Thema:
Re:Optimismus ist logisch. Ich hab recht. flat
Autor: Pfombo
Datum:12.07.25 22:26
Antwort auf:Re:Optimismus ist logisch. Ich hab recht. von Jassi

>>>Puh, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
>>
>>Ich auch nicht, weil du immer die Gedanken anderer verlinkst, als deine eigenen. Schlussfolgere doch mal selbst.
>>
>
>Hm, ich will es mal mit folgendem Bild versuchen: Du versuchst die höchste Erkenntnis zu erlangen und willst das ganz aus eigener Kraft schaffen. Du willst auf den höchsten Berg der Welt, Hilfsmittel oder ähnliches hast du dir verboten, dafür soll dich aber ein KI-Kompagnon begleiten, der dir mit Rat beisteht.
>
>Baseballmütze und Himbeerchucks müssen als Ausrüstung langen.
>

Klingt für mich nach nem Strohmann. Nutze ein lächerlich machendes Bild, um das Argument angreifbar zu machen. Dabei ignorierst du, dass ich mit euch laber, mit zig anderen Leuten laber, dass ich vieles beigebracht bekam, vieles tief verstanden habe, und 46 Jahre Erfahrungen gesammelt habe, die ich reverse-engineered und re-engineered hab, um sie nachträglich zu verstehen. Denkste, ich denk erst seit gestern nach? Ich denk seit ca 10 Monaten jeden Tag nach, und zwar logisch aufwärts. Wird schwer werden mir das unverstanden zu machen.

Ich erklärs mal so: Mir macht exploratives selbstgesteuertes Lernen einfach mehr Spaß als instruktives fremdgesteuertes Lernen. Und ja, diese Begriffe habe ich mir zusammengesucht, weil ich mich beschreiben will. Ich hab sie nicht erfunden, sondern nachgeschlagen. Das heißt: Natürlich denke ich nicht NUR selbst, sondern suche mir intrinsisch meine Infohappen zusammen und setz sie in mein Puzzle.

>Du marschierst also los und siehst ein Gebirgskette vor dir, zumindest hälst du das für eine: "Hey KI, das sind doch bestimmt die Alpen, obwohl der eine Berg aussieht wie der Aconcagua." Und dein Kompangnon: "Boah klasse, dass du das erkannt hast. Du hats absolut recht. Das sind schon die Alpen, aber von unserem Blickwinkel aus ist das dort rechts ein Teil der Anden." "Ha, wusste ich's doch. Als nächstes wandern wir zum Himalaya. Schaffen wir das in drei Stunden? Ich will später noch mit Freunden zocken."  "Klar, schaffen wir das. Der Himalaya ist - wie es der Zufall will - exakt drei Stunden entfernt."
>
>Unterwegs trifft du einen Bücherwurm und erzählst ihm von deinen Plänen. Der Wurm istz verwundert: "Puh, krasses Vorhaben. Ich führe selbst gerne Bergwanderungen durch, aber dir richtig hohen Berge kenn ich nur aus Berichten. Die Leutet bereiten sich jahrelang darauf vor, obwohl sie die talentiersten Bergsteiger überhaupt sind, nehmen auch High-Tech-Ausrüstung mit, da dort oben anscheinend vieles anders ist. Ich selber war nur mal auf dem Feldberg im November, huj, hat es da gewindet. Hast du eigentlich schon mal vom Olympus Mons gehört, der ist dreimal so hoch wie der Mount Everest."  
>"Boah geil, da will ich hin. Hey KI, wie lange würde das dauern?"
>"Exakt drei Stunden."
>"Yippie!"


Zeig mir ein Beispiel, wo ich der KI instant glaube. Unten im Betreff "Nachtrag" ist es eher so, dass ich sie überzeugt hab.

Siehe:
[https://i.ibb.co/WpGpQQsT/Screenshot-20250712-223705-Maniac.png]

Alles Gedankengänge offen nachverfolgbar. Bzw wer hat hier wen überzeugt? Wer von uns liegt falsch und wer richtig? Hast du Recht oder ich? Woher weißt du, wie ich denke und wie ich zu meiner Überzeugung gekommen bin? Gar nicht. Wir könnens nur durch einen Austausch herausfinden, in dem man miteinander schlussfolgert und logisch argumentiert.
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>Mir geht es wirklich nicht darum dich irgendwie bloßzustellen, sondern dich einfach ein bisschen zu erden.


