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| Autor: | deros | ||
| Datum: | 20.05.25 15:51 | ||
| Antwort auf: | this von Nehemia | ||
>>Aber wisst ihr, welchen Gedanken ich auch hab? Wieso kam es nie zu einem Austausch zwischen ihm und seinen Kollegen? Wenn man "dumme" (in dem Fall fremdenfeindliche) Gedanken hat, dann lässt man die natürlich nicht raus. Logischerweise, denn es droht Verurteilung oder Ausschluss. Aber es muss einen Punkt gegeben haben, wo dieser Marc Philipp vielleicht noch erreichbar gewesen wäre, wenn es zu einem Gespräch gekommen wäre. Man ist nicht von heute auf morgen extrem, Extremismus wächst imo schleichend. Würdet ihr, wenn ihr in der Rolle eines der Powergame-Bandmitglieder wärt, weiter versuchen, mit Marc Philipp ins Gespräch zu kommen? Zumindest ein Gesprächsangebot stehenlassen? Oder wär die Enttäuschung und Verletzung so groß, dass ihr ihn komplett blocken würdet für immer? Hätten die Dudes vorher nicht wittern können, wie der tickt? Zumindest gab es wohl einen Unwillen auf seiner Seite, über politische Themen zu reden. Und imo ist es immer ein wichtiger Indikator, wenn jemand nicht über bestimmte Themen reden will und sich dann rauswindet. Sollte man auf sowas mehr achten? Ach, knifflig ey... > >In unserer Gesellschaft ist ein unüberbrückbarer Riss. Alle sagen immer: wir dürfen uns nicht spalten lassen...sind wir doch schon längst. Hier wird nicht mehr versucht den anderen abzuholen, man ist links oder nazi, diskussion beendet. > >Findet auch hier ziemlich stark statt, wobei ich auch verstehe, wenn man Hausrecht ausübt und aus welchen Gründen auch immer jemanden sperrt. > >Und nein, eine öffentliche Diksussion in einem Forum kann da nicht gelingen, weil es kein Gespräch ist und keiner in der Lage ist einen Text zu schreiben, der absolut und unmissverständlich und frei von interpretationsmöglichkeiten ist, die den Sinn verdrehen könnten. > >Ich bin mir ziemlich sicher das man mit einem Pat Bateman irgendwo in einem Biergarten ein ziemlich cooles Gespräch führen könnte, wo keiner von beiden Angst haben muss vor seiner Fanbase das Gesicht zu verlieren. > >Das war nur ein Beispiel, gibt ja mehr Kandidaten. Und schon alleine, dass ich hier so einen disclaimer schreibe, damit mir keiner was unterstellt zeigt ein ziemlich geiles Bild, wie tief das geht. Man muss da allerdings auch irgendwo differenzieren und nicht mit einem zu breiten Pinsel malen. Wir reden in dem konkreten Fall Clownswelt ja nicht von irgendeinem Kumpel aus dem Freundeskreis, der ab und zu mal Meinungen raushaut, die unangenehm weit rechts sind. Sondern um jemanden, der nicht nur schlicht rechtsextreme Positionen vertritt (was eben auch ein Unterschied ist zu jemanden, der ab und zu rechte Positionen nachplappert), sondern auch als Sprachrohr für diese agiert und ihnen enorme Reichweite verschafft. Das hat eine völlig andere Tragweite und man sollte Rechtsextremismus auf keinen Fall und unter keinen Umständen verharmlosen. Genau das geschieht aber, wenn man ihnen lieber erst einmal den Bauch pinselt, während sie ungeniert ihren Hass verbreiten. Und tatsächlich denke ich, dass "man ist links oder Nazi, Diskussion beendet" mit dem Umgang der Menschen in der Realität sehr, sehr wenig zu tun hat. In der Realität kommen die meisten eigentlich ganz gut miteinander klar und die meisten werden wohl Leute in der Familie und im erweiterten Freundeskreis kennen, die einem zu weit rechts stehen, ohne dass das jetzt (ob das gut oder schlecht ist sei mal dahingestellt) dazu führt, dass man nicht mehr miteinander sprechen kann. Das ist eine Denke, die eher aus dem Internet kommt oder von Leuten verbreitet wird, die schlichtweg tatsächlich zu dem Prozentsatz gehört, der so weit außen steht, dass das Umfeld das nicht mehr als tolerierbar empfindet. Und dass Menschen an gewissen Punkten dann eben doch Grenzen setzen, ist ebenfalls okay. |
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