Thema:
Re:Kleiner Hinweis flat
Autor: token
Datum:12.07.25 09:29
Antwort auf:Re:Kleiner Hinweis von Pfombo

>I know, deswegen lade ich ja immer wieder Menschen dazu ein, mich zu widerlegen. KI is nurn Tool, das ich nutze, weil es keine Emotionen hat, die sein logisches Denken verhindern. So wie's bei Menschen ist. Es geht einfach schneller.

Da ist meines Erachtens schon der erste Trugschluss. KI ist im aktuellen Zustand keine logisch denkende Entität.

Ein Mensch hat bspw. auch eigene Ansichten die in so einen Austausch einfließen. Das hat eine KI nicht. Sie bedient. Und sie ist so gestrickt dass du diese als nützlich empfindest und Austausch gut tut. Oh, das ist ein interessanter Gedanke! Lass uns das vertiefen!

Ich nehme mal einen Aspekt heraus. KI zitiert Satre um deine Gedanken zu Supporten. Satre jedoch würde deiner These vehement widersprechen.

Dieser Kaninchenbau kann dann überall hinführen, auch in feinstes Geschwurbel.

>Und hey, es bringt ja auch nix, Dinge nur zu erkennen. Man muss sie auch verstehen. Ich lass mich von KI nich pampern. Ich werd eher skeptisch, wenn die mich lobt!

Dagegen kannst du was tun. Du weist KI an welche Rolle diese einnehmen soll. Im Werkszustand ist es der nützliche Supporter. Möchtest du kritische Betrachtung musst du sie ausdrücklich per Prompt aus diesem Werkszustand rausholen, was du in dieser Tapete halt zu keinem Zeitpunkt machst. Darauf wollte ich hinweisen.

>Ja, genau. Ich dürste manchmal nach Gegenmeinungen, aber nur, wenn sie logisch auf meinen Argumenten aufbauen, und nicht durch so'n eristischen Debatten-Gewinnen-Wollen-Quatsch verteidigt werden. Von solchen Diskussionen hab ich hart die Schnauze voll. Lass logisch argumentieren or get bust.

Gerne logisch. Du umschreibst Optimismus als Folge von Existenz. Das ist für sich stehend aber erstmal nichts bemerkenswertes. Pessimismus ist das ebenso.
Optimismus ist logisch? Pessimismus ist das auch. Was hier fehlt ist Kontext.

Du schreibst ein tiefes Verständnis deiner Ansicht führt zwingend zu einem Perpetuum Mobile der guten Laune gegen die man sich nicht mehr wehren kann, man müsse nur zu dieser Erkenntnis kommen?

Okay. Ich hatte einen Kumpel. Dieser litt seit früher Jugend unter Depressionen. Therapien und Medikamente einerseits, exzellentes Lifemanagement andererseits. Erfolgreich, Wohlhabend, Beliebt, super Familie, da war nichts wo man einen Hebel sehen würde wo man sagen könnte, hier musst du ran. Das einzige was man sich gefragt hat war, wie schafft man sowas. Bilderbuch.

Und doch Fassade. Wie sein Auftritt. Eine Maske. Eine Rolle. Ein Schauspiel. Weil er sich selten gespürt hat. Und irgendwann gar nicht mehr. Nichts half mehr. Kein Medikament. Kein Psychotherapeut. Kein Erlebnis, egal wie intensiv. Keine Liebe. Nichts. Jeder Moment der Existenz hat ihn Kraft gekostet und nichts an dieser Existenz hat ihm Kraft gespendet. Tage. Monate. Jahre.

Ich weiß noch gut wie wir das letzte mal miteinander trinken gegangen sind. Und wo dieser Moment kam wo ich aus dem Gespräch heraus gerafft habe dass es das vielleicht letzte Mal ist. Aus dem Gesamtbild für mich begriffen habe dass er innerlich schon Abschied genommen hat vom Leben. Und ich hab mir den Kopf zermartert, was kann ich sagen, was kann ich tun, was kann ich ändern, was kann ich hier noch bewirken?

Und da war nichts. Jede Idee, jeder Gedanken, jeder Impuls, jedes Vorhaben konnte ich für mich als das begreifen was es war. Hoffnungslos naiv. Ich kam an den Punkt nur noch eine Sache zu erkennen die ich tun kann. Meinen Frieden damit machen. Es zu akzeptieren. Auch meine Machtlosigkeit. Und kam zum Schluss dass aufrichtige und selbstlose Liebe zu einem Menschen manchmal auch bedeuten kann diesen Menschen loszulassen.

Entsprechend würde ich einer Darstellung die Optimismus als zwingende Folge einer wichtigen Erkenntnis hervorbringt, widersprechen.

Ich begreife es vielmehr als möglichen Zustand unter vielen anderen Zuständen, ein Zustand der an Bedingungen hängt. Und das spannende hieran ist meines Erachtens die Frage, ob Mensch auf diese Bedingungen die diesen Zustand herbeiführen Einfluss nehmen kann. Und komme zum Schluss, Ja, der Zustand kann durch bewusste Maßnahmen gefördert wie auch verteidigt werden. Aber man hat als Mensch auch nicht die volle Kontrolle darüber. Für viele Menschen ist das Arbeit, und manche Menschen scheitern daran, obwohl sie alles richtig machen.


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