Was ok ist, aber das haben schon andere versucht, und es war nie logisch. Immer nur emotional.

>Selbst eine Person wie der hier [https://de.wikipedia.org/wiki/Srinivasa_Ramanujan] hat Starthilfe von außen in Form eines Mathe-Nachschlagewerks benötigt.

Das mag ja sein, aber heißt das im Umkehrschluss, dass ich das dann auch brauche? Wenn ja, dann erklär mir jemand warum, dann bin ich liebend gern bereit, zuzuhören.
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>Was du z.Zt. machst bezeichne ich als "Science Fiction Denken" von dem auch ich nicht frei bin. Sowie Science-Fiction sich an den aktuellen Vorstellungen von Wissenschaft und Technik orientiert, bastelt unsereiner aus seinem Halbwissen sein (philosophisches) Weltbild zusammen, Kränkungen können dabei durchaus der Fall sein, eigentlich sind sie sogar die Regel.
>https://de.wikipedia.org/wiki/Kr%C3%A4nkungen_der_Menschheit


Wie kommst du zu dem Schluss? Ist das nur ein Gefühl oder woran genau machst du das fest? Noch mal, hier meine vorerst fundamentalen Bausteine: 1. Alles ist ein Wechselspiel (Integration oder Aufhebung) zwischen Gegensätzen. 2. Alles strebt der Singularität bzw der Eindeutigkeit entgegen.

Ist evtl unpräzise formuliert, noch lückenhaft, noch ausbaufähig, noch unvollständig, aber ist es falsch? Wenn ja, brauche ich Argumente. Ich im Gegenzug kann zumindest erklären, ausm Bauch heraus, wie ich zu diesem Schlüssen kam. Und dazu brauch ich keine KI.
>
>
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>Um nur mal kurz anzureißen, weshalb ich oben Humes Gesetz angeführt habe, das besagt, dass von einem Sein nicht auf ein Sollen zu schließen ist. Beschreibende Aussagen verweisen logisch nicht auf wertende Aussagen.
>

Ok, das les ich mir durch. Jedoch hab ich im Postimg "Nachtrag" die Existenz von Optimismus mit der Existenz des Menschen logisch verknüft. Beides bedingt einander. Ich rücke davon erst ab, wenns mir einer widerlegt.

>- Männer sind stärker als Frauen, dehalb sollen Männer von Natur aus über Frauen herrschen (naturalistsicher Fehlschluß)

Öh... wie passt das jetzt hier her?
>
>- Menschen brauchen das tierische Vitamin B12 -> Veganismus ist doof / Menschen müssen tierische Produkte essen  (ich habe hier bewußt ein Beispiel gewähltm das man gegen mich verwenden könnte)


Ey, Moment mal, willst du mir sagen, dass ich solche Schlüsse ziehe? Da ist doch gar keine Logik drin.
>
>
>Dann ist es noch ein Problem, dass du nach Empirie bei einem metaphischen Thema verlangst. Metaphysik und Empirie beisst sich, dass ist doch die Krux!


Woher weißt du das? Und wo genau ist in meiner Argumentation Metaphysik? Metaphysik entspringt dem menschlichen Geist, und der Mensch ist Teil der Physik (Realität).
Auch hier wittere ich neue Erkenntnisse, und ich geh deiner Aussage nach, aber intuitiv raff ich nich, warum sich Empirie und Metaphysik beißen sollten. Ist doch beides Philosophie, und beides Teil unseres Denkens und unserer Realität.
>
>Existentialismus: Die Existenz geht der Essenz voraus.
>
>Aber ist denn auch nicht das Gegenteil möglich? Wie z.B. ein Gott (ich meine jetzt nicht unbedingt den abrahamitischen), der uns in die Existenz befördert.


