Thema:
Re:Reicher(!) Boomer - Der Thread flat
Autor: _bla_
Datum:18.06.25 16:48
Antwort auf:Re:Reicher(!) Boomer - Der Thread von JPS

>>Dabei liegt die Wahrheit viel mehr darin, dass die meisten Boomer nicht nur alt, sondern auch reich geworden sind, wodurch sie im Gegensatz zum in der Jugend gelebten Ideals doch nicht mehr bereit sind, zum Wohle der Allgemeinheit ihren höheren Steuerbetrag beizusteuern!
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>Warum soll man Steuern in einem Land zahlen in dem man nicht mehr lebt? Zumal schon fragwürdig ist, warum man auf Rente noch einmal Steuern zahlen muss und wieso man auf eine private Altersvorsorge am Aktienmarkt in Deutschland Kapitalertragssteuer zahlen muss, während Länder wie Amerika eine solche Altersvorsorge fördern.


Amerikaner sind weltweit steuerpflichtig. Ich finde das richtig, aus der Staatsbürgerschaft folgen Rechte, aber eben auch Pflichten. Wer bspw. eine deutsche Staatsbürgerschaft hat, kann sich bspw. darauf verlassen, dass es im schlimmsten Fall immer wieder eine Grundversorgung mit Wohnraum, Essen und Krankenversicherung, in Deutschland bekommen kann. Wer keine Steuern zahlen will, findet bestimmt ein Land was bereit ist ihn einzubürgern.

>Und das war es dann auch schon an Steuern, die der böse Rentner-Auswanderer hier evtl. dem deutschen Staat vorenthält, wenn er dahingehend eine sehr vorteilhafte Konstellation wählt - in vielen Fällen kann er der Steuer auf die Rente noch nicht einmal entgehen, sondern zahlt diese in einem der beiden Länder trotzdem.

So einfach ist es nicht. Die Rentner geben ja ihr Geld aus und Zahlen damit MwSt. und ähnliches und versorgen auch die lokale Wirtschaft mit Aufträgen, die damit Steuern zahlen und Arbeitskräfte einstellen, die auch wieder Steuern zahlen usw. Wenn es diesen Rückkopplungseffekt nicht gibt, weil die Rentner im Ausland leben, wird die Finanzierung der Rente teurer. Solange es sich einfach um eigenes Kapital handelt ist das trotzdem okay, aber der Großteil der Renten besteht ja aus der gesetzlichen Rente, die ist aber massiv subventioniert, damit sie trotz stark gestiegener Lebenserwartung in Deutschland ein würdiges Leben ermöglicht. Wer auswandert und die subventionierte Rente im Ausland ausgibt, durchbricht zwei Grundannahmen, die eigentlich hinter der Rente stehen: Der allergrößte Teil der Renten fließt wieder ins Inland zurück und


>Die Rente selbst ist (zumindest in Deutschland) ebenfalls lächerlich gering, für das was man da über die Jahre einbezahlt hat. Das Geld hätte man selbst weit besser anlegen können - jeder ETF hätte eine deutlich bessere Rendite als das deutschen Rentensystem.

Nein. Du vergisst einerseits, das die Rente der Menschen deren Kapital durch Nazis und Kommunismus größtenteils zerstört wurde, trotzdem hätte finanziert werden müssen. Und was passiert wohl mit den Kursen von ETFs, wenn plötzlich die ganzen Babyboomer in Rentegehen und jeden Monat ein wenig liquidieren? Das funktioniert doch nur, wenn du auch eine nachfolgende Generation hast, die viel Kapital hat, was sie ebenfalls in ETFs stecken will. Am Ende muss die Arbeitsleistung um die heutigen Rentner zu versorgen immer von der jetzt arbeitenden Generation kommen.


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