Thema:
Re:Wahlversprechen brechen und Verbote aussprechen flat
Autor: Telemesse
Datum:25.06.25 16:43
Antwort auf:Re:Wahlversprechen brechen und Verbote aussprechen von Nostra8

>>>Das finde ich allerdings überhaupt nicht schlimm und gerade mit der Begründung nachvollziehbar.
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>>Eben. Die Begründung kommt doch aber bei vielen gar nicht an. Die lesen nur Klöckner, CDU,  CSD Teilnahmeverbot für queere Gruppe und das gewünschte Bild ist erzeugt.
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>Was mich ehrlich gesagt am meisten stört (und ich auf jeden Fall hätte besser ausführen müssen), ist dieses wiederkehrende Muster staatliche Neutralität sehr unterschiedliche auszulegen.
>Sobald es um queere Sichtbarkeit wie jetzt beim CSD geht, wird plötzlich so getan, als müsste diese Neutralität ganz strikt eingehalten werden.
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>Andererseits ist es aber völlig normal, dass christliche Symbole und Werte in anderen Bereichen ganz selbstverständlich über die so schützenswerte "staatliche Neutralität" gestellt werden. Christliche Feiertage sind besonders geschützt (Stichwort stille Feiertage). Beim Thema Abtreibung wird oft mit religiös geprägten Moralvorstellungen argumentiert, genau wie beim Verbot von Sonntagsarbeit oder bei Einschränkungen in der medizinischen und genetischen Forschung.
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>Auch die jahrelange Ablehnung der Ehe für alle wurde immer wieder mit einem christlichen Familienbild begründet. Und beim Thema Cannabisfreigabe war es quasi genau so, da kamen oft moralische Argumente, die eher aus einem konservativ-christlichen Weltbild stammen als aus rationaler und neutraler Politik.
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>In meinen Augen ist das oft einfach Doppelmoral! Man kann nicht auf der einen Seite nach "Neutralität des Staates" rufen und auf der anderen Seite ständig religiös geprägte Werte in Gesetze und Verbote einfließen lassen.


Da gehe ich soweit mit. Ich würde mir daher eher mehr staatliche Neutralität wünschen als weniger.


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