Thema:
Re:KI ist nur kurzfridtig ein Jobkiller. flat
Autor: Sven Mittag
Datum:27.07.25 09:44
Antwort auf:Re:KI ist nur kurzfridtig ein Jobkiller. von KO

Naja, nehmen wir halt mal wieder die Zahnmedizin. Hier sind digitale Arbeitstechniken schon sehr früh entwickelt worden. Cerec beispielsweise ist in den 80er gestartet und war spätestens ab den 2000er wirklich marktreif und wurde von dann immer weiterentwickelt. Also seit gut 25 Jahren.

Die Aufgabe (Erstellung einer Krone über CAD/CAM-Technik) ist technisch relativ "einfach" und beschränkt. Aufgrund der nötigen Größe, lässt sich dies prinzipiell auch mit unserer bestehenden Technik problemlos umsetzen. KI ist seit mehreren Jahren integriert und nimmt so u.a. komplett das Designen der Restaurationen ab. Es ist selbst für kleine Praxen relativ gut bezahlbar (Investitionskosten zwischen 60.000 Euro und 150.000 Euro je nach Einsatzgebiet), irrwitzig schnell (pro Krone circa 30 Minuten Herstellungszeit) und wie Matze mal geschrieben hat, eine gigantischer Gewinnbringer für die Praxen, da ich durch eine reine Cerec-Arbeit meinen Verdienst pro Krone um 100 % (!) steigere.

Wieso hat sich die Technik also nicht mehr durchgesetzt bisher. Bzw. wieso nutzen Praxen wie meine Cerec nur gerade mal für die Herstellung des Grundgerüstes, um dann aufwändig, zeitintensiv und vor allem (für die Praxis) teuer die Arbeiten durch einen Menschen weiterbearbeiten zu lassen?

Kurzum: Die Robotik ist scheiße, wenn ich maximale Qualität anstrebe. "Geht so gerade" kriegt KI und Robotik vielleicht hin. An die Qualität, die ein durchschnittlich ausgebildete Mensch hinbekommt, sind die Dinger meilenweit entfernt.

Realität und unsere TV-induzierte Phantasie sind halt immer noch massiv unterschiedlich. Auch wenn uns Tesla gerne die Illusion von IRobot verkauft, ist die Realität (ausgehend von Gesprächen mit dem Geschäftsführer und Entwicklungschef von Firmen wie KuKa, die sich mit dem Thema durchaus auskennen) noch sehhrrrr weit entfernt.


< antworten >