Thema:
Re:Kosten - Auswandern vs. Überwintern vs. lange Urlaube flat
Autor: JPS
Datum:17.07.25 14:08
Antwort auf:Re:Kosten - Auswandern vs. Überwintern vs. lange Urlaube von chifan

>Keine Ahnung ob wir vielleicht aneinander vorbeireden, aber der Unterschied ist doch mehr als deutlich. Du bekommst eine Rente von 3.000 EUR netto und unterhältst in Deutschland eine Mietwohnung bzw. abbezahlte ETW.
>
>a) Mietwohnung: Kaltmiete 1.200 EUR + NK von 300 EUR. Dir bleiben dann noch 1.500 EUR die du im Ausland ausgeben kannst.
>
>b) ETW. Hier werden höhere NK auf Grund von Rücklage etc. von 400 EUR fällig. Dir bleiben 2.600 EUR die du im Ausland ausgeben kannst.
>
>Das ist doch eigentlich recht offensichtlich. Oder würdest du da widersprechen?


Ich meinte es so:

Person A ohne Wohnung:

a) 3000 Euro Rente abzgl. Miete = 1500 Euro - Person A hat 1500 Euro weniger Budget
durch die leerstehende Wohnung in Deutschland

Person B mit Wohnung:

a) 3000 Euro Rente und Vermietung der Wohnung = 4200 Euro - Person B hat 1200 Euro mehr Budget

b) 3000 Euro Rente und keine Vermietung, dafür aber Nebenkosten = 2700 Euro - Person B hat 300 Euro weniger Budget

Differenz a/b = 1500 Euro - Person B hat 1500 Euro weniger Budget durch die leerstehende Wohnung in Deutschland

Am Ende kostet eine leerstehende Zweit-Wohnung in Deutschland also beiden Personen grob 1500 Euro ihres Budgets.

Person B lebt natürlich trotzdem besser, was aber nicht am Unterschied Miete vs. Eigentumswohnung, sondern am höheren Gesamtvermögen von Person B liegt.

(Nicht berücksichtigt sind die steuerlichen Nachteile, durch das Aufrechterhalten eines Zweiwohnsitzes in Deutschland.)

>Korrekt ist natürlich auch, dass du bei einer Vermietung deiner ETW die Kaltmiete zu deinem aktuellen Budget dazu addieren kannst. Du hättest dann 3.000 EUR + 1.200 EUR - 100 EUR nicht umlegbare NK = 4.100 EUR.

Das meinte ich mit den Opportunitätskosten.

>Natürlich nicht, aber eine Anlage zu verkaufen um die liquiden Mittel wieder in eine (andere) risikobehaftete Anlageform umzuschichten, sehe ich halt nicht als sinnvoll an. Klar kann man dann das Geld auch als Festgeld über x Jahre anlegen, aber ob der Ertrag dann höher ist als die Wertsteigerung der Immobilie in dem Zeitraum? Zumal dann noch die oben genannten Vorteile beim Halten der Immobilie dazukommen.

So lange Du die Wohnung vermietest und nicht leerstehen lässt, ist das sicher eine mögliche Form der Geldanlage und Diversifikation. Je leerer aber dann Dein Depot wird, desto mehr steigt das Klumpenrisiko, wenn immer größere Anteile Deines Restvermögens in dieser einen deutschen Immobilie drinstecken.

Für einen kompletten Vermögensverzehr (wenn das z.B. wegen nicht vorhandener Kinder das Ziel ist) muss die Wohnung dann ja irgendwann doch verkauft werden.

>Es spricht ja nichts dagegen, vor dem Verkauf der Immobilie das zusätzliche Budget erst einmal anderen Anlageformen zu entziehen. Gleichzeitig hat man vor allem in den ersten Jahren die Möglichkeit, noch die Reißleine zu ziehen und jederzeit zurückzukehren oder sich einfach eine Auszeit in Deutschland zu nehmen. Mir fällt es in den letzten Jahren immer schwerer, wieder nach Deutschland zurückzukehren - im Gegensatz zu meiner Frau die sich eher freut - aber mir ist durchaus bewusst, dass ich mich nach ein paar Monaten des Alltags in China, bestimmt wieder darauf freuen würde, einige Zeit in Deutschland zu verbringen. Weil es eben Dinge gibt, die es dort nicht gibt. IMO sollte man diesen Aspekt nicht unterschätzen.

Ja, aber die Wohnung in einem potentiellen Immobilien-Tief mit 85 Jahren verkaufen zu müssen (für kompletten Vermögensverzehr) ist halt auch nicht ansprechend.


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