| Schlimmer als zu Schumachers Zeiten |  |
Bisschen OT: Michael Schumacher wurde häufig für seine Fehltritte kritisiert. Generell war das auch richtig. Aber ich finde, dass man Schumacher oft nicht ganz gerecht wird, weil man den historischen Kontext seiner Zeit und die Prägung seines Umfelds nicht in die Bewertung einfließen lässt.
So ist Schumacher ja mit Vorbildern aufgewachsen, die sich gegenseitig ins Auto fuhren und damit WM-Titel entschieden. Dieses Verhalten wurde damals in weiten Teilen zumindest toleriert, vereinzelt sogar glorifiziert. Ist es jetzt erstaunlich, dass ein Fahrer, der so eine Prägung erfährt ein solches Verhalten in seinem Wertesystem als legitim verankert?
Allerdings hat sich die F1 und Gesellschaft damals langsam zum besseren gewandelt und dadurch kam es erst dazu, dass man Schumacher für seinen Rammstoß über allem Maße bestrafte. Es war ein Zeichen für die Zukunft, dass so ein Verhalten heute nicht mehr toleriert werden wird. Fahrer wie Lewis Hamilton haben zu der Zeit im jugendlichen Alter alles im Fernsehen verfolgt
Deshalb wurden sie anders geprägt und mit einem neuen Wertesystem für den Rennsport ausgestattet. Dementsprechend würd ich behaupten, dass Fahrer immer ein Produkt ihrer Zeit sind und auch wenn unfaire Aktionen zu kritisieren sind, erscheint das, was Senna und Schumacher damals gemacht haben in einem historischen Kontext.
Verstappen hingegen agiert kopflos wütend. Hier steckt kein „Regelwerk“ einer anderen Zeit dahinter, sondern er folgt einfach einer ganz primitiven Rachsucht. Komplett ohne sich kontrollieren zu können. Aus meiner Sicht ist das viel bedenklicher und Max müsste eigentlich für ein Rennen gesperrt werden.