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| Autor: | JPS | ||
| Datum: | 27.05.25 19:07 | ||
| Antwort auf: | Kurzes Add-On zum HuHu von ame/Andy | ||
>Tatsache ist aber, dass all diese Länder trotz oberflächlicher Ähnlichkeiten völlig unterschiedlich sind. Da kannst Du ja schon Deutschland und die Schweiz vergleichen, um das zu sehen. Dass die Länder unterschiedlich sind ist mir durchaus bewusst. Schon allein die Region und bei größeren Städten der Stadtteil machen einen gewaltigen Unterschied, was das Lebensgefühl im Alltag angeht. Und noch viel mehr natürlich die religiösen und kulturellen Hintergründe, historischen Einflüsse und der jeweilige Kulturmix, die je nach Land und oft auch Region deutlich unterschiedlich sind. Nur weil ich allgemein von Südostasien spreche und grundsätzlich mehrere Länder für mich interessant sind, sehe ich das nicht als eine einheitliche Region an. Das ist auch ein Grund, warum ich keine Chance sehe das vorab auf Grundlage von ein paar Urlauben zu entscheiden. Wenn überhaupt könnte ich mit Urlauben höchstens bestimmte Länder und Orte relativ schnell ausschließen - das geht dann aber später ähnlich flott (und dann auf Basis der jahresaktuellen Bedingungen, nicht mit x Jahren Diskrepanz). Ich kann nicht für 3 Wochen Urlaub in Land X und Stadt Y machen und darauf basierend meinen künftigen Hauptwohnsitz für in Z Jahren festlegen. Dafür brauche ich Monate bzw. durch die vielen Optionen die ich mir anschauen will (bis zu einer finalen und langfristigen Entscheidung eher Jahre). Deshalb will ich das so früh wie möglich ohne Zeitdruck angehen. Und so früh wie möglich bedeutet eben auch, dass ich mir das Geld für den Urlaub sparen muss, da mich der jährliche Urlaub in Südostasien insgesamt dann mindestens ein Jahr in meiner Finanzplanung und tatsächlichen Auswanderung zurückwerfen würde. Ein Jahr das mir dann später schmerzlich fehlen würde, da bereits mit +/- 60 Jahren ziemlich spät für eine Auswanderung ist und ich dieses Jahr dann lieber zusätzlich für die Erkundung und Eindrücke unter echten Expat-Bedingungen nutzen möchte. IMO erleben genau die Auswanderer, die ihren neuen Wohnort auf Urlaubseindrücken und der entsprechenden Urlaubs-Euphorie wählen, später oft das böse Erwachen. Deshalb will ich das anders angehen und mir alle in Frage kommenden Orte wirklich ausführlich und ohne Zeitdruck ansehen. Die einzige Präferenz die ich vorab habe ist, dass mir Südostasien aus vielen Gründen mehr zusagt, als die anderen Regionen mit geringen Lebenshaltungskosten. Der Rest sind dann gewisse Mindeststandards bzgl. Wohnqualität, Komfort, Infrastruktur, Visa-Bedingungen und Steuer. Meine Wahl des Hauptwohnsitzes wird zu großen Teilen auch eine Vernunftsentscheidung sein - und dabei gibt es einige Aspekte, die man auch aus der Ferne einordnen kann. Dinge wie Steuer, Visum, Lebenshaltungskosten, verfügbare Infrastruktur, etc. kann ich durchaus auch aus der Ferne abschätzen. Das tatsächlich Lebensgefühl kommt dann später, ohne Zeitdruck, unter echten Expat-Bedingungen und als Mieter sehr flexibel. Ich kann auch nach ein paar Jahren nochmal den Ort oder sogar das Land wechseln, wenn ich noch was besseres finde oder wenn sich Dinge im ursprünglichen Land nicht so entwickeln wie erhofft. Gerade wichtige Aspekte wie soziale Integration kann man in einem Urlaub auch nicht testen bzw. will ich dann auch die Freiheit haben langfristig irgendwo zu bleiben, wenn ich dort Leute kennenlerne, mit denen ich mich gut verstehe. Mir ist tatsächlich nicht ganz klar, was Du (aber auch andere Kritiker meiner Vorgehensweise) genau in diesen Urlauben abklären möchten, was dann Jahre später tatsächlich für die Auswanderung noch zwingend erforderlich oder hilfreich wäre und sich dann nicht ähnlich schnell wie in einem Urlaub aufklären würde. Das was ich dabei vorab ausreichend prüfen könnte wäre IMO nur ein Bruchteil des großen Ganzen - ich kann damit so viele Dinge nicht abschließend beurteilen und einordnen, dass mir der Nutzen und die dafür in Kauf genommenen