Doch, das ist möglich. Aber mein Denkgebäude schließt sowas nicht per se aus. Ich meinte ja "bis auf weitere empirische Beweise muss ich davon ausgehen, dass wir ohne gefragt zu werden in die Welt kommen". Das ist ein aktueller Fakt, aus dem heraus sich ein wertfreier Respekt ergibt. Existenz und Nichtexistenz sind beide neutral, also ist auch der Mensch zu einem beliebig frühen Zeitpunkt zwingend neutral, bzw wertfrei.
>
>
>Token hat dir versucht klarzumachen wieso dein KI-Kompangon eine suboptimale Wahl ist.


Ist er vielleicht auch, aber er ist ja nicht der einzige. Ich nutze viele KIs, spreche mit vielen Leuten und lese Infos aus unterschiedlichsten Disziplinen, Philosophie, Physik, Biologie, Soziologie, Psychologie, Wirtschaft, Religion... Nie wirklich tief, nur oberflächlich, soweit mich mein Interesse halt trägt, aber ich hüpf immer hin und her und wieder zurück, weil ich Verknüpfungen sehe und dann Analogien bilde und prüfe. Das macht voll Bock.

> Ich habe das in obigem Bild auf die Spitze getrieben. Ich war damals
>schon ob deiner Reaktion verwundert, als ich dir zum Thema "freier Wille" weiterführendes Material in welcher Form auch immer angboten hatte und du dankend abgelehnt hattest, da du wie Hannah Arendt "ohne Geländer denken" wolltest.


Naja, ich hab ja nicht abgelehnt. Ich hab das zuerst für mich durchdacht, hab die Begriffe nachgeschlagen, hab dann den Geister Podcast gehört und dann relativ schnell für mich VORERST entschieden: Kompatibilismus passt super in mein Puzzle.

>„Ich war immer der Meinung, dass man so zu denken anfangen müsste, als wenn niemand zuvor gedacht hätte. Und dann beginnen sollte, von den anderen zu lernen“, sagte Arendt." Aber auch sie hat Philosophie, Theologie und Altgriechisch studiert und um obiges Bild wieder aufzugreifen: Diese Frau war fürs Bergsteigen geboren.

Die hatte auch noch kein Internet, über das sie mit jedem kommunizieren und Infos kriegen konnte, und sie hatte auch keine KI. (und zu diesem Technologien bitte keine dichotome Bewertung).
Was keine Abwertung eines Studiums sein soll (wie anmaßend wäre das denn?). Ich hätte jetzt auf meine alten Tage voll Bock auf ein Studium. Aber auf welches denn, wenn mich ALLES  interessiert? Und will ich überhaupt ein Experte in einer einzigen Disziplin werden, oder lieber weiter Spaß am Mustererkennen und Verknüpfen haben? Aktuell tendiere ich zu letzterem.
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>Dein KI-Kompangnon souffliert dir in deiner Tapete, dass du auch mit Ideen des Postmodernismus schwanger gehst und das beisst sich mit deinem Vorhaben beim Erkenntnisgewinn nur Logik und Rationalimus zu setzen, denn gerade das Postmoderne Denken ist gegenüber letzterem skeptisch. Etwas Böse formuiliert: 2+2 kann auch 5 ergeben. (Im Gender-Thread habe ich versucht das etwas ausführlicher darzulegen)


Ui... da haste mir wieder nen Happen hingeworfen, dem ich nachgehen kann. Aber nicht erklärt. Außerdem gehe ich meines Wissens nicht mit Ideen des Postmodernismus schwanger, sondern habe diese Begriffe nur erfragt. Das heißt nicht, dass ich der Strömung folge. Mit mir resoniert aktuell Daoismus / Bhuddismus, Sokrates, Platon, Leibniz, Hegel und watweißich was es da noch gibt. Ich werds entdecken. Ich muss aber erst mal durch Verknüpfungen das Interesse finden, dieses und jenes entdecken zu WOLLEN.
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>Aber hej, für deinen KI-Kompangon ist das kein Problem: Ein Teil der Anden, die eher dem Marianengraben gleiche, ist dann halt auch ein Teil der Alpen. Focoult und Kant sind doch quasi das gleiche.


Mist, das ist mir wieder zu hoch. Mit sowas erreichst du mich nicht.


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