| Bin da bei Nehemia |  |
... hier in Volkach fühlt man sich über die Sommermonate bzw. einschlägigen Ferien komplett vereinnahmt. Dabei ist die Umgebung nur "schön", aber jetzt nicht unbedingt umwerfend. Im 5.000 Einwohner-Städtchen selbst gibts auch nicht sooo viel zu sehen. Aber es ist halt einer der Hauptorte von Mainfranken bzw. Weinfranken.
Und die Leute kommen vor allem wegen zwei Sachen Radfahren und Wein saufen - gerne beides gleichzeitig. Jetzt ist es nicht so, dass die sich direkt unverschämt benehmen. Aber sie vermitteln in ihrer Gesamtheit schon das Gefühl, dass sie meinen, dieser Landstrich gehöre jetzt ihnen.
Kleines Beispiel: Die Hauptstrasse mit dem Großteil an Läden und Gastro ist keine Fußgängerzone. Die Touris tun aber so - und gehen nicht mal aus dem Weg, wenn ich mit meinem Postauto daherkomme. Lediglich Sa Nachmittag und Sonntag ist sie für Autos gesperrt. Wer rauscht aber hauptsächlich trotzdem durch? Natürlich die Touris.
Im "eigenen" Ort teilweise nicht mehr auswärts essen oder Kaffee trinken gehen zu können, weil alles komplett überlaufen ist, ist einfach kein angenehmes Gefühl.
Ich gebe Nehemia auch dahingehend recht, dass der Profit sich auf relativ wenige Taschen verteilt. Wer gutgehende Gastro (oder ein Weingut) hat, ist richtig wohlhabend - das geht so gesehen über das schöne Wort "davon profitieren" weit hinaus. Aber wirklich gut bezahlter und nicht am absoluten Minimum laufender Personaleinsatz ist trotzdem weitgehend Fehlanzeige.
Das Geheule von "wir kriegen kein Personal" ist halt großteils wirklich hausgemacht. Sorry, ist so. Die verwöhnten Gastronomen tun sich offenbar extrem schwer damit, vom Kucjen etwas abzugeben.