Thema:
Re:Die Welt als Monetarisierungsspielplatz flat
Autor: JPS
Datum:31.05.25 11:28
Antwort auf:Re:Die Welt als Monetarisierungsspielplatz von chifan

>Beim Datenschutz gebe ich dir recht, beim Rest nicht. Auch auf chinesischen Social Media-Plattformen gibt es immer wieder Kritik daran, dass Leute nicht unkenntlich gemacht werden und einige chinesische Vlogger haben mittlerweile angefangen Leute im Hintergrund zu blurren - bspw. bei Menschen die in ner Mall an einem vorbeilaufen.

Das kannst Du vermutlich besser einschätzen - China ist nicht unbedingt mein Interessenschwerpunkt, auch wenn ich mir Scor und damals diesen Südafrikaner gerne angeschaut habe, bevor der China-Hass als Geschäftsmodell für sich entdeckt hat - was hauptsächlich an Visum und vom Staat beeinflussten Stimmungsbildsbild gegenüber Ausländern liegt.

Wenn ich mir die Videos und Streams von Scor ansehe, finde ich aber trotzdem nicht, dass er dort auf eine große Ablehnung mit seiner Kamera stößt. Das wäre in Deutschland weit mehr, wenn er hier so offen filmen würde.

>Welches Recht hat denn da die Allgemeinheit ihr Interesse zu stillen? Ich habe Videos, glaube aus Vietnam gesehen, wo die alle ihre Wohnungstüren offen haben und man in die Wohnungen reinsehen und die Menschen beobachten konnte. Kritik daran wurde damit abgebügelt, dass die Leute die Türen zumachen können, wenn sie nicht wollen dass sie gefilmt werden. WTF! Natürlich haben die Leute kein Problem damit die Türen innerhalb der Nachbarschaft offen zu halten, doch aber nicht dafür von Touris begafft, fotografiert, gefilmt und irgendwo im Netz veröffentlicht zu werden. Diese Respektlosigkeiten und das komplette Unverständnis von anderen Lebensweisen macht mich einfach sprachlos.

Wie gesagt, würde ich einige Dinge nicht so machen wie er. Meine Einwände und teilweisen Erklärungsversuche sollen also nicht bedeuten, dass ich es an jeder Stelle genauso machen würde. Das in der U-Bahn wohl schon - das Filmen in private Wohnungen aber nicht. Ich finde es also im öffentlichen Raum in Ordnung und gut, dass es so ist, wie es aktuell gehandhabt wird.

>Seine Sicht ist doch völlig irrelevant und macht die Sache gerade nicht besser.

Seine Sicht ist irrelevant, die des Plattformbetreibers aber nicht - und da gibt es eben durch den starken US-Einfluss im Gegensatz zu Nacktheit kein Problem. Im schlimmsten Fall wird er es wohl nachträglich ohne größere Konsequenzen bluren müssen und das auch nur, weil es in Europa stattgefunden hat.

>Ja das ist für dich so. Ich würde das nicht wollen. Überwiegt nun mein Recht am persönlichen Bild oder deins wildfremde Menschen ohne deren Einverständnis an fremden Orten ungeblurrt sehen zu können?

In der Praxis das Recht das vom Plattformbetreiber und im Internet tatsächlich durchgesetzt wird oder mit vertretbarem Aufwand vom Einzelnen durchgesetzt werden kann.

Und in der Praxis wird z.B. die Frau aus der U-Bahn (von der wir nicht wissen ob er sie darauf abseits vom Video angesprochen hat) wohl am sinnvollsten Stephan anschreiben, wenn sie möchte dass sie unkenntlich gemacht wird. Ansonsten evtl. noch den Plattformbetreiber. Der Rechtsweg wäre zu aufwendig für den Nutzen.

Diese Ausgangslage entspricht in dem Fall glücklicherweise meinen persönlichen Präferenzen, wie ich am Ende des letzten Beitrags geschildert habe.


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