Thema:
Re:Sehe ich ähnlich, siehe auch unten flat
Autor: Nostra8
Datum:13.05.25 15:53
Antwort auf:Re:Sehe ich ähnlich, siehe auch unten von suicuique

>>>>>Und war es nicht immer so, dass die Anonymität für "Journalisten"/Aktivisten im Internet eine positive Sache ist, die sie vor Angriffen usw. schützen kann? Oder gilt das nur, wenn sie für die richtige Sache stehen?
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>>>>Ich halte die Anonymität im Internet längst generell für negativ.
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>>>OK. Wie heißt du, wo wohnst du und wie siehst du aus?
>>>
>>>Im Internet kommuniziert man mit der ganzen Welt gleichzeitig. Auf der Welt gibt es viele Verrückte mit denen man in real life niemals etwas zu tun hätte. Anonymität ist da schon nicht verkehrt imo. Wenn ich auf der Straße Fremde treffe, sage ich denen auch nicht direkt alle meine Daten.
>>
>>Stimmt, aber wenn du auf der Straße zu große Scheiße baust kommt jemand der deine Personalien aufnehnmen darf und es auch wird. Du brauchst Ausweisdokumente und musst dich auch jederzeit ausweisen können. Du kannst dich auf der Straße also nicht einfach "abmelden" und unbehelligt im Nachbarort rumpöbeln und/oder dort deine Lügenmärchen weitererzählen.
>>
>>Das heißt aber natürlich nicht, dass du deine Daten aus dem Perso für alle sichtbar umher tragen musst.
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>Ihr habt beide Recht, und jetzt kommt die Schwierigkeit Realworld auf Internet zu übertragen:
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>Den Personalausweis aus dem Reallife (den du übrigens nicht immer dabei haben musst; Du musst dich lediglich ausweisen können - aber nicht unbedigt an Ort und Stelle!) aufs Internet zu übertragen hiesse deine Identität irgendwo hinterlegen zu müssen. Und schon haben wir den ganzen Rattenschwanz an Probleme die das digitale Zeitalter mit all den Missbrauchsmöglichkeiten mit sich bringt.
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>Ich war auch ne Zeitlang *kein* Gegner der Realnamen-Pflicht ... heutzutage sehe ich das ambivalenter und habe auch keine Lösung parat :/
>


Ich war jahrelang Gegner der Realnamenpflicht und habe die Anonymität im Netz immer geschätzt.
Aber spätestens seit Corona oder alles rund um Brexit, mit der riesigen Welle an Fake News, Propaganda, Verschwörungserzählungen und schlichten Lügen, habe ich meine Meinung geändert.

Wir Menschen haben gegen Bots, Algorithmen und all die technischen Mechanismen, die unsere Wahrnehmung und unser Handeln manipulieren, schlicht keine Chance. Und wenn man das mit einer breiten Bevölkerungsschicht kombiniert, der es an grundlegender Medienbildung fehlt, entsteht eine gefährliche Mischung.

Diese „Sup­pe“ stellt unsere Gesellschaft immer wieder auf eine harte Probe und zeigt, dass Anonymität im Netz eigentlich selten mit etwas positiven in Verbindung steht.

WIE das alles laufen soll, gerade in Verbindung mit den blau-braunen Schergen die stetig mehr werden, habe ich keine Ahnung und auch bisher nichts vernünftiges gehört.


Vielleicht würde es ja reichen, quasi alle nicht-europäischen Plattformen massiv unter Beobachtung zu stellen oder direkt zu verbieten.
Die Zahlen keine Steuern, entziehen sich unseren Gesetzen und profitieren am meisten dann, wenn es die Gesellschaft spaltet und zu massiven konflikten kommt.
In der heutigen Form kann "Social-Media" gefühlt einfach weg, ohne das eine Mehrheit großen Schaden hätte.

Es gibt auch nicht ohne Grund genug Medien die in Europa verboten sind, weil deren negativer Einfluss als zu groß eingeschätzt wird.


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