| Re:Huhu |  |
>Mein Tipp wäre vor allem, dass Du die Länder, die Dich interessieren erstmal bereist.
Das bekomme ich aktuell leider zeitlich nicht hin, da ich mich nicht ungestört mehrere Wochen aus dem Job ausklinken kann. Auch finanziell sehe ich keinen Sinn darin, da mich ein kurzer Urlaub ähnlich viel kostet wie später mehrere Monate, aus denen ich weit mehr und nachhaltigere Eindrücke, die auch viel näher am Gefühl einer Auswanderung sind, ziehen kann.
Selbst wenn ich jetzt mit großem Aufwand irgendwie 3 Wochen für ein Ziel freischaufle, wäre mir das zu kurz und eben nur ein einzelnes Ziel von sehr vielen potenziellen Optionen. Allein in Thailand habe ich aktuell mehrere Städte und noch mehr Stadtteile im Visier. Das kann ich unmöglich über normale Urlaube ausreichend erkunden.
Mein künftiger Hauptwohnort wird aber auch von Steuer/Visum abhängen, ein Punkt, der Jahre vorher noch vollkommen unklar ist, da gerade Thailand ständig seine Regelung ändert (jetzt wird bei den letzten Änderungen doch schon wieder zurückgerudert).
>Ich war bevor ich mich ca. 2003/2004 dazu entschieden habe "nach Asien zu gehen" über 10 Jahre lang jedes Jahr mehrere Wochen, manchmal auch Monate, in beinahe ganz Südostasien unterwegs.
Ich habe auch mehrere Länder auf dem Schirm und will, bevor ich mich irgendwo fester und mit mehr Besitz niederlasse, viele Optionen längere Zeit antesten.
Ob ich mir in dieser Zeit den finanziellen Luxus eines Hauptwohnsitzes vor Ort oder einer unmittelbaren Backup-Option in Deutschland leiste, steht noch nicht fest. Momentan tendiere ich eher dazu, einen halbwegs günstigen Hauptwohnsitz in SOA zu nehmen, da mir das deutsche Backup zu teuer und steuerlich ungünstig erscheint.
Müsste ich jetzt akut von heute auf morgen aktiv werden, würde ich wohl einen relativ günstigen Hauptwohnsitz auf den Philippinen wählen, da das insgesamt (steuerlich und wegen Englisch) die unkomplizierteste Version wäre und von dort ausgehend dann mehrmonatige Aufenthalte in den anderen Ländern und Städten angehen.
An einem Backup in Deutschland hänge ich auch deshalb so wenig, weil ich meinen aktuellen Wohnort nicht als für den Ruhestand geeignet einstufe. Ich müsste daher sowieso innerhalb von Deutschland oder der EU (in der EU hätte ich neben Deutschland auch Österreich und die Kanaren auf dem Schirm) umziehen.
Dann kann ich diesen Kostenfaktor auch einfach erst mal komplett wegfallen lassen, statt Geld in diese vermeintliche Sicherheit zu pumpen. Eine Rückkehr ist ja nicht ausgeschlossen, nur weil ich nicht unnötig über Monate und Jahre brav Miete in eine nicht genutzte Wohnung stecke und dadurch dann auch noch steuerlich an Deutschland gebunden bleibe.
>Dass Dich das Reisen dorthin gar nicht zu interessieren scheint (falls ich das falsch verstanden habe, sorry, ich hab nicht allzu viel mitgelesen) wirkt auf mich etwas überraschend, das Interesse an den Ländern ist imo die Grundlage für so einen Schritt.
Es ist nicht mangelndes Interesse, sondern die oben genannten Gründe. Südostasien grundsätzlich kenne ich, und für die Feinheiten brauche ich mehr Zeit und baue lieber jetzt, so lange es noch geht, ein größeres Budget auf, das es mir dann später erlaubt, entsprechend früher in den Ruhestand zu gehen. Da ich kein Millionär bin, würden 3 Wochen Urlaub für mich mehrere Monate späteren Ruhestand bedeuten. In Summe über mehrere Urlaube hinweg würde sich mein Ruhestand also um Jahre verzögern - wertvolle Jahre, die nötig sind um im neuen Land noch rechtzeitig und mit hoffentlich ausreichender Gesundheit Fuß zu fassen.
>Von der Expatszene und diesem Leben in goldenen Käfigen in austauschbaren High End Condominium Anlagen mit mega security würde ich mich auch so gut es geht fernhalten, lieber die Sprache lernen und richtig in die Kultur eintauchen.
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>Ich lebe seit 20 Jahren in einer Ecke Bangkoks, wo es so gut wie gar keine Farang gibt
Während der Erkundungsphase brauche ich nach meiner Einschätzung schon etwas mit sehr guter Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, um in alle Richtungen unkompliziert die Städte erkunden zu können.
Auf Dauer ziele ich aber auch eher auf ein Gebiet außerhalb des Tourismus und größten Trubels hin, das bei Bedarf immer noch schnellen Zugriff (unter einer Stunde, besser unter einer halben Stunde) auf die entsprechende Infrastruktur ermöglicht.
Deshalb sprechen mich auch die unten verlinkten Satellitenstädte um Jakarta herum von ihrem Prinzip her an. Am liebsten hätte ich also den Alltagsbedarf in direkter Umgebung abgedeckt und das volle Programm in Griffweite von ≤ 30 Minuten.
>P.P.S:
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>Tl,dr: Do it!1
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>Ich habs ganz ehrlich in mittlerweile über 20 Jahren kein einziges Mal bereut.
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>Alleine schon die fantastische medizinische Versorgung in Bangkok mit hunderten state of the art High Tech Krankenhäusern und 24/7 walk in ohne Wartezeiten (zu günstigen Preisen) würde ich schon sehr vermissen.
Für mich auch ein Grund, warum die größeren Städte in Thailand aktuell bei mir hoch im Kurs stehen. Gerade im Alter ist auch die medizinische Versorgung wichtig.
>Und auch was die Freundlichkeit und Sicherheit angeht, wenn ich für nur 2 Wochen (!) in München die Familie besuche erlebe ich mehr Konfrontationen und aggressive, unfreundliche, unangenehme Menschen als in 20 Jahren Thailand....ist einfach eine völlig andere Welt.
Das sehe ich alles auch so, weshalb Südostasien für mich relativ fix ist (außer ich würde im hohen Alter überhaupt nicht mit dem Klima klarkommen), da mich diese Mentalität im Gegensatz zu anderen günstigen und warmen Regionen, wie Südeuropa, Südamerika oder Afrika wirklich anspricht.
Und dabei gilt München noch als besonders sichere Großstadt – das mag statistisch zwar stimmen und ja, ich lebe noch und bin nicht bei jedem Gang vor die Tür unmittelbar bedroht. Das ändert aber nichts an den negativen Vibes der sehr ernsten deutschen Ellenbogengesellschaft und dem höheren Konfliktpotenzial (gerade im Nachtleben gerne auch mal körperlicher Art).