| Gemeinwohl-Ökonomie! Das isses! |  |
Wieso kam ich nich vorher auf diesen Begriff? Das will ich.
Seit dem Jahreswechsel hab ich die Idee im Kopf, dass kapitalistische Anreize doch auch durch ein Tun gegeben sein müssten, die dem Gemeinwohl dienen (ich persönlich sehe da eher Medien als Grundlage, "Warum verdienen Leute mit Nonsense Kohle, und Sense bringt weniger Kohle?"). Gemeinwohl-Kram gibt's ja durchaus einiges, diverse gGmbHs, Kollektive, Netzwerke, Stiftungen bla... aber mir fehlte da immer der Anreiz, mich damit zu beschäftigen, weil ich glaubte, dass die sich meist nur um sehr spezifische Themen kümmern. "Spezifisch" reizt mich nich. Das is mir zu kleinteilig. Und die Tatsache, dass mir solche Projekte trotz einem Interesse daran nich übern Weg gelaufen sind, spricht für sich: Es interessiert zu wenige, eben wegen der Spezifität, man checkt die Connection nich zur eigenen Lebenswelt. Die Idee, die Bedürfnisse, die Denkprozesse dahinter sind nich easy nachvollziehbar.
Mich interessiert eher das Zusammenspiel zwischen Psychologie, Soziologie, Bildungswesen, Wissenschaft, Wirtschaft, Philosophie, Kultur, Religion & Spiritualität, Mobilität, Umwelt, Sexualität, Medien & Internet, Arbeit & Freizeit, Zeit im Allgemeinen... ALLES! Ich mag Kommunikation, Abwechslung, Kreativität, Mustererkennung und Verknüpfungen. Ich hab keinen Bock auf nur EIN Thema.
Heute morgen war am Bahnhof ein Tiny House mit der Aufschrift "wood.ii", und es hat mich magisch angezogen. Ich wusste, dass ich meinen Bus verpasse und zu spät zur Arbeit komme, war mir aber wurst. Bin hingegangen, hab mir Broschüren durchgelesen und mit ner Frau geredet.
[https://woodenvalley.de/woodii/]
Woodii is ne mobile Tiny House Lern- und Experimentierwerkstatt für Kids, um deren Interesse für sowas zu wecken. Aufklärung, Kreativität, Wissen, Neugier, Future-Skills etc... das sind die grundlegenden Motivationen, und der Überbau ist halt Gemeinwohl-Ökonomie. Und ich frag mich, warum ich diesen simplen, naheliegenden Begriff nich aufm Schirm hatte, wenn ich doch im Grunde wusste, dass es das gibt und dass ich das spannend find. Richtig seltsam. Aber egal, ich hab zumindest mal einen von unzählig vielen Anlaufstellen, um mich über das Thema zu informieren und um ggf auch Ideen auszutauschen, über Organisation, Finanzierung und Kommunikation.
Ob das so passiert? Och, keine Ahnung. Wenn nich, dann irgendwo oder irgendwann anders. Aber ich fand's toll, dass ich einfach mal meinem Bauchgefühl nachgegangen und die Leute angehauen hab. War auf jeden Fall besser als es nicht zu tun, und hat mich auch nix gekostet (außer 5 Minuten Verspätung auffe Arbeit).
Ich mach das. In dem Widerspruch "Bullshit bringt viel Kohle, Gemeinwohl bringt wenig Kohle" steckt richtig viel Potenzial für Fun. Es ist ein gewaltiges Beet für "neue" Aufgaben.
[https://i.ibb.co/9H8Fnq5y/Gute-Laune.jpg]