Thema:
Re:Ich kann es ein Stück weit verstehen... flat
Autor: Pezking
Datum:27.06.25 09:58
Antwort auf:Re:Ich kann es ein Stück weit verstehen... von king_erni

>>...denn bei aller Sympathie für diesen leider notwendigen Einsatz: Solche Internetauftritte laden halt wirklich jeden dazu ein ernsthaft anzuzweifeln, ob man Gerettete wirklich nur primär retten und dann an den nächstgelegenen sicheren Hafen bringen will:
>>
>>[https://sea-watch.org/ueber-uns/ziele/]
>>[https://sea-watch.org/spotlight-tunesien/]
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>Ich verstehe dein Problem gerade nicht. Nur weil eine NGO kritisch die Einstufung Tunesiens als "sicheren Hafen" hinterfragt und für sich entschlossen hat, nicht da zu ankern, und dass aus nachvollziehbaren Gründen, darf sie nicht mehr von Steuergeldern finanziert werden? Die AfD wird immerhin auch von Steuergeldern finanziert und die fordern und unterstützen viel krasseren Abschaum damit.


Ich rede nicht von "nicht dürfen". Von mir aus könnte man die auch ruhig weiter fördern. Sollte man sogar, wenn sonst niemand Seenotrettungen in ausreichendem Maße organisiert. Leben retten ist immer besser als ersaufen lassen.

Aber ich kann schon grundsätzlich das Argument verstehen, dass man es für widersinnig hält, NGOs mit Steuergeldern zu unterstützen, wenn diese dann ihre eigene exklusive Asylpolitik fahren wollen, deren Ergebnisse dann letztendlich auch wieder der Staat bezahlen muss. Damit machen sich diese NGOs halt auch angreifbar, und das mit Zielen und Handlungen, die über die eigentliche Seenotrettung hinaus gehen.

Dass Parteien wie die AfD Steuergelder bekommen, ist ein komplett anderes Thema. Im Gegensatz zur NGO-Finanzierung ist die Parteienfinanzierung in Deutschland ziemlich klar und verbindlich geregelt. Der passende Hebel wäre hier ein Verbot der AfD, dann gibt's auch keine Kohle mehr. Aber legale Parteien kann man natürlich aus der Parteienfinanzierung nicht einfach ausklammern.

Welche NGOs vom Staat unterstützt werden, sucht sich hingegen (soweit ich weiß) immer die aktuelle Regierung selbst aus.

Komplett asozial ist es halt, nichtstaatlichen Seenotrettern die Mittel zu streichen und gleichzeitig nicht genug in eine staatliche Seenotrettung zu investieren, obwohl man genau weiß, dass (und wo!) Monat für Monat hunderte Menschen ertrinken. Ist IMO nicht so wahnsinnig christlich.


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