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| Autor: | Sven Mittag | ||
| Datum: | 10.07.25 07:41 | ||
| Antwort auf: | Re:Warum haben so viele Ärzte keine eigene Internet-Präsenz von Atlan | ||
>Selbstverständlich geht es bei der Anzahl der Kassensitze am Ende hauptsächlich um Geld, und an der Anzahl wird politisch daher eben seit Jahrzehnten absichtlich nicht gerüttelt. Genau das ist doch mein Punkt. Ja, aber wenn dies so selbstverständlich und genau dein Punkt ist, wieso ist die Reglung dann "idiotisch"? Sozialleistungen sind per se "eine Verwaltung des Mangels" wie ein guter Freund mal so schön festgestellt hat. Wo kein Geld ist, kannst du nichts ändern. Ist ja primär keine böse Absicht der Politik. > >Und natürlich ist die Kinderbetreuung in diesen Berufsschichten meist ein Rich People Problem und daher kein existenzielles. Und wieso dann noch im Post davor "Hier könnte der Staat also auch mit besserer Kinderbetreuung helfen, was ja ebenfalls ein altbekanntes und weitreichendes Problem ist." Ist es nun weitreichend oder nicht existenziell? > Zu einer Veränderung muss es daher selbstverständlich nicht nur durch mehr Möglichkeiten zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie kommen, sondern eben auch durch einen Bewusstseinswandel. Denn auch in diesen hochgebildeten Spitzenverdiener-Schichten herrschen, wenn es hart auf hart kommt, immer noch sehr tradierte Rollenbilder, bei denen der Mann eben noch deutlich seltener bereit ist, Einkommenseinbußen zugunsten der Familie in Kauf zu nehmen, und der Großteil der unbezahlten Care Arbeit daher immer noch von der Frau übernommen wird, die deswegen ihren Kassensitz dann nicht voll ausfüllt. Und hier kommt wieder eine sehr vermessene Ideologie zum Tragen. Gerade in der gebildeten Oberschicht - zumindest bei den Männer die kein dummes "Trophy Wife" sich zur Seite stellen, würde ich behaupten, dass es zu einem sehr großen Anteil eine extrem bewusste Entscheidung "pro Care Arbeit" ist. Hier wären alle (finanziellen) Möglichkeiten da, eine andere Lösung zu finden, so dass es nie "hart auf hart kommt". Der Vorteil von Wohlstand und der Grund für Wohlstand ist ja, dass die Personen sich nicht an Ihre Umgebung anpassen, sondern stets versuchen (und die Möglichkeit haben) die Umgebung an sich anzupassen. Das Problem, was du im Kopf hast, haben Leute, die keine andere Möglichkeit haben. Zudem sind gerade die erfolgreichen Bildungsfrauen tough genug, sich von Ihren Männer nicht rumkommandieren zu lassen. Meine Kinder wissen sehr genau, wer bei uns im Haus die Hosen an hat und entscheidet. Und als Tipp: Ich bin es nicht! Und nachdem ich ja durchaus mittlerweile den "Stallgeruch" der Oberschicht habe und hier relativ viele Damen kenne, kann ich dir sagen, dass die Mehrheit alles macht nur nicht dem Wunsch des Mannes gehorchen. Hier ist also mehrheitlich die Entscheidung sehr bewusst, was lustigerweise für ideologisch geprägte Menschen ein Ding des Unmöglichen zu sein scheint. Und daher immer falsch und ändernswert ist. Soviel dann auch zum Thema "jeden so zu akzeptieren, wie er es gerne mag." Dies ist nur dann okay, wenn es sich mit den eigenen Überzeugungen deckt. |
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