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| Autor: | thestraightedge | ||
| Datum: | 19.05.25 15:43 | ||
| Antwort auf: | Re:Spannend von Pfombo | ||
>Hm, interessant, aber auch logisch, da hätt ich jetzt gar nicht so dran gedacht. Statt Energie zu verballern auf die Fragen "Was machen wir, wenn...", einfach die Energie sparen und dann so verfahren, wie du beschreibst. Aber wie fühlt man sich denn in so ner Position, bzw das jeweilige Team? Geht man da mit Spannung in den Tag "Hui, was für tolle Lösungen werden wir heute wieder suchen und finden?" oder "Fuck, was für 1000 dumme Probleme werden heute wieder aus dem Nichts aufploppen?" Natürlich werden wir auch dafür bezahlt, vorbereitet zu sein. Also: alles was absehbar ist muss proaktiv im Vorfeld gemanaged sein. Aber es gab in den letzten Jahren einfach zu viele Momente, wo das nicht der Fall war. Corona, Ukraine, Houthis, Suez, Trumps Irrlichter, und hey, ums Eck wurde auch noch die Hauptverkehrsader in Form der Autobahnbrück A45 gesperrt. Einfach so. Und da musst Du dann agil reagieren. Ich glaube, auch darauf muss man vorbereitet sein, aber eben nicht mehr nach dem Muster "Wenn Gesetzesänderungen XY ab 01.01.2026 greift müssen wir dasundas machen". Sowas passiert auch, aber die großen, entscheidenden Momente spielen sich seit 5 Jahren anders & disruptiv ab und da muss an dann facettenreich reagieren, aus einem Erfahrungsschatz und mit einer gewissen Resilienz. So wie heute die News kam, dass die Reeder alle Schiffe in die USA schicken, um die 90 Tage Zollfrieden zu nutzen. Bäm. >Aber wie auch immer: Jeder wird beim Abendessen spannende Geschichten zu erzählen haben. Is besser als "Und, wie war's auf der Arbeit?" - "Joa, wie immer..." :D Ich könnte jeden Abend ein Buch füllen, allein die Personalthemen die ich managen muss sind täglich von lustig bis tragisch dabei, aber das Lustige ist: Ich erzähle seit 25 Jahren nichts von meinem Job zu Hause. Das ist Teil meines Umgangs mit Stress und Belastungen. Firmentür zu, Alarmanlage scharfschalten, Kopf resetten. Ich habe es so geschafft, bis auf einmal vor 3 Jahren auf der Höhe der Supply Chain Krise, ohne Belastung durch den Job durchs Leben zu kommen. Da allerdings bin ich über Wochen nachts aufgewacht, und soweit würde ich es nicht nochmal kommen lassen. Ansonsten schaue ich manchmal kurz zurück wie irre meine Arbeitstage waren, und komme lachend und gut gelaunt nach Hause, mit freiem Kopf. Immer. Das ist auch der Grund, warum ich so lange im gleichen Unternehmen bin (nungut, Chef geworden bin ich auch noch): das gibt eine gewisse Routine, die mir dabei hilft. Meine Ex hat immer von ihrem wirklich aufreibenden Job in der Jugendhilfe erzählt, die brauchte das wie eine allabendliche Katharsis. Ich habe irgendwann gesagt dass ich das nicht mehr möchte und ihre Stressbewältigung anders laufen muss. Ein Job kann irgendwie das Privatleben verschmutzen. Zu Hause weiß glaube ich niemand so genau was ich überhaupt machen, lol. Meine Kinder wissen nur und eher beiläufig, das ich Chef bin. Ich habe nicht einmal Bock, im privaten überhaupt darüber zu sprechen. Ums Low Key zu halten sage ich auf Nachfrage auf Parties und so meist, dass ich in der Logistik tätig bin. Das klingt dann so belanglos dass niemand weiter nachfragt, lol. |
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