finanziellen und körperlichen Anstrengungen (in Form von Stress) nicht so wirklich einleuchten. >Ich empfehle Dir dringend zu reisen, diese Länder zu spüren. Evtl. gibt's eine Remote-Tätigkeit für dich, oder wenigstens für 2-3 Wochen pro Jahr? Das mit der Remote-Tätigkeit lohnt sich IMO nicht mehr für eine einstellige Anzahl an Restjahren bis zum Ruhestand. Das wäre ein Weg gewesen, den ich wenn dann mit 30 oder 40 eingeschlagen hätte müssen. Da hängt ja auch ein Rattenschwanz hinten dran, mit Themen wie Jobsicherheit, Versicherung, Wahrung der Backupoption einer Rückkehr in die deutsche gesetzliche Krankenversicherung, usw. Ich habe in meiner aktuellen Situation keinen massiven Druck hier weg zu müssen - ich gehe im Ruhestand auch deshalb, weil mir Südostasien dann, in dieser finanziellen Unabhängigkeit, das bessere Paket als Deutschland bieten kann. Aktuell, in der letzten Phase des Vermögensaufbaus, sehe ich das noch nicht als gegeben an und dafür gibt es auch genug negative Beispiele auf Youtube, die dann jeden Monat ums Überleben kämpfen und sich mit Immobilienvermittlung, im Callcenter oder mit anderen Verlegenheitslösungen durchschlagen oder noch Restjahre zur Rente überbrücken müssen. >Das kostet kein Vermögen, insbesondere wenn Du in diesen Ländern unterwegs bist, eigentlich nur der Flug, die Lebensunterhaltskosten hättest Du zuhause ja sowieso. 500-1000 Euro für den Flug, dazu dann eine Unterkunft (bei kurzen Zeitspannen realistisch nur in Form von Hotel oder Airbnb möglich) geht schon in die Tausende - während in Deutschland meine Fixkosten weiterlaufen - was bei meiner Variante nicht der Fall ist. Und es wäre mit enormem Stress verbunden mir überhaupt die 3 Wochen am Stück frei zu räumen, nur um dann unter zeitlichem Druck möglichst viel erkunden zu müssen. Effektiv würde ich meinen Jahresurlaub komplett gegen Stress eintauschen, nur um unbedingt jetzt sofort irgendwas abzuklären, das noch gar nicht akut ist. >Schon eine Stunde an einem Ort sagen Dir mehr als 100+ Stunden Videos und Berichte Schauen. In manchen Aspekten ja, in anderen aber nicht. Aber das ist doch auch später immer noch so - ich muss ja nicht nur weil ich im Ruhestand bin zwangsweise an einem Ort bleiben - wenn die Vibes nicht passen ziehe ich zum nächsten potentiellen Ziel weiter. Mieten würde ich immer nach dem Schema "wenige Tage -> verlängern auf einen Monat -> verlängern auf mehrere Monate", so dass ich flexibel reagieren kann, wenn mir der Ort oder die Unterkunft nicht zusagen. >Zudem würde ich zumindest nicht ignorieren, dass es deutlich schwerer sein kann, mit 60 irgendwo Fuss zu fassen, gänzlich ohne den Ort zu kennen, als das vielleicht in den 40ern wäre. Ich für meinen Teil bin jedenfalls froh, jetzt schon "hier" zu sein, und nicht erst in der Pension. Ich wäre auch gerne so früh wie möglich dort, aber gleichzeitig will ich mich, wenn es so weit ist, nicht mehr um das Finanzielle sorgen müssen. Der gewünschte Lebensstandard muss mit Puffer für ein nicht genauer zu definierendes Restleben gedeckt sein. So lange ich arbeite und dabei gut verdiene, spüre ich keinen so extremen Druck aus Deutschland weg zu müssen, dass ich mir dafür den Stress geben würde, im neuen Land erst Mal Einnahmequellen erschließen zu müssen. >Natürlich spielt Geld eine Rolle, grad wenn es um die (frühzeitige) Pensionierung geht. Aber ganz ohne diese von dir bevorzugten Länder vorgängig zu besuchen, wird es wohl nicht gehen. Warum nicht? Ich kann doch mit Beginn des Ruhestands dort problemlos herumreisen - und entweder es passt an einem der vorher ins Auge gefassten Orte, an einem Ort den ich nicht auf dem Radar hatte und erst Vor-Ort für mich entdecke oder ich gehe zurück in ein EU-Land. Ich kaufe schließlich nicht am Tag 1 eine Wohnung und schließe einen Vertrag mit dem Teufel, der mich an einer Rückkehr in die EU hindern würde. Von daher sehe ich nicht den Grund, warum ich das unbedingt jetzt schon irgendwie finalisieren oder konkretisieren müsste. |
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