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Autor: | Pfombo | ||
Datum: | 08.06.25 22:44 | ||
Antwort auf: | Re:Zu 100% ist das politisch von thestraightedge | ||
>>>>>Hast du vielleicht auch nur ein klitzekleine Idee wieso manche Unis in den USA da ins Fadenkreuz geraten sein könnten? >>>> >>>>Denkst Du da an den verstrahlten Output irgendwelcher Propaganda-Autoren von "Achse des Guten", die Harvard als "linksradikale Kaderschmiede" und "Flaggschiff des Antisemitismus" verunglimpfen? >>>> >>>>Oder hast Du da (hoffentlich!) vernünftigere Ideen? >>> >>>Da das Thema hier leider verboten ist darf ich dir nicht antworten. >>>Aber um deinen Wissensdurst zu stillen empfehle ich dir einfach mal bei Chat GPT (o.ä.) die folgende oder ähnlich lautende Frage einzugeben: >>>Gab es an der Harvard Uni antisemitische Vorfälle? >> >>Da ich KI scheiße finde und nicht nutze, habe ich lieber ganz klassisch nach "Harvard antisemitische Vorfälle" gegoogelt. >> >>Gleich das zweite Ergebnis stammt von der Süddeutschen, ein sehr interessantes Interview mit dem Professor für Jüdische Geschichte an der Harvard University: >> >>"Harvard-Präsident Alan Garber hat im vergangenen Jahr zwei Taskforces ins Leben gerufen, mit dem Auftrag, den Antisemitismus sowie die Islamophobie auf dem Campus aufzuarbeiten. Was haben Sie in der Antisemitismus-Gruppe herausgefunden? >>Wir haben festgestellt, dass Harvard für israelische und jüdische Studierende ein immer weniger angenehmer Ort geworden ist. Wir haben hier ein Umfeld, in dem Studierenden vorgeworfen wird, reich, mächtig oder privilegiert zu sein, nur weil sie Juden sind. Das ist klassischer Antisemitismus." >> >>"Trump und seine Leute rechtfertigen diese Maßnahmen mit dem Kampf gegen den Antisemitismus. >>Das Vorgehen der Regierung hat nichts mit Antisemitismus zu tun. Wenn ihnen Antisemitismus wirklich am Herzen läge, würden sie wissen wollen, was wir tun, um die Lage zu verbessern. Sie tun nichts, was zu einem konstruktiven Ergebnis im Hinblick auf die Reduzierung von Antisemitismus oder antiarabischen Vorurteilen in Harvard führen würde. Sie richten nur Zerstörung an." >> >>"Gibt es in Harvard mehr Antisemitismus als im Rest der Welt? >>Nein, viel weniger. Umfragen zeigen, dass es deutlich mehr Antisemitismus in Amerika insgesamt gibt als an amerikanischen Universitäten. Nach unseren Daten sind etwa 24 Prozent der Amerikaner antisemitisch eingestellt. Unter Studierenden liegt dieser Wert bei etwa 15 Prozent. Die spannende Frage ist also: Wenn Antisemitismus in den USA allgegenwärtig ist – und das ist er –, warum konzentriert sich die öffentliche Debatte dann so sehr auf die Universitäten und insbesondere auf Harvard?" >> >>[https://www.sueddeutsche.de/wissen/harvard-antisemitismus-li.3256181?reduced=true] >> >>Aber das führt jetzt wohl zu nichts, denn Du hattest hier ja Anfang des Jahres die Süddeutsche Zeitung bereits als "links-grüne Agitationspostille" verurteilt... > >Ich finde krass, dass Trump auch hierzulande mit seinem offensichtlichen Kampf gegen progressive Strömungen und Bildung durchkommt, weil er ruft "ich bekämpfe halt Antisemitismus!". > >Rechtspopulismus wirkt auch, weil Feigenblätter wie dieses nur allzu gern genommen werden, wenn im Kern der "linksgrünversiffte" Gegner geschwächt wird. Da werden dann auch klar demokratiefeindliche Umtriebe gutgeheissen, und finden auch hier dankbare Abnehmer weil irgendwer vordergründig fabuliert, man schütze ja nur Israel. Ich seh das so: Dass Telemesse sich den Kritiken hier stellen muss, finde ich absolut richtig, weil er nur einseitig argumentiert hat. Statt die Komplexität des Themas abzubilden, hat er - verkürzt - nur darauf hingewiesen, dass es an Unis antisemitische Vorfälle gab. Daraus könnte man ihm unterstellen, er bediene ein Narrativ, dass hauptsächlich die "linksgrün-versiffte Bubble" sticheln soll. Das Problem entsteht dann beidseitig: Er hat nicht viel unternommen, um auch die andere Perspektive einzunehmen (wohlgleich er immerhin den Einsatz der Nationalgarde verurteilt hat), und seine Kritiker haben ihm unterstellt, er wolle die rechtspopulistischen Narrativen befördern. Die Unterstellung ist auch nicht weit hergeholt, da Telemesse ja bekanntermaßen seine Probleme mit der sogenannten "linksgrün-versifften Bubble" hat. Dennoch ist nicht bewiesen, dass er zu 100% alle Ansichten aus dieser Bubble ablehnt, oder dass er zu 100% rechtspopulistische Narrative befürwortet. Ich weiß es ebenfalls nicht, logo. Aber dennoch ändert das nichts an der Tatsache, dass es antisemitische Vorfälle und Übergriffe an manchen Unis gab. Dieses Argument ad hominem wegzuwischen, wäre nicht richtig, und ich finde, dass es nach aktuellen Informationen von uns allen gemeinsam anerkannt werden kann, oder? Zur Einordnung hilft dann u.a. der Artikel, den Pezking gepostet hat, als auch die untenstehenden, mMn doch sehr ausgewogenenen KI-Antworten. Ich versuch mal, ein paar Punkte aufzulisten, denen wir alle zustimmen können. - Der Einsatz der Nationalgarde ist überzogen und dient nur dem Spektakel. Trump will einschüchtern. - Dass Trump/Maga Groll auf manche große, eher blau-wählende Metropolen wie eben L.A. hat (siehe auch Großbrand), und auch auf Universitäten generell, kann man ebenfalls als Fakt bezeichnen. Seine Äußerungen und seine Handlungen der jüngsten Vergangenheit belegen das. - Es gab antisemitische Übergriffe an Universitäten. - Antisemitische Übergriffe sind zu verurteilen. Ebenso wie alle anderen Übergriffe gegen irgendwen. - Islamophopische Übergriffe sind zu verurteilen. - Das Vorgehen der israelischen Regierung ist zu verurteilen, weil sie mindestens Kollateralschäden in Kauf nimmt, evtl aber völkerrechtswidrig agiert. - Der Antisemitismus scheint an Unis geringer zu sein, als man zunächst denkt, aber mit 15% laut obigem Artikel ist er doch vorhanden. Er ist nicht 0. - Antisemitismus ist genau wie andere -ismen kein eindeutig feststellbares, von außen erkennbares Feature. Er kann nur durch Handlungen und Äußerungen beobachtet bzw festgestellt werden. Wer Antisemit ist und wer nicht, lässt sich also nicht erkennen, bevor dieser handelt, sich bekennt oder sich offen äußert. - Dass jede Uni oder auch jede sonstige Institution oder sonstige Gruppe vor einer gewaltigen Aufgabe steht, in diesem Konflikt das 100%ig Richtige zu tun, sollte jedem klar sein. Streit um den Nahostkonflikt unter Wahrung der Meinungsfreiheit regelst du mal nicht ebenso zwischen Frühstück und Mittagessen. - Die Unis sind nicht ganz unschuldig, tragen aber wahrscheinlich den kleinsten Teil der Gesamtschuld. Größere Anteile an der Schuld tragen die Faktoren, die unten in den KI-Antworten aufgeführt wurden (Parteipolitik, Populismus, Social Media, Berichterstattung etcpp). Können wir da alle zustimmen, oder gibt's da doch noch Verbesserungen bzw Ergänzungen? Muss auch keiner drauf antworten, falls dadurch ne weitere Eskalation entstehen könnte. Ich weiß, dass das Thema hier tabu ist, und bin nicht sauer, wenn ich pausiert oder ermahnt werde, oder wenn dieser Ast in die Quarantäne wandert. Aber wir sind bisher noch nicht eskaliert, zumindest steht dieser Ast noch, und das find ich gut. Aus diesem Grunde drück ich jetzt auf "absenden". |
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