| Nur Kameras reichen nicht aus |  |
Aus einer FB Gruppe kopiert und vielleicht auch allgemein interessant das Kameras alleine halt nicht ausreichend sind.
Deutsche Gerichte: "Tesla Vision" als Ersatz für Sensoren bei Einparkhilfe „nicht ausreichend funktionstüchtig“ & „nicht gleichwertig“
Mehrere von deutschen Gerichten beauftragte Gutachten belegen deutliche Schwächen beim kamerabasierten Assistenzsystem „Tesla Vision“. Das System, das der US-Autobauer Tesla seit dem Jahr 2022 schrittweise in all seinen Fahrzeugmodellen einsetzt, verzichtet vollständig auf Ultraschallsensoren und verlässt sich stattdessen allein auf Kameras zur Erfassung der Fahrzeugumgebung. Die Umstellung erfolgte auf direkte Anweisung von Tesla-Chef Elon Musk, der die Kameratechnologie langfristig als ausreichend für automatisiertes Fahren erachtet. Doch laut mehreren technischen Gutachten, die dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel sowie n-tv vorliegen, weist das System gravierende Mängel auf – insbesondere beim Einparken.
Die Gutachten wurden im Rahmen von Gerichtsverfahren vor verschiedenen Landgerichten in Deutschland erstellt, unter anderem durch das Landgericht München I, das Landgericht Offenburg und das Landgericht Darmstadt. Hintergrund der Verfahren sind Klagen von Tesla-Kunden, die sich durch fehlerhafte Einparkhilfen in ihren Fahrzeugen getäuscht oder in ihrer Nutzung eingeschränkt sehen. Im Zuge der Verfahren wurden unabhängige technische Prüfer beauftragt, die Funktionsweise von „Tesla Vision“ mit älteren Tesla-Modellen (noch mit Ultraschallsensorik) sowie mit Konkurrenzfahrzeugen zu vergleichen.
Das Ergebnis fällt in allen Fällen deutlich negativ für Tesla aus. Die Gutachter berichten, dass Fahrzeuge mit dem kamerabasierten System bei wiederholten Tests inkonsistente Ergebnisse lieferten. Hindernisse wie Kartons, Fahrradträger oder auch frontal vor dem Fahrzeug platzierte Kinder wurden teilweise nicht erkannt oder erschienen nur als „undefinierbare Wolke“ auf dem Display. In manchen Fällen verschwanden Warnhinweise unmittelbar nach dem Erscheinen wieder – ohne klare Ursache oder Zusammenhang. Die Einparkhilfe mit Kamerasystem wurde deshalb mehrfach als „nicht ausreichend funktionstüchtig“ bewertet.
Besonders deutlich wird die Kritik in einem Gutachten zum Tesla Model Y, das im Auftrag des Landgerichts Offenburg erstellt wurde. Der Gutachter verglich ein Modell mit „Tesla Vision“ mit einem baugleichen Fahrzeug, das noch mit den zuvor verwendeten Ultraschallsensoren ausgestattet war. Fazit: Das kamerabasierte System sei in seiner Funktion „nicht gleichwertig“. Ähnliche Ergebnisse zeigt ein weiteres Gutachten für das Landgericht München I, bei dem zwei Tesla Model 3 mit identischer Software, jedoch unterschiedlicher Sensortechnik, getestet wurden. Nur das Modell mit Ultraschallsensoren zeigte konsistent verlässliche Resultate.
Zur besseren Einordnung wurde in einem Fall auch ein Peugeot 3008 mit klassischer Ultraschallsensorik in die Tests einbezogen. Dieser zeigte laut Gutachter durchgehend zuverlässig funktionierende Einparkhilfen und lag deutlich über dem Niveau des Tesla-Systems.
Insgesamt stellen die Gutachten Teslas Entscheidung, die Umfeldwahrnehmung ausschließlich auf Kameras zu stützen, massiv infrage. Die technische Leistungsfähigkeit von „Tesla Vision“ sei nach Einschätzung der Sachverständigen nicht nur geringer als bei der bisherigen Ultraschallsensorik, sondern auch schwächer als bei vergleichbaren Fahrzeugen anderer Hersteller. Insbesondere in sicherheitsrelevanten Situationen – etwa bei Hindernissen direkt vor dem Fahrzeug – könne das System derzeit nicht die erforderliche Zuverlässigkeit gewährleisten.
Quellen:
[https://ecomento.de/2025/06/16/gutachter-assistenzsystem-tesla-vision-versagt-oft-beim-einparken/]
[https://www.n-tv.de/wirtschaft/Assistenzsystem-Tesla-Vision-versagt-oft-beim-Einparken-article25836173.html]
[https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/tesla-elon-musk-plant-start-von-fahrerlosen-taxis-naechste-woche-a-9126ffd5-1ba4-427c-af22-f732841afb44] (Paywall)