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Autor: | JPS | ||
Datum: | 31.05.25 00:40 | ||
Antwort auf: | Die Welt als Monetarisierungsspielplatz von chifan | ||
>Sie wird nicht bloßgestellt und das ist letztlich eine normale Alltagsszene - aber ist es ok, sie im Rahmen eines Videos, welches aus rein wirtschaftlichen Gründen aufgenommen und auf einer Social Media Platform veröffentlicht wird, zu filmen? Ist halt auch eine sehr deutsche und teilweise europäische Sichtweise. Datenschutz und das Recht am eigenen Bild wird sonst eigentlich nirgends so hoch gekocht und in vielen Ländern ist das vollkommen unproblematisch - nicht nur rechtlich, sondern auch vom Empfinden der Menschen. Das ist IMO auch die Ursache, warum das keinen interessiert, während bei nackten Tatsachen gleich der Ban-Hammer der Plattform zuschlägt. Im Zweifel gilt im Internet eher das US-Recht als deutsche Befindlichkeiten. >Bei den China-Videos gibt es bspw. Szenen wo sich Verkäufer die Hand vors Gesicht halten, weil sie nicht gefilmt werden wollen. Weder wurden sie rausgeschnitten - offensichtlich - noch die Gesichter unkenntlich gemacht. Das sind Schwarzmarkt-Händler die dort Fakes von Markenware verkaufen. Natürlich wollen sie nicht gerne aufs Video und da treffen sie bei Stephan, der im Zweifel gar keinen Hemmungen hat, genau auf den harten Gegenpart. Irgendwann wird er dafür dann Probleme bekommen bzw. gab es schon Fälle wo es entsprechende Konflikte gab. Wenn der Schwarzmarkt-Verkäufer aus seinem Fakemarkt rausgeht und durch die Stadt läuft, wird er stattdessen fast lückenlos vom Staat gefilmt. Er ist das grundsätzlich also auch gewohnt, nur halt nicht im Rahmen seiner illegalen Aktivitäten. >Und noch schlimmer ist es natürlich bei Live-Streams die du quasi Null steuern und bearbeiten kannst. Da stellt sich mir die Frage, wie es möglich wurde, dass öffentlicher Raum dermaßen und rein für die wirtschaftlichen Interessen einzelner Personen so missbraucht werden kann, ohne Chance sich dem zu entziehen? Livestreams sind dann aber auch eher vergängliche Momentaufnahmen - wie das reale Leben eben auch. Selbst wenn sie Online bleiben schaut sich kaum mehr jemand diese mehrstündigen Videos nachträglich an und interessiert sich dabei für einzelne Personen - die Wahrscheinlichkeit dort jemanden aus einem fremden Land zu erkennen ist daher extrem gering. Ich sehe das etwas lockerer als Du. IMO überwiegt hier (ähnlich wie bei Streetview) das Interesse der Allgemeinheit einen Einblick in diese Abläufe im öffentlichen Raum zu bekommen, gegenüber Menschen die im Hintergrund eines solchen Videos auftauchen. Dabei gibt es natürlich auch grenzwertig Situationen wie die junge Frau die ihm gegenübersitzt und dadurch relativ prominent und mehrfach im Bild erscheint. Da wäre IMO gerade in Deutschland ein Filter angebracht gewesen, sofern er sie nicht (abseits des Videos) um Zustimmung gefragt hat. Aus seiner Sicht dürfte das zumindest rechtlich relativ egal sein, da er im Zweifel in einer Woche wieder aus Deutschland weg ist und dann für ihn eher wieder das US-Recht des Plattform-Betreibers relevant ist. Die Frau wird ihn eher nicht mit vertretbarem Aufwand belangen können, mit seinem Hauptwohnsitz in Taiwan. Ich als Zuschauer finde es insgesamt als angenehm, das ihm hier eine Frau in authentischer Alltagssituation und nicht ein Matschfleck gegenübersitzt und würde dafür auch in Kauf nehmen in ähnlicher Situation dann eben auch mal in einem Youtube-Video zu landen. Das würde mich weit weniger stören, als wenn all die Videos, die ich selbst konsumiere, nur noch gesichtslose Menschen enthalten. |
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