Thema:
Re:Alles nur Show? flat
Autor: 17383
Datum:19.05.25 10:36
Antwort auf:Re:Alles nur Show? von Phil Gates

>Na, dass ein gewisses Profiling betrieben wird. Die Polizisten nennen es "kriminalistisches Gespür" oder "Ermittlungseffizienz", andere nennen es Social oder Racial Profiling. Das wird beim Zoll schon immer so gehandhabt. Falls Du Dich jemals gewundert hast, warum auch bei Flügen von außerhalb der EU Dein Gepäck nicht kontrolliert wird... oder warum es kontrolliert wird... Halte ich durchaus für bedenklich, damit wir uns da nicht falsch verstehen. Es gibt aber eigentlich keine "anlasslosen Grenzkontrollen", die nach Schengen verboten wären. Die suchen sich gezielt die Autos bzw. Personen aus, die kontrolliert werden.

Darum geht es doch überhaupt nicht. Es geht darum, dass Deutschland als einziges Land rein aus Symbolpolitik wieder starre Grenzen einführt mit den entsprechenden Konsequenzen für den Waren- und vor allem Arbeitnehmerverkehr zwischen den Grenzländern. Die anderen Länder machen es natürlich so wie du es beschreibst. Da stehen Polizeiautos an der Grenze und verdächtige Autos werden rausgezogen ohne den Verkehr groß zu hindern. Das hat Deutschland "früher" genauso gemacht, erzeugt aber keine geilen Bilder. Daher macht man es seit der EM "hier" (Lux/D Grenze) so:

13 km (!) nach der Grenze wird die Autobahn auf eine Spur verengt und auf 20 km/h verlangsamt. Da müssen dann Abends alle Grenzpendler durch. Es sei denn, man wohnt in Trier, muss von Lux nach Norden Richtung Köln oder google Maps sucht dir eh nen Schleichweg durch die Dörfer, weil die Autobahn halt dicht ist.. Genau, VOR der Grenzkontrolle ist ne Autobahnabfahrt Richtung Trier bzw Köln.... Warum macht man die Kontrolle nicht an der Grenze? Weil Deutschland das wegen Schengen eben nicht darf.

Ich kann sogar nachvollziehen, dass jemand der in Mitteldeutschland wohnt und nur 2 mal im Jahr und dann wahrscheinlich nicht zur Rush Hour Grenzen überschreitet, den Grenzkontrollen nicht mal negativ gegenübersteht. Aber als jemand der in einer Region wohnt, die quasi von Schengen abhängig ist, ist das nur ein weiterer Tropfen auf meine eh schon große Politikverdrossenheit. Plötzlich ist Polizeimangel auch gar kein Problem mehr.

Und zum Schluss noch ein Zitat aus unserer Lokalzeitung (paywall):

Asylbewerber würden von Bundespolizisten von der Kontrollstelle auf der Autobahn zum Grenzübergang Wasserbilligerbrück zwischen Igel und Langsur (Trier-Saarburg) gebracht. Falls die Luxemburg Polizei dort die Person nicht in Empfang nehme, werde diese aufgefordert, über die Brücke ins Nachbarland zu gehen, sagt Döhn. Und was ist, wenn die Person dann kurze Zeit später wieder über die Brücke kommt und unkontrolliert in Deutschland ist? Darauf kann Döhn keine Antwort geben.

WOW :-D


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