Thema:
Re:Maurice Höfgen bringt es mal wieder auf den Punkt. flat
Autor: Pfombo
Datum:06.08.25 17:39
Antwort auf:Re:Maurice Höfgen bringt es mal wieder auf den Punkt. von Boatsky

>>>Dabei machen alle den gleichen Fehler – oder manipulativen Trick? – und schauen allein auf die nominalen Kosten, die das SGB 2 (Bürgergeld plus Kosten der Unterkunft plus Eingliederung) im Haushalt verursacht. Und, ja: die nominalen Kosten sind gestiegen. Aber das allein beweist noch nicht, dass das System ausufernd und nicht mehr zu finanzieren sei.
>>>
>>>Denn nominal werden in der Regel alle Posten im Haushalt von Jahr zu Jahr größer. Die Steuereinnahmen genauso wie die Staatsausgaben. Weil die Preise steigen und die Wirtschaft wächst. Fast jedes Jahr kann man also von Rekordausgaben, Rekordeinnahmen, Rekordgewinnen oder Rekorddividenden schreiben.
>>>
>>>[https://www.geldfuerdiewelt.de/p/mythos-burgergeld-immer-teurer]
>>>
>>Das Argument hat er schon öfter gebracht und es ist auch logisch. Nix wird billiger oder weniger. Ausnahmen bestätigen die Regel (vllt kann das bei geplanter Devaluation passieren oder so, keine Ahnung, aber das is ja dann nich die Regel).
>
>Jein. Die Aussagen im Ursprungspost geben imo auch ein verzerrtes Bild. Und zwar aufgrund von diesen beiden Sätzen: Die Steuereinnahmen genauso wie die Staatsausgaben. Weil die Preise steigen und die Wirtschaft wächst.
>
>Die Wirtschaft wächst in den letzten beiden Jahren so gut wie nicht, deshalb wachsen die Steuereinnahmen eben in diesem Bereich nicht von allein sondern ggf. deutlich langsamer als die Inflation. Und dann ist man wieder im Bereich von Verteilungskämpfen.


Danke für die Konkretisierung, aber da muss ich mal genauer fragen, weil ich was nicht checke, nämlich die Geldmenge und die Kaufkraft für den Arbeitnehmer. Bei ner Inflation müssten Gehaltsanpassungen (Ausgleich) erfolgen im Optimalfall, richtig? Geschieht das nicht, haben AN nominal dasselbe Gehalt, aber weniger Kaufkraft, richtig? Bei gleichbleibenden Steuersätzen würden sie auch keine erhöhte Steuerlast haben, aber sie kaufen weniger oder billiger, und DAS wiederum ist die Wachstumsbremse, richtig? Die schwindende Kaufkraft führt zu geringeren Steuereinnahmen. Und weil ja auch Preise gestiegen sind, stehen die geringeren Steuereinnahmen auch im Kontrast zu teureren Gütern, die der Staat erwerben will. Da sind wir jetzt: Alles is teurer. Kann man das so sagen? Anstatt dass Dinge teurer werden, was man mit gestiegenen Steuereinnahmen auffangen könnte, werden nun Dinge teurer, die man mit gleichbleibdenden oder schwach wachsenden Steuereinnahmen einkaufen muss.

Aber ich denke, Höfgen ging es hier hauptsächlich um die Rhetorik.


< antworten >