Thema:
Es geht um viel mehr. flat
Autor: Pezking
Datum:07.07.25 10:43
Antwort auf:Es geht um die Relation nicht um absolute Zahlen von Telemesse

Allein schon in der Frage steckt völkische Ideologie. Würde es der AfD hier um Ausländer gehen, hätte sie auch nach der Nationalität der Bürgergeldempfänger fragen können.

Fragt man jedoch nach Vornamen, nimmt man damit auch Deutsche mit Migrationshintergrund ins Visier und setzt diese mit Ausländern gleich.

Zudem schwingt hier natürlich ganz klar die Annahme mit, dass Bürgergeldempfänger in erster Linie Kostenfaktoren und wirtschaftlicher Ballast sind. Faule Äpfel, die mal loswerden oder am besten gar nicht erst reinlassen will. Auch das ist diskriminierend, denn man kann Bürgergeldempfänger genauso wenig über einen Kamm scheren wie Gutverdiener.

Und dass Menschen zu Bürgergeldempfängern werden, ist immer auch ein Stück weit das Versagen der Politik. Leider neigt man landläufig aber lieber dazu, diese Menschen als Faulpelze und Taugenichtse abzustempeln und ihnen allein die Schuld daran zu geben, dass sie überhaupt Bürgergeld empfangen müssen.

Diese "Welfare Queen"-Rhetorik ist gesellschaftlich und menschlich pures Gift und hilft niemandem.

>Es sollte es völlig normal sein zu betrachten welche Milieus sich vorrangig im Bürgergeld vorfinden um Fehlentwicklungen zu vermeiden. Um festzustellen, das dort migrantische Milieus überrepräsentiert sind muss man wahrscheinlich kein Hellseher sein, es geht am Ende nur darum, was man aus dieser Information macht. Und da gibt es eben zwischen gar nichts tun und alle Ausländer raus fordern noch eine riesige Bandbreite die man aggressionsfrei politisch diskutieren können muss.

Richtig. Nur ist natürlich sonnenklar, was die AfD aus diesen erhofften Informationen machen wollte. Die will nicht Armut bekämpfen, sondern träumt von einem Land, das nur aus "Bio-Deutschen" besteht.

IMO müsste man hier für einen aggressionsfreien Diskurs erst einmal im großen Stil den Blickwinkel wechseln. Weg vom vorwurfsvollen Blick auf den Einzelnen, hin zur Frage, wie man dafür sorgen kann, dass es jedem in diesem Land gut genug geht.

Dass man dafür Migration einschränken oder begrenzen muss, will ich dabei gar nicht pauschal ausschließen.


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