginn das Gefühl vermitteln würde, dass sie sich zusammenreißen und persönliche "Mimimimis" außen vor lassen?
Ich denke, dass es schon wichtig zu unterscheiden ist, dass die Fraktionen nicht die Regierung sind. Dass die Abgeordneten im Parlament nicht nur dafür da sind, um lediglich das abzunicken, was die Regierung unter sich ausgemacht hat, ist schon wichtig und richtig. Natürlich ist die Optik, die hier entstanden ist, schlecht und ich will auch nicht sagen, dass es von den Abweichlern ein guter Schachzug gewesen wäre (vermutlich haben die selbst gedacht, dass der Puffer für Merz groß genug ist), aber ich denke eben auch nicht, dass es jetzt eine katastrophale Katastrophe ist, die man unnötig aufbauschen muss, und dass es auch positive Aspekte haben kann, wenn Unzufriedenheit innerhalb der Fraktionen JETZT Luft gemacht wird und nicht erst, wenn die Regierung mittendrin ist, wichtige Unternehmungen anzugehen. Das hängt aber natürlich auch davon ab, ob man es schafft, auf diesen Denkzettel auch internen Frieden herzustellen.