Thema:
Re:Nein, ich will das selbst können! flat
Autor: Pfombo
Datum:12.06.25 07:29
Antwort auf:Re:Nein, ich will das selbst können! von token

>>Zumindest soll die Hürde kleiner werden. Ich möchte das schaffen!
>>
>>Delegieren tu ich erst, wenn wirklich gar nix geklappt hat.
>
>Okay, dann von Schlampe zu Schlampe.
>
>Erstmal hart trennen, Ordnung ist was komplett anderes als Sauberkeit.
>Dein Klo schrubben ist Sauberkeit, deinen Scheißkoffer mal aus dem Weg räumen ist Ordnung.
>
>Zur Sauberkeit kann ich dir nicht helfen. Delegieren willst du das ja nicht. Dann mach den Scheiß halt selber, ist dein Leben ;)
>
>Aber Ordnung?
>Erstmal, einfach mal bewusst machen, dass Unordnung entstehen zu lassen ziemlich viel Arbeit ist und Zeit braucht. Hier ne Socke, da ein Teller, dort die Hülle vom neuen Game, da der Koffer voller Analdildos, dann überall vereinzelt die Analdildos, you get it. Unordnung entstehen zu lassen mit normalen Alltagsverhalten braucht Zeit, es ist Arbeit.  
>
>Umgekehrt gilt, jedes einzelne Element das in Summe ab einer gewissen Schwelle die Wohnung vom Aggregatszustand der Ordnung in den Zustand der Unordnung übergehen lässt, wegzuräumen, ist komplett trivial in Sachen Zeit und Aufwand.
>
>Das ist also die Rahmenbedingung.
>Der zweite Punkt, also dass etwas wegzuräumen, egal was, komplett trivial ist, ist allerdings noch an eine Kondition geknüpft. In akademischen Fachkreisen wird diese das "Der Igel wohnt jetzt hier"-Gesetz genannt.
>
>Alles, fucking alles braucht einen Wohnort. Es ist komplett egal worum es geht, ob das eine Gabel, eine kleine Schraube, noch verpackte Ersatzköpfe für deine Zahnbürste, Module, Stichwaffen, egal was, wirklich komplett egal was, und zwar genau _einen_ Wohnort! Nicht, das wäre hier gut aufgehoben, dort aber auch, und wenn es hier liegt macht sich das auch ganz gut, NEIN! FALSCH! WAS VERSTEHST DU DARAN NICHT?! DU DUMME SAU!
>1 Wohnort. 1
>
>Wenn etwas keinen Wohnort hat ist es Müll. So einfach ist das!
>Wenn du für etwas keinen geeigneten Wohnort ermitteln kannst, ist es Müll und hat in deinem Haushalt nichts zu suchen. Denn wenn es was cooles ist, dann hat es sich auch verdient einen Wohnort zu bekommen. Und wenn es was ist "was man irgendwann mal gebrauchen könnte" wirst du es an dem Tag wo du es brauchst eh nicht finden wenn es keinen Wohnort hat! Oder dich nicht mal dran erinnern dass du es hast. Und damit ist es...MÜLL!
>
>Heißt, sobald etwas gespottet wird das nicht 1 Wohnort hat sondern 0 Wohnorte hat oder eine Wahrscheinlichkeitswolke aus möglichen Wohnräumen ist das zu beheben. Sofort und ohne Aufschub.
>
>Befolgst du das "Der Igel wohnt jetzt hier"-Gesetz schaffst du damit eine Struktur die schon von sich aus einen Rahmen schafft der dich von Natur aus positiv belohnt. Wir als Menschen haben das nämlich eh in uns drin. Dieses Gefühl das Puzzlestück was passt reinzudrücken, dieses Gefühl die Spielhülle im nach ersten Rang nach Systemen und im zweiten Rang nach Jahreszahlen und im dritten Rang nach Alphabet sortierten Spielsammlung einzuordnen, der Scheiß kickt uns einfach. Das ist einfach Natur. Wir stecken Dinge gerne in Schubladen. Das machen wir einfach. Egal ob das Besteck oder Menschen sind.
>
>Und wenn alles seinen Platz hat, egal was, ist dieser Moment wo das wo es hingehört auch hinkommt, auch immer diese kleine Befriedigung. Natürlich ist sie nicht damit vergleichbar was passiert wenn du einen geblasen bekommst, aber der Kuss auf die Eichel ist halt drin.
>
>Ist die Struktur da, geht es also nur noch darum, wie konditioniere ich mich, wie programmiere ich mir eine Art Tick in den Kopf, dass ich nicht bewusst aktiv werden muss, um es bei den kleinen Single-Tasks zu halten, und nicht einen Big-Task zu akkumulieren. Wie du dich erfolgreich programmieren kannst? Finde es halt raus. Es gibt viele unterschiedliche Methoden zur Gewohnheitsbildung. Muss man halt mit rumspielen.
>
>Ich glaube es ist schwieriger wirklich das "Der Igel wohnt jetzt hier"-Gesetz einzuhalten, aber auch das kann Spaß machen, wenn es jeweils nur noch um Einzelne Dinge geht die neu kommen. Das aufwändige ist halt der initiale Breakthrough, zumal der kaum geht, ohne dabei initial ordentlich auszumisten und sich auch zu überwinden sich dieser ganzen "könnte man mal gebrauchen"-Scheiße konsequent zu entledigen. Aber auch Systeme zu etablieren kann schon positiv motivieren. Denn wie gesagt, wir lieben Systeme, wir mögen es uns Prinzipien auszudenken wie man Dinge ordnen kann.
>
>tl;dr:
>Klippklare Struktur schaffen, Entrümpeln, Konditionieren.


Da sind gute Sachen bei, danke. Igel wohnt jetzt hier klingt schlüssig. Da werd ich mir Gedanken zu machen. Ich denke, ich werd mir an nem freien Tag mal vornehmen, all diese Sachen gechillt, aber mit Spaß umzusetzen. Mal so richtig eins nach dem anderen tun, ohne Druck, sondern als Projekt. Als Tagesaktivität. So wie ein Arbeitstag. Wohnorte für Igel suchen. Wohnorte für Igel schaffen... Mhm, das ergibt Sinn. Ich werde mir den Ablauf dieses Tages und das Gefühl dabei nun öfter mal vorstellen, und bald wird er kommen. Der tolle (aber nicht letzte) Tag der Ordnung. Ich glaube, der wird Spaß machen...


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