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| Autor: | Pezking | ||
| Datum: | 18.06.25 18:11 | ||
| Antwort auf: | Altersschnitt Band vs. Publikum von Sonic Life | ||
>>Der Laden ist superklein, ich stand unmittelbar vor der Bühne. Also direkt davor, keine Barriere, nix, Zentimeter vor der Band. In der ersten Reihe standen vielleicht sechs bis sieben Leute nebeneinander, und fast alle waren schätzungsweise zwischen Mitte 40 und Mitte 60. > >Ich habe die Band vor drei Jahren in der Molotow-Skybar hier in Hamburg gesehen und hatte damals den gleichen Eindruck vom Altersschnitt des Publikums. Aber ehrlich gesagt war das der Grund, warum ich diesmal nicht hingegangen bin - obwohl ich das neue Raincoats-artige Album besser finde als das Shoegaze-Debüt. > >Die Band sah vor drei Jahren noch jünger als als sie ohnehin waren - also wie ca. 16 jährige Mädchen. Gleichzeitig standen in den ersten Reihen fast ausschließlich alte Knacker um die 50 - jeder zweite mit Smartphone bewaffnet. Das war schon für mich etwas creepy - und für die Band umso mehr. Ich hatte mit ihnen im Nachgang am Merch kurz gesprochen und sie meinten auch, dass das Alter des Publikum der größte Unterschied zu ihren US-Gigs sei und ich hatte nicht das Gefühl, dass sie es hier bevorzugen… > >Das soll nicht heißen, dass ich nur noch zu Bands gehe, die in meiner Altersklasse spielen (Iggy war gestern im Stadtpark!), aber bei Horsegirl war mir die Diskrepanz einfach zu krass, dass ich es beinahe unangenehm fand. Ging mir zum Glück nicht so. Aber ich habe in den letzten zehn Jahren bei diversen Babymetal-Gigs gelernt, dass für Außenstehende auf den ersten Block creepy erscheinende Dinge in Wahrheit auch wirklich kein Stück creepy sein können. :-) In Köln vorgestern standen in Reihe 1 auch zwei Frauen, eine direkt neben mir, das hat Verdachtsmomenten von Creepiness natürlich nochmal stark entgegengewirkt. Ich habe auch selbst erst ein paar wenige Fotos gemacht, nachdem jene Frauen nach dem halben Konzert mal ihre Smartphones gezückt hatten. Also ja: Ich habe zwar, wie Du in Hamburg, ein gewisses Creepiness-Potenzial erkannt. Aber ich wurde während des Konzerts in Echtzeit diesbezüglich beruhigt. Generell waren die Geschlechter im Publikum aus meiner Sicht auch ziemlich gleichmäßig verteilt. Im Gegensatz zu den Altersklassen - ich glaube, da war niemand, der nicht mindestens Ende 20/Anfang 30 war. Und selbst das waren die Ausnahmen. Ich hatte auch den Eindruck, dass die Band sich wohlgefühlt hat, trotz aller Schüchternheit. In Köln ließen sie sich bislang das einzige Mal auf dieser Tour für eine Zugabe auf die Bühne locken. Und Penelope Lowenstein betonte auch, dass sie normalerweise keine Zugaben spielen. Und dann musste sie erst nochmal zurück in den Biergarten, weil sie ihre Gitarre vergessen hatte. Da war dann plötzlich ein wenig aufrichtig verschmitzte Lockerheit, die zuvor kaum zu beobachten war. Das war ein schöner Abschluss, hat das Konzert wunderbar abgerundet. Was IMO stark zum Altersschnitt ihres Publikums beitragen dürfte (natürlich neben dem Musikgenre): Die machen so gut wie nix in den sozialen Medien. Nur das Allernötigste auf Facebook und Instagram. Finde ich natürlich höchst sympathisch. Und ach ja, noch was: Das Alter des Publikums hat mich auch sehr an die beiden Konzerte von Snail Mail erinnert, die ich 2018 und 2022 in Köln erlebt habe, Beim zweiten Gig war wenigstens auch ein junges Mädel in Reihe 1. Wenn auch mit ihrem Vater. ;-) |
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