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Autor: | Pfombo | ||
Datum: | 19.05.25 14:31 | ||
Antwort auf: | Re:Spannend von thestraightedge | ||
>>Was exakt isn dein Job, und wie legst du dir (legt ihr euch) Pläne für Eventualitäten zurecht? Bzw WIEVIELE Pläne? Ich stell mir das so vor, dass ein Unternehmen fast schon eine Art persönlichen Thinktank basteln muss, der sich mit "Wenn A, dann B" befasst, um halbwegs gewappnet zu sein für all den Bullshit. > >Mein Job hängt unmittelbar damit zusammen, warum ich mir den Kopf zerbrechen muss und so: Ich bin Geschäftsführer und u.a. für diese Bereiche (also unsere weltweite Supply Chain), aber auch für die weltweite IT u.a. zuständig. > >Wir haben tatsächlich früher mehr Energie in Szenarien gesteckt, und machen das aus einem einfachen Grund heute weniger: viele Entwicklungen hast Du nämlich trotzdem nicht auf dem Schirm. Da kannste auch einfach opportunistisch in den Tag leben und dann umso besser reagieren. Das fängt mit Dollarkurse und Rohstoffpreisen an (Kupfer, anyone?), und geht über Frachtraten und Unruhen auf diesem Markt und bis hin zu Absatzplanungen. > >Beispiele: Die nun anstehenden Konsequenzen einer möglichen kurzfristigen Einigung zwischen China und den USA hätte Dir vor 3 Monaten so niemand erklären können, und das wäre der Zeitpunkt gewesen, als wir hätten bestellen müssen um nun noch rechtzeitig vor dem Chaos aus Asien rauszukommen. Vor 3 Monaten hatte das Zollchaos ja nicht einmal begonnen! >Oder: >Die Entwicklungen um den Suez und die Houties hatte niemand auf dem Schirm. >Oder: >Kunden die eigentlich "too big to fail" sind gehen insolvent, so wie letzte Woche ein sehr großer IT Distributor aus Deutschland (kann man googlen). >usw. usf. > >Wichtig ist halt, dass Du dann kurzfristig und extrem agil immer richtig entscheidest und reagierst. Das haben wir während Corona gelernt. Und ist vermutlich in Teilen auch einfach Gabe, also hat man "Business Sense" oder nicht. Und man braucht kompetente Teams, auf die man sich verlassen kann. Und deshalb gehen wir aus Krisen regelmäßig stärker hervor, was dann auch Bock macht, aber eben auch irre komplex ist. Manche Arbeitstage sind so dynamisch und komplex dass ich Abends denke "wtf" aber dann auch denke "fuck yeah!". Nunja. Hm, interessant, aber auch logisch, da hätt ich jetzt gar nicht so dran gedacht. Statt Energie zu verballern auf die Fragen "Was machen wir, wenn...", einfach die Energie sparen und dann so verfahren, wie du beschreibst. Aber wie fühlt man sich denn in so ner Position, bzw das jeweilige Team? Geht man da mit Spannung in den Tag "Hui, was für tolle Lösungen werden wir heute wieder suchen und finden?" oder "Fuck, was für 1000 dumme Probleme werden heute wieder aus dem Nichts aufploppen?" Aber wie auch immer: Jeder wird beim Abendessen spannende Geschichten zu erzählen haben. Is besser als "Und, wie war's auf der Arbeit?" - "Joa, wie immer..." :D |
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