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| Autor: | Atlan | ||
| Datum: | 08.07.25 15:42 | ||
| Antwort auf: | Re:Warum haben so viele Ärzte keine eigene Internet-Präsenz von Droog | ||
>>>Eine immer älter werdende und damit auch krankheitsanfälligere Gesellschaft, trifft auf Ärzte/Arzthelfermangel zwecks fehlendem Nachwuchs. >>>Was kann bei dieser Demographie nur schief gehen.... Es ist auch kein Problem, was man von heute auf Morgen politisch lösen könnte. >>>:-( >> >>Naja. Dass eine große Anzahl der niedergelassenen Ärzte in den nächsten Jahren in Rente gehen, ist seit langer Zeit bekannt. Demgegenüber bilden wir einfach zu wenige Ärzte aus. Warum gibt es noch einen NC? Meine Cousine hat ca. 5 Jahre um einen Studienplatz gekämpft... > > >Tja, stattdessen boomt die Schönheitschirugie und entsprechende Kliniken und Praxen sind in den letzten Jahren erheblich mehr geworden. Das ist es aber nicht, was den Kohl fett macht. Phil hat schon recht, dass durch die Medizinerausbildung und Infrastruktur künstliche Engpässe geschaffen werden, die sich politisch recht schnell beseitigen ließen (auch wenn der NC nicht mehr die große Rolle spielt wie früher). Ich sehe es in ähnlicher Weise bei meiner Verlobten, die Psychologin ist. Extrem viele von denen würden sich gerne mit einer Praxis selbständig machen, und wir alle wissen ja um miserable Versorgunslage und die ellenlangen Wartezeiten auf einen Therapieplatz. Und die Manpower auf psychologischer Seite wäre sogar da. Nur ist es ihnen gar nicht möglich, ihre Leistung selbständig an Kassenpatienten anzubieten, da die Anzahl der Kassensitze pro Bezirk künstlich begrenzt ist - nämlich bis heute basierend auf einer Berechnung aus den 70er Jahren... Komplett idiotisch. Denn wie jeder sehen kann, hat sich die Nachfrage nach psycholgischer Hilfe seitdem ja deutlich erhöht. Und die wenigen Glücklichen, die einen Kassensitz ergattern, behandeln dann oft nicht mal so viele Patienten, wie sie eigentlich könnten bzw. der Berechnung zugrunde liegt (afaik acht Patienten pro Tag). Sondern sie arbeiten oft nur halbtags etc. Das heißt, die bereits künstlich verknappten Kassensitze sind oftmals nicht mal voll ausgelastet. Was zum Teil aber nicht nur an Faulheit angesichts der guten Bezahlung liegt, sondern auch daran, dass die Mehrheit der Psychologen Frauen sind - die sich nebenbei oft noch um ihre Kinder kümmern müssen, weil der Mann natürlich Vollzeit tätig bleiben will. Hier könnte der Staat also auch mit besserer Kinderbetreuung helfen, was ja ebenfalls ein altbekanntes und weitreichendes Problem ist. Die Thematik ist also hochkomplex und nicht selten auch indirekt über drei Ecken, aber die Probleme größtenteils politisch hausgemacht durch Untätigkeit, Sparzwang und ausbleibende Reformen. Da könnte man also recht schnell was ändern. Nur der Wille fehlt. |
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