| Re:Kurzes Add-On zum HuHu |  |
>Wie es langfristig aussieht ist natürlich eine andere Frage, aber wenn man bereits nach der kurzen Zeit merkt, dass es nicht passt, kann man das Land dann auch streichen. Da spielen dann steuertechnische Vorteile etc. ohnehin keine Rolle mehr.
Beim letzten Punkt gebe ich Dir recht. Wenn alles passt, werde ich sicher nicht wegen der Steuer in ein gefühlt schlechteres Land gehen - bzw. dann höchstens in einer formellen Variante, nur für die Steuer oder auch nur vorübergehend, um z.B. Kapitalerträge unter günstigen Steuerbedingungen (also im Idealfall steuerfrei) zu realisieren.
Bzgl. einem Land auf Basis einer Urlaubserfahrung streichen bin ich mir nicht so sicher. IMO sind Regionen und Städte auch innerhalb eines Landes zu unterschiedlich, als dass ich wegen einer Urlaubserfahrung direkt das ganze Land streichen könnte. Und so viel Urlaub machen, dass ich ein ganzes Land mit verschiedenen Regionen und Städten erkunden kann, ist einfach nicht drin.
Was nicht passt ist auch später sehr schnell gestrichen und mit einem Weiterzug abgehakt. Dafür plane ich doch gerade für die ersten Jahre eine Erkundungsphase ein - dann aber halt komplett ohne harte Zeitlimits. Manche Orte kann ich vermutlich nach einer Woche ausschließen, andere schaue ich mir über Monate genauer an.
Mein Plan ist ja nicht, dass ich mich jetzt vorab mit ein paar Youtube-Videos final für ein Land und eine bestimmte Stadt entscheide - das ist alles nur eine erste Vorauswahl, um dann etwas zielgerichteter loslegen zu können und sofort die nächsten Alternativen in der Hinterhand zu haben.
Und selbst wenn ich dann etwas gefunden habe, muss man schauen wie dort dann die verschiedenen Seasons sind (sowohl Klima als auch Tourismus), wie die soziale Integration gelingt, wie gut ich mit der Sprache klarkomme, usw. Auch das kann dann wieder alles zum Deal-Breaker werden.
Gerade die letzten Punkte kann man aber auch mit einem Urlaub nicht abklären. IMO überschätzt ihr alle ein wenig, wie gut man mit einem Urlaub das ganzjährige Expat-Leben abschätzen kann. IMO geht das nur für sehr klare Fälle, also eher für Städte mit denen man gar nicht klarkommt.
Sobald es grundsätzlich passt, ist für die Feinheiten aber weit mehr Zeit nötig, bevor man sich endgültig festlegen kann - und das sind dann die Zeitfresser später im Ruhestand, nicht das schnelle Abhaken von Fällen in denen die aufgebaute Erwartungshaltung nicht der Realität entspricht.
Ich lebe da in den ersten Monaten bis Jahren quasi aus dem Koffer - außer der aktuellen Mietdauer gibt es nichts was mich länger an einem Ort hält - und selbst die Mietdauer ist nicht relevant, wenn es so gar nicht passen sollte.
Alles was ich jetzt vorab mache ist eine Liste von Städten bzw. bei Metropolen und Großstädten auch Stadtteilen zu erstellen und diese in eine grobe Reihenfolge bringen.
Diese Städte sind dann vorab auf gewisse Mindestanforderungen geprüft um keine Zeit auf Städte zu verschwenden, die dann auf Grund von Visum, Infrastruktur und anderen Faktoren ohnehin nicht in Frage kämen.
Daneben gibt es eine zweite Liste mit reinen Urlaubszielen, wo dann auch Städte landen können, die bei den Mindestanforderungen an einen dauerhaften Wohnsitz durchgefallen sind. Diese werden dann evtl. irgendwann besucht, wenn ich meinen dauerhaften Wohnsitz gefunden habe.
Sollte alles nicht passen und mir Vor-Ort auch nichts mehr reizvoll erscheinen, steige ich in den Flieger, melde mich wieder in Deutschland an und schaue mir die EU-Alternativen genauer an. Im schlimmsten Fall war es dann ein mehrjähriges Abenteuer, bei dem ich einiges von dieser Region der Welt gesehen habe.
Wirklich verlieren kann ich dabei doch nichts, da meine Kosten auch in dieser Erkundungsphase insgesamt nicht nicht viel höher als das Leben in Deutschland in einer Großstadt ausfallen werden. Vermutlich mache ich finanziell sogar ein Plus, wenn ich meine ETFs bei der ganzen Aktion noch steuerlich vorteilhaft auflösen kann.