Thema:
Re:diese ganze "mehr arbeiten"-Diskussion flat
Autor: Nostra8
Datum:04.06.25 10:07
Antwort auf:Re:diese ganze "mehr arbeiten"-Diskussion von suicuique

>>>>Anders kann ich mir das nicht erkären - ich sehe die ganze Zielrichtung sehr negativ. Es ist für mich nichts weiter als eine angestrebte Absenkung und Rückabwicklung von erkämpften Arbeitnehmerrechten.
>>>
>>>Immer langsam mit den jungen Pferden.
>>>Vielleicht weniger Polemik und auch mal über den Tellerrand schauen?
>>>
>>>Heisst ja so oft dass die Gesellschaft samt ihren Gesetzen und Verordnungen mit der Zeit gehen muss und sich an veränderte Bedingungen anpassen.
>>>
>>>Magst du Dir mal anschauen wie lange die Rentenbezugszeit war als der Renteneintritt mit 65 noch der Regelfall war? Oder als später die Regelaltersgrenze auf bis zu 67 angehoben wurden?
>>>So hat sich zb der Kapitalbedarf für eine lebenslange Rente aufgrund der längeren Lebenserwartung innerhalb der letzten 40 Jahre um knapp 15 % erhöht. Oftmals ist das mit einem späteren Einstieg in das Erwerbsleben einhergegangen. Zusätzlich verstärkt durch die demographischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Kurz: immer weniger zahlen weniger in das Rentensystem ein und eine immer größer werdende Gruppe von Rentenempfängern erhält immer länger eine lebenslange Rente. Fällt nicht auf dass ein solches Konstrukt irgendwann kollabieren muss?
>>
>>Und das war jetzt nicht schon seit 30 oder 40 Jahren bekannt, dass da ab den 2020ern ein paar Probleme auftreten werden?
>
>Das ist schon viel länger bekannt.
>Aber auch Dir dürfte nicht entgangen sein dass das Renteneintrittsalter seit jeher für alle Parteien ein rotes Tuch ist.
>
>Im übrigen wurde erst letztes Jahr von der Ampelkoalition das Rentenniveau festgezurrt und als Ergfolg gefeiert.
>
>faktische Grundlage für ein solches vorgehen: keins.
>populistische Motive dafür: viele
>
>>>
>>>Man kann natürlich den Kopf in den Sand stecken und so tun als ob die Hütte nicht brennt. Ich bin sicher das wird gut enden.
>>
>>Das hat man ja Jahrzehnte "erfolgreich" gemacht, wer hat da noch mal die meiste Zeit regiert?
>
>Nochmal: das ist seit Jahrzehnten bekannt.
>Die Politik igoriert diese Entwicklungen. Über alle Parteien und Regierungskoaltionen hinweg.
>
>Davon ab: Was hilft es jetzt darüber zu argumentieren wer den schwarzen Peter fürs Nichtstun verdient hat. Das löst das Problem nicht das imemr dringlicher wird.


Ich möchte nur losgelöst auf diesen Punkt eingehen: Ich kann mit dieser Haltung ehrlich gesagt überhaupt nichts anfangen. IMO verhindert sie nämlich, dass man sich ernsthaft mit Fehlern und ihren Ursachen auseinandersetzt und damit auch jede Chance, etwas daraus zu lernen oder es beim nächsten Mal besser zu machen.

Statt Reflexion gibt’s Abwehr. Statt Weiterentwicklung Stillstand. Und das kann auf Dauer echt gefährlich werden, gerade dann, wenn es um gesellschaftliche oder politische Entscheidungen geht.

IMO ein massives und quasi gesamtgesellschaftliches Problem in Deutschland - der Umgang mit Fehlern geschieht, wenn möglich, immer geheim und so nie wirklich analystisch.


>
>Fakt ist: dass jeder Rentenbezieher vom Rentensystem zunehmend profitiert hat aber keiner bereit ist sich das einzugestehen und auf die dazu gewonnenen Vorteile zu verzichten. Ich bin sicher Fingerzeigen bringt uns hier massiv weiter.
>
>gruß


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