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| Autor: | Mampf | ||
| Datum: | 27.06.25 00:13 | ||
| Antwort auf: | Update von asia1 | ||
>Vielen Dank nochmal an euch alle für die guten Wünsche. Ich gebe mal einen "kleinen" Lagebericht. > >Körperlich geht es mir nicht gut, ich merke wie mich manchmal die Kraft verlässt. Letzte Woche waren wir im Zoo, da brauchte ich viele Pausen unterwegs weil ich nicht weitergehen konnte. Besonders Treppen sind ein Problem. Das hat mir schon zugesetzt...wenn man erkennt, dass der Körper einem immer mehr Grenzen setzt. > >Die Nächte sind schlimm, weil die Ängste und die Panik vor der Zukunft im Zusammenspiel mit den muskulären Problemen jegliche Schlafbemühungen zunichte machen. Ich bin also auf Medikamente angewiesen um wenigstens ein paar Stunden mal zur Ruhe zu kommen. Ich vermisse die Selbstverständlichkeit, mit der ich früher einfach ins Bett gegangen und morgens aufgewacht bin. Das wird es für mich wohl nicht mehr geben. > >Es fällt mir besonders mental zunehmend schwerer, die Probleme des Alltags anzugehen. Jetzt haben wir einen größeren Schaden an unserer Wasserleitung im Garten und ich muss die ganzen Sachen regeln. Zum Glück habe ich meine Frau. Ich bin sehr stolz auf sie, wie sie mir trotz ihrer eigenen Depression tatkräftig und aufbauend zur Seite steht. Dafür liebe ich sie unendlich. > >Ich habe den Alkohol für mich entdeckt. Ich war Montag ne Kleinigkeit einkaufen und es ging mir nicht gut. Da hab einfach mal ne Dose Cola Rum aus dem Kühlregal mitgenommen und mir unterwegs auf einem Rastplatz reingezogen. Und was soll ich sagen...ich hab mich besser gefühlt. Ja, ich hätte dann nicht mehr fahren dürfen. Aber es war mir scheißegal. Ich kenne die Strecke im Schlaf und es war nicht mehr weit nach Hause. Alkohol ist definitiv eine Lösung hab ich festgestellt. Das desensibilisiert sowohl Körper, als auch Geist. Wenigstens für kurze Zeit. Morgen werde ich mir noch ein paar Notfalldosen in den Kühlschrank stellen. > >Gestern habe ich in einem Anflug von Realitätsverdrängung und trotzigem Optimismus - okay zwei Gläser Bier waren auch im Spiel - einen Kurzurlaub Anfang Mai 2026 gebucht. Das habe ich mir verrückterweise jetzt als Ziel gesetzt. > >Ich bin jetzt Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für humanes Sterben. Hab für mich entschieden, dass das ein guter Weg sein kann, um rechtzeitig die Reißleine zu ziehen. Wenn die Zeit aus meiner Sicht für einen würdigen Abgang gekommen ist, erhoffe ich mir da die Hilfe, die ich von Seiten der Ärzte nicht bekommen werde. > >Ich hab schon wieder einen halben Roman geschrieben. Danke fürs Lesen und für eure Anteilnahme. Das hilft mir wirklich sehr, wenn ich ein paar Gedanken hier niederschreiben kann. > >Liebe Grüße und alles Gute für euch Du, ich will dir jetzt nichtsbezüglich Alkohol einredne, aber ich glaube, es gibt da deutlich Nachhaltigere Mittel, die du in deinem Zusantd Problemlos verschrieben bekommst. Ich will dir keine Straight Edge Frikadelle ans Ohr nageln, sondern dich ermuntern nach besserem Stuff mit weniger direkten Nebenwirkungen (wie Kater) ausschau zu halten. Und hole dir dazu nch seelischen Support, da gibt es doch Spezialisten, die einem auf psychischer Ebene Begleitung schenken, aber auch bei all dem Formellen Kram der auf euch zukommt. Und ich kenne die Details bei dir nicht, weiss aber von einem sehr gutem Bekannten (siehe den ersten Post hier im Thread), dass sich der Verlauf auch stark ziehen kann und du eventuell noch einige Jahre hast um Abschied zu nehmen. Wobei ich dir nicht nehmen möchte, deinen eigenen Zeitplan zu verfolgen. Ich wünsche dir alles Erdenklich gute, um für dich das Beste aus deiner Zeit zu machen! |
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