Thema:
Re:Verlust bearbeiten…. flat
Autor: Pezking
Datum:30.06.25 11:18
Antwort auf:Verlust bearbeiten…. von gibsy

>Wir haben am Freitag unseren Seelenhund unerwartet verloren.
>Sie war erst 2,5 Jahre alt, hatte aber leider einen Herzfehler.
>Wir wussten das irgendwann der Tag kommt aber wir hofften immer das sie doch noch ein paar Jahre bleiben darf.
>Jetzt sitzen meine Partnerin und ich nur noch da und wissen nicht weiter.
>Sie war wirklich unser Lebensmittelpunkt um das sich der Alltag und alles andere drehte.
>Die Lücke die sie hinterlässt ist riesig und wir wissen nicht wie und ob wir es verarbeiten können.
>Was hatte euch den geholfen in der schwierigen Zeit? Ich habe Angst das ich in schlimme depressive Zustände verfalle.


Zunächst einmal mein Beileid. So einen jungen Hund zu verlieren ist brutal. :-(

Unsere Golden Retriever-Hündin ist vor gut drei Jahren mit 12,5 Jahren gestorben. Komplett überraschend. Morgens topfit, abends tot (Diagnose Nierenkrebs am Nachmittag, Tumor war schon geplatzt, sie verblutete innerlich und musste direkt eingeschläfert werden).

Hat uns damals auch sehr mitgenommen. Wir haben zunächst ziemlich schnell alles von ihr weggeräumt, einfach um uns selbst deutlich zu machen: Wir sind jetzt kein Hundehaushalt mehr und wollen auch nicht am laufenden Band daran erinnert werden, weil dies und das irgendwelche automatischen Erwartungen im Alltag triggert, die mangels Hund jetzt nicht mehr eintreten.

Das war die goldrichtige Entscheidung. Und gleichzeitig hat sich so in mir sehr schnell bestätigt, was ich eigentlich schon die ganze Zeit wusste: Ich will nicht, dass wir kein Hundehaushalt mehr sind!

Ergo habe ich schon nach etwa zwei Wochen angefangen mich aktiv mit der Anschaffung eines neuen Welpen zu beschäftigt, die Website des DRC studiert, mich mit Züchtern beschäftigt und erste Kontakte geknüpft.

Das hat an der Trauer um unsere Hündin nichts geändert, jedoch hat es unseren grundsätzlichen Wunsch dauerhaft ein Hundehaushalt zu sein und einem Hund unsere Liebe zuteil werden zu lassen konstruktiv befeuert und so gleichzeitig auch positive Gedanken erschaffen. War IMO eine sehr gesunde Mischung.

Unsere Hündin ist im April 2022 gestorben, ab Anfang August konnten wir dann immer wieder unseren neuen Hund beim Züchter besuchen, und Mitte September ist er dann bei uns eingezogen. Für uns hat das den Alltag gleich wieder immens bereichert (und anstrengender gemacht!), und es fühlt sich auch rundum so an, als würden wir so das Andenken an unsere alte Hündin am besten in Ehren halten. Indem wir einen weiteren Hunde einfach genauso behandeln wie sie damals.

Wünsche Euch alles Gute!


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