Thema:
Re:Ich hab nichts gegen Ausländer, aber... flat
Autor: Iroquois
Datum:31.05.25 13:46
Antwort auf:Re:Ich hab nichts gegen Ausländer, aber... von Goldfisch

>Ich verstehe immer noch nicht was daran würdevoll sein soll, wenn man Obdachlose nach ihrem Schicksal ausquetscht und das dann öffentlich zeigt?
>Vielleicht schämt sich dann sogar später der Obdachlose weil er irgend einen mist im Suff erzählt hat?


Der Umgang mit den Obdachlosen oder Drogensüchtigen entscheidet unter anderem darüber, ob es würdevoll ist. Deshalb fängt es ja schon damit an, dass ein gutes Format überhaupt nicht mit einem Menschen vor der Kamera spricht, der gerade auf Drogen oder betrunken wäre. Gespräche vor der Kamera gibt es mit Vorgespräch und ausschließlich nüchtern. Mich erstaunt, wie du dir das vorstellst. Man quetscht sie nicht aus, sondern führt ein solches Gespräch nur mit jemanden, der seine Geschichte freiwillig und gerne erzählen möchte. Gute Journalisten schätzen natürlich auch ab, ob der Mensch dahinter sich selbst und seine Umwelt gut genug einschätzen kann. Dort werden eben nicht wie bei RTL einfach Leute vorgeführt,

Außerdem ist das auch deshalb würdevoller, weil der jeweilige Mensch einen Hintergrund bekommt. Hier geht es darum, Empathie zu wecken, Verständnis zu schaffen und den Menschen hinter seiner Hülle zu zeigen. Natürlich geht das besser, wenn man Menschen Raum gibt, sich zu präsentieren und aus dem Leben zu erzählen. Bei Stephen hingegen dienen Obdachlose oder Drogensüchtige (zumindest teilweise) nur als Sensations- und Unterhaltungsobjekt, die mit süffisanten Kommentaren ganz bewusst als Content eingesetzt werden. So wie die Prostituierte in dem Osaka-Video, die ganz beiläufig gefilmt und gezeigt wird. Ohne Kontext. Sie dient einfach nur als Sensationsobjekt.


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