Thema:
Re:Kompletter Schwachsinn flat
Autor: DJS
Datum:29.06.25 19:03
Antwort auf:Re:Kompletter Schwachsinn von Telemesse

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>>>>Jeder in Deutschland kann ein sehr gutes Abitur machen, das Studium sehr gut abschließen und anschließend einen gutbezahlten Job bekommen. Jeder kann z.B. eine Dachdeckerfirma gründen und fünfstellig netto verdienen. Man muss nur, ähm, etwas LEISTEN.
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>>>In der Theorie, ja. Aber die Realität spricht eine andere Sprache und jeder kennt die OECD-Studien dazu, die belegen, dass es gerade in Deutschland ein enormes Ungleichgewicht dahingehend gibt.
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>>Ich kenne sie nicht. Ein Link wäre nett.
>>Hab nur das gefunden und da ist Deutschland zwar in der unteren Hälfte, aber es gibt Länder, die schlechter abschneiden.
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>>[https://www.bpb.de/themen/bildung/dossier-bildung/543509/pisa-2022-wie-leistungsniveau-und-chancengleichheit-in-schulsystemen-zusammenhaengen/]
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>>>Man sieht im Vergleich zu anderen Ländern, dass das ein strukturelles Problem ist
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>>Ist das so? Oder sieht man die Statistik (Kids aus sozialschwachen Familien haben kein Abitur) und geht davon aus, dass es ein strukturelles Problem sein MUSS?
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>>>und gesellschaftlich und politisch angegangen werden müsste. Irgendwer hat mir erzählt, dass du Lehrer wärst. Müsstest du es nicht besser wissen?
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>>Ja, genau deswegen meine ich es besser zu wissen.
>>Ich arbeite an einer Brennpunktschule. Die Schülerinnen und Schüler werden förmlich angebettelt auch nur irgendetwas für ihre Abschlüsse zu tun und viel zu vielen ist es vollkommen egal. Sie kommen zur Schule komplett ohne Materialien, kein Stift, kein Block, rein gar nichts. Sie kommen jeden Tag zu spät, wissen nicht mal, dass eine Klassenarbeit geschrieben wird. Zum Förderunterricht erscheinen sie einfach nicht. Kostenlose Nachhilfe nehmen sie nicht wahr usw. Was soll das System Schule denn noch anbieten?
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>>Das gilt natürlich nicht für alle, viele haben gute Noten und machen vernünftige Abschlüsse. Die Abgehängten sind aber nicht wegen des Systems abgehängt, sondern weil sie sich trotz sehr vieler Hilfsangebote komplett verweigern. "Bürgergeld und Schwarzarbeit" ist das ernstgemeinte Ziel und das wird dann auch durchgezogen.
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>>Außerdem ist afaik Intelligenz zumindest teilweise vererbbar. Prinzipiell sollte es also nicht überraschen, dass Akademikerkinder in der Schule besser sind als Kinder aus sozialschwachen Familien.
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>Ich denke es ist in erster Linie ein Resultat des Umfeldes aus dem die Kinder kommen. Bei meiner Großelterngeneration, die großteils im Krieg alles verloren hatte, war die oberste Priorität dafür zu sorgen das die Kinder eine gute Ausbildung bekommen. Dafür wurde alles getan und es wurde von den Kindern Einsatz und Leistung im Rahmen ihrer Möglichkeiten gefordert. Dieses Verhalten ist eben bei sozial besser gestellten Familien immer noch Standard. Heutzutage haben wir aber auf der anderen Seite immer größer werdende Millieus, die sich bildungsfern eingerichtet haben, bei denen die Bildung ihrer Kinder keine nennenswerte Rolle spielt und die Schulpflicht als notwendiges Übel betrachtet wird. Als eines der besorgniseregendsten Resultate der unkontrollierten Migration, wachsen diese Milieus insbesondere in den Ballungszentren rapide und es fehlt eben nicht nur am pädagogischen Personal sondern vor allem an der Einsicht der Eltern das Bildung eine Notwendigkeit für sozialen Aufstieg darstellt.


Ja, perfekt zusammengefasst. Wenn zum Elternabend 5 Eltern kommen (bei 28 Schülerinnen und Schülern), dann weiß man ungefähr Bescheid welche Rolle die Bildung zuhause spielt. Es ist komplett lächerlich da von strukturellen Problemen zu sprechen.


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