Thema:
Bisschen detaillierter flat
Autor: Rocco
Datum:04.07.25 09:06
Antwort auf:Re:EV-Marktanteile nach Ländern von Telemesse

>In Norwegen kostet der Strom im Durchschnitt etwa ein drittel wie bei uns.

Dachte, dass kann nicht alles sein und habe ein paar Daten aus Grok gezogen. Aus den Infos würde ich auch den Kraftstoff-Preis auf #1 setzen. Gibt aber auch ein paar andere nette Goodies.

Elektroautos genießen Vorteile wie reduzierte Maut, kostenloses Parken in Städten, Rabatte auf Fähren (bis zu 50 %) und Zugang zu Busspuren. Es gibt etwa 20.000 öffentliche Ladestationen.

Dazu kommen jetzt aber in Norwegen die mit höchsten Benzinpreise weltweit. Dem gegenüber stehen, wie richtig angemerkt, geringe Stromkosten, da fast der gesamte Strom aus Wasserkraft stammt. Privathaushalte liegen hier bei ca. 16ct/kWh. Entsprechend ist es auch an den Ladesäulen günstiger (20ct-30ct/kWh). In Deutschland ohne irgendein Abomodell eher ab 50ct aufwärts an den Ldesäulen.

Wenn man das auf den Kosten pro Verbrauch im Vergleich anwendet:

Benzinauto:
Bei einem Verbrauch von ca. 6 Liter/100 km.

Bei 1,75 €/Liter (Norwegen) = 10,50 €/100 km;
bei 1,55 €/Liter (Deutschland) = 9,30 €/100 km.

Elektroauto (an Ladesäule):  
Verbrauch ca. 15 kWh/100 km.

Bei 0,25 €/kWh (Norwegen) = 3,75 €/100 km;
bei 0,50 €/kWh (Deutschland) = 7,50 €/100 km.

Preisverhältnis (Benzin/Strom pro 100 km):

Norwegen: 10,50 € / 3,75 € ≈ 2,8 (Benzin ist 2,8-mal teurer als Strom).
Deutschland: 9,30 € / 7,50 € ≈ 1,2 (Benzin ist nur 1,2-mal teurer als Strom).

Also summasummarum: im Schnitt ist das Fahren mit einem Benziner in Norwegen allein auf der Kraftstoffseite fast dreimal teurer gegenüber dem E-Auto. In Deutschland macht der Unterschied gerade mal 20% aus. Das ist natürlich deutlich weniger Anreiz, wenn man öffentlich laden muss.

Da hast du also durchaus recht, dass das DER Treiber ist, aber zudem kommen noch ein Schwung anderer Maßnahmen/Vorteile, die es in Deutschland (teils je nach Bundesland/Stadt) auch mal gab (Busspur-Nutzung, kostenlos parken, KFZ-Steuer-Befreiung,...).

Aber ja, der Strompreis muss hier DEUTLICH runter und auch deswegen ist die nicht durchgeführte (sowieso eher marginale) Absenkung der Stromsteuer für alle ein Schlag in die Magengrube.


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