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| Autor: | Telemesse | ||
| Datum: | 16.06.25 20:27 | ||
| Antwort auf: | Bin als Zeuge von der Polizei geladen und habe Fragen von Nostra8 | ||
Es war anno 1994 und ich als Wehrdienstleistender in Ingolstadt bei den Pionieren. Eines schönen Abend war Volksfest in Ingolstadt und wir haben da gut einen aufgegossen. Bei der Rückkehr zur Kaserne haben wir an der Esso Tanke vorm Haupttor noch ein paar Büchsenbier geleert und es gab plötzlich einen Disput mit einem anderen Volltrunkenen und dann ein Handgemenge mit ein bißchen Schubserei und Geknuffe .Das Ganze war aber recht schnell vorbei und auch ohne sichtliche Folgen für irgendeinen der Beteiligten. Ich war da gar nicht involviert und stand nur zufällig in der Nähe. Jedenfalls sind wir dann durch die Hauptwache zurück in die Kaserne und in unsere Kompanie. Keine halbe stunde später steht auf einmal die Polizei bei uns im Kompaniegebäude und holt uns aus den Stuben raus. Ich wurde da als Zeuge befragt und hab eigentlich nur gesagt das ich von der ganzen Sache wenig bis nix mitbekommen habe und auch nicht gesehen hätte das irgendjemand verletzt worden wäre. Das war es dann gewesen. Ende 94 war mein Wehrdienst zu Ende und ich habe 95 wieder angefangen zu arbeiten und nichts mehr von der Sache gehört. Etwa ein Jahr später flattert mir auf einmal ein Brief vom Gericht oder Staatsanwaltschaft Ingolstadt in den Briefkasten in dem ich als Hauptbeschuldigter in obiger Sache wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt werde. Da ist mir erst mal die Kinnlade auf den Tisch gefallen. Bin dann direkt zum Anwalt wegen Verwechslung und so, hat mir aber niemand geglaubt und ich musste schlußendlich zur Gerichtsverhandlung in Ingolstadt antanzen. Staatsanwaltschaft und Richter waren offensichtlich nicht gut auf Bundeswehrprügeleien zu sprechen und glaubten mir kein Wort. Mein Glück war dann das der Geschädigte selbst erklärte das ich der Falsche sei und mit der Sache nichts zu tun hätte. Staatsanwalt und Richter waren sichtlich enttäuscht und plötzlich fragt mich der Richter warum ich denn dem Geschädigten nicht geholfen hätte. Ich sagte dann das das Ganze ziemlich schnell ging und ich auch gar nicht gesehen hätte das da jemand ernsthaft in Gefahr gewesen oder verletzt worden wäre. Jedenfalls drohte er mir dann an mich wegen unterlassener Hilfeleistung zu verurteilen. Alternativ bot er mir an das Ganze Verfahren gegen iirc 800 DM Geldstrafe einzustellen, worauf ich mich dann zähneknirschend einließ weil ich keinen Bock auf weiteren Stress hatte. Ich wollte mir gar nicht vorstellen was gewesen wäre, wenn der Typ gesagt hätte ich wärs gewesen. Geglaubt hat mir da echt keiner was und die anderen beiden geladenen Zeugen, alles Leute (Ossis) aus meiner damaligen Kompanie sind einfach gar nicht erschienen. Krass war auch noch, das der Typ überhaupt keinen Beleg für irgendwelche Verletzungen hatte. Obwohl der auch Soldat war, hatte der mein Attest bzw. war auch nicht bei einem Arzt gewesen. Ich weiß also bis heute nichtmal ob der tatsächlich was abbekommen oder sich nur was ausgedacht hat. gesendet mit m!client für iOS